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Germany
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Uwe Junge
German politician and officer

Uwe Junge

The basics

Quick Facts

Intro
German politician and officer
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Hildesheim, Hildesheim, Lower Saxony, Germany
Age
67 years
Education
Fachschule des Heeres für Erziehung und Wirtschaft
The details (from wikipedia)

Biography

Uwe Junge (* 16. September 1957 in Hildesheim) ist ein deutscher Stabsoffizier (Oberstleutnant a. D.) und Politiker (AfD, vorher CDU). Von 2015 bis 2019 war er Landesvorsitzender der AfD Rheinland-Pfalz. Seit 2016 ist er Mitglied des Landtags von Rheinland-Pfalz und Vorsitzender seiner Fraktion.

Leben

Herkunft und Familie

Uwe Junge wurde 1957 in einer Vertriebenenfamilie geboren; sein Vater, ein gelernter Maler und Restaurator, war selbst Bundeswehrsoldat. Er besuchte nach der Volksschule in Lingen zunächst das Gymnasium Neustadt am Rübenberge und erwarb 1975 die Mittlere Reife im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg. Von 1975 bis 1978 absolvierte er eine Berufsausbildung zum Schriftsetzer.

Junge ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er lebt im Landkreis Mayen-Koblenz.

Militärischer Werdegang

Ausbildung, Dienstposten, Einsätze und Beförderungen

Im Jahr 1978 trat er als Unteroffizieranwärter in die Bundeswehr ein; er schlug im Laufe der Zeit zwei Laufbahnwechsel ein und wurde später Berufsoffizier. 1983/84 bildete er sich zum Industriemeister Druck (Satzherstellung) in Biberach und zum staatlich geprüften Drucktechniker in Düsseldorf weiter. 1988 besuchte er die Fachschule des Heeres für Erziehung und Wirtschaft in Darmstadt. Junge wurde zunächst als Zugführer und Kompaniechef verwendet; 1996 war er im Rahmen des IFOR-Einsatzes in Kroatien.

Im Jahr 2001 besuchte er die Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg. Von 2002 bis 2007 diente er im Bataillon für Operative Information 950 in Mayen und Koblenz. 2003 war er im Rahmen des ISAF-Einsatzes im Provincial Reconstruction Team (PRT) in Kunduz. Von 2007 bis 2014 war er im Zentrum Operative Information der Bundeswehr (ZOpInfoBw) in Mayen tätig. 2011 folgte ein weiterer Auslandseinsatz in Kunduz. Von 2014 bis 2016 war er Dezernatsleiter im neu aufgestellten Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw) in Mayen. Im Oktober 2016 schied Junge als Oberstleutnant des Heeres aus dem aktiven Dienst aus.

Er ist Mitglied im Deutschen Bundeswehrverband.

Kontroverse um mögliche Diskriminierung einer Untergebenen

Im Jahresbericht 2016 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags wird ein anonymisiertes Fallbeispiel geschildert, wonach ein Vorgesetzter eine homosexuelle Soldatin diskriminierend geäußert haben soll. So soll er unter anderem gesagt haben: "Ehe und Familie sind in Artikel 6 Grundgesetz besonders geschützt: Mutter+Vater+Kinder. Die Nation braucht deutsche Kinder." Ein gerichtliches Disziplinarverfahren sei wegen des Ruhens der Rechte und Pflichten aus dem Wehrdienstverhältnis infolge einer Wahl in den Landtag (§ 25 Abs. 2 SG i. V. m. § 5 Abs. 1 u. § 8 Abs. 1 AbgG) und der ohnehin anstehenden Entlassung aus der Bundeswehr nicht angestrengt worden. Ein Verstoß gegen die Grundsätze der Inneren Führung und die Fürsorgepflicht (§ 10 Abs. 3 SG) wurde allerdings festgestellt. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung aus Mainz soll es sich bei dem Vorgesetzten um Junge gehandelt haben. Die Bundeswehr und Junge nahmen dazu zunächst keine Stellung. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bestätigte Junge später den Vorfall und stellte die diskriminierende Aussage als „aus dem Kontext gerissen“ und als Kompliment dar, das nun verleumderisch gegen ihn verwendet werden würde.

Vorwurf des Verstoßes gegen das Mäßigungsgebot

Zum Vorwurf des Verstoßes gegen das Mäßigungsgebot führten 2017 Äußerungen Junges aus dem Jahr 2016 über Angela Merkel sowie über die Polizei und Innenbehörde von Köln wegen der Vorfälle in der Silvesternacht 2015/16. Aus Sicht der Ermittler verstoßen beide Aussagen gegen das Mäßigungsgebot, das für aktive Soldaten bei politischer Betätigung gilt.

Politische Tätigkeit

Parteimitgliedschaften und Funktionen

Junge war zunächst Mitglied der Jugendorganisation der Union, der Jungen Union. Von 1975 bis 2009 war er Parteimitglied der CDU, anschließend unter René Stadtkewitz von Ende 2010 bis September 2011 Mitglied der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit. Junge trat nach eigenen Angaben noch vor Gründung der AfD aus der Partei Die Freiheit aus.

Im März 2013 trat er der AfD bei. Die Partei beschreibt er als „bürgerliche Volkspartei“. Junge war von 2013 bis 2015 stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD Mayen-Koblenz sowie Mitglied des Bundesfachausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik. Im Mai 2015 wurde er stellvertretender Landesvorsitzender und nach der Spaltung der Partei im Juli 2015 als Nachfolger von Uwe Zimmermann Landesvorsitzender der AfD Rheinland-Pfalz.

Er war Koordinator des Landeswahlprogramms 2016 und wurde am 10. November 2015 zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2016 gewählt.

Am 30. November 2019 scheiterte Junge auf dem 10. Bundesparteitag der AfD mit seiner Kandidatur zur Wahl in den Bundesvorstand der AfD, er unterlag einem Anhänger von Björn Höcke, den er kurz zuvor kritisiert hatte.

Abgeordneter

Kommunalpolitik in Mayen-Koblenz

Junge wurde bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2014 für die AfD mit 11.454 Stimmen in den Kreistag Mayen-Koblenz gewählt. Dort war er von 2014 bis 2016 Fraktionsvorsitzender. 2014 wurde er stellvertretendes Mitglied des Schulträgerausschuss und 2016 des Kreisausschusses.

Rheinland-pfälzische Landespolitik

Bei der Landtagswahl im März 2016 zog er über die Landesliste seiner Partei, die vor Ort 11,7 Prozent der Zweitstimmen holte, in den 17. Landtag von Rheinland-Pfalz ein. Als Direktkandidat im Wahlkreis Andernach (Wahlkreis 11) erreichte er 11,5 Prozent der Erststimmen und landete damit hinter den Bewerbern von SPD (37,6 Prozent) und CDU (36,3 Prozent) an dritter Stelle. Am 17. März 2016 wählte die 14-köpfige AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag Junge zu ihrem Vorsitzenden.

Er ist ordentliches Mitglied des Ältestenrates, des Haushalts- und Finanzausschusses, der Rechnungsprüfungskommission und des Zwischenausschuss sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Inneres, Sport und Landesplanung (siehe Ausschüsse des rheinland-pfälzischen Landtages).

Junge war Mitglied der 16. Bundesversammlung, die im Februar 2017 zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten zusammentrat.

Im April 2020 kündigte Junge an, bei der Landtagswahl 2021 nicht mehr zu kandidieren, und sich aus der Politik zurückzuziehen.

Siehe auch

  • Liste der Mitglieder des Landtages Rheinland-Pfalz (17. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder der 16. Bundesversammlung (Deutschland)
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