Friedrich Kretschmann
Quick Facts
Biography
Friedrich Kretschmann (* 20. Mai 1858 in Wolmirstedt; † 8. November 1934 in Magdeburg) war ein deutscher Hochschullehrer für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Er begründete die HNO-Klinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Leben
Kretschmann besuchte das Königliche Victoria-Gymnasium in Burg (bei Magdeburg). Nach dem Abitur studierte er ab 1876 Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Friedrichs-Universität Halle. 1878 wurde er in der Landsmannschaft Gottinga zu Göttingen aktiv. Er legte 1881 das Staatsexamen ab und wurde in Halle zum Dr. med. promoviert.
Kretschmann trat zunächst eine Stelle als Assistent an der Medizinischen Klinik in Halle bei Theodor Weber an. Es erfolgte hier die Ausbildung zum praktischen Arzt. 1884 wechselte Kretschmann an die Universitätsohrenklinik in Halle und wurde dort Assistent des bekannten Ohrenarztes Hermann Schwartze. In dieser Zeit erfolgten diverse wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Ohrenheilkunde. 1887 habilitierte er sich. Er ließ sich 1888 als einziger Ohrchirurg in Magdeburg nieder und hielt bis 1890 Vorlesungen an der Friedrichs-Universität. Im Dreikaiserjahr begründete er in Magdeburg die Hals-Nasen-Ohren Abteilung der Städtischen Krankenanstalten, auf die das heutige Universitätsklinikum Magdeburg zurückgeht.
Den Ruf der Albertus-Universität Königsberg lehnte er ab.
Kretschmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft Deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Er war langjähriges Vorstandsmitglied und zwei Jahre Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg. Von 1910 bis 1914 leitete er mit Paul Manasse die Redaktion vom Archiv für Ohrenheilkunde.
Im Ersten Weltkrieg war Kretschmann Generaloberarzt und fachärztlicher Berater des IV. Armee-Korps.
Ehrungen
- Geh. Medizinalrat (1905)
- Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte
- Ehrenmitglied der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg.
- Kretschmannstraße in Magdeburg.
Literatur
- Bernd Freigang: Magdeburger Biographisches Lexikon. Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.