Wilhelm Bareiss
Quick Facts
Biography
Karl Wilhelm Bareiss (* 23. März 1819 in Tübingen; † 12. Juli 1895 in Stuttgart; auch: Wilhelm Friedrich Carl Bareiß) war ein deutscher Architekt und erster Stadtbaumeister von Winterthur.
Leben
Karl Wilhelm Bareiss stammte aus einer Zimmermannsfamilie. Er studierte nach dem Gymnasium Tübingen an der Baugewerkschule Stuttgart, dann ab 1841 an der Bauakademie in München und ab 1842 an der Berliner Bauakademie. Nach Studienreisen durch Holland, Belgien, Frankreich und Italien lehrte er ab 1844 als Baumeister selbst an der Baugewerkschule Stuttgart. Zwischen 1855 und 1860 arbeitete er als Hofbaumeister der Fürsten von Thurn und Taxis in Neresheim.
Von 1860 bis 1871 hatte er die Position des ersten Stadtbaumeisters in Winterthur (Schweiz) inne. Stadtpräsident Johann Jakob Sulzer hatte die Stelle eingerichtet, um die dringende bauliche Entwicklung in Winterthur voranzutreiben. Unter der Leitung von Bareiss und teilweise nach seinen Plänen entstanden bedeutende Bauten im Stil der Neugotik: das Salz-, Korn- und Lagerhaus, die Kavalleriekaserne, die Bad- und Waschanstalt, das Haus zur „Bauhütte“, die Kirche St. Peter und Paul sowie das Haus zur „Gloria“. Bareiss sah in der Erhaltung des Stadtbildes von Winterthur sein Lebenswerk. Als die Stadt die Tore und Türme der Altstadt abreißen ließ, fühlte er sich betrogen und trat 1871 von seinem Amt zurück. Er kehrte nach Stuttgart zurück und lehrte bis 1885 an der Bauschule und am Polytechnikum Stuttgart.
Bauten in Winterthur
(Auswahl)
- 1861: Kavalleriekaserne
- 1862–1864: Bad- und Waschanstalt, Badgasse (maurisch)
- 1863–1864: Umbau des Waaghauses
- 1867–1868: katholische Kirche St. Peter und Paul
- 1867–1870: Friedhofskapelle auf dem Friedhof Rychenberg
- 1868: Haus Zur Gloria
- 1871 Springbrunnen beim Stadthaus (Neurenaissance)