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Germany
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Trudel Hardieck
Deutsche Gründerin und Leiterin der Privatklinik Der Jägerwinkel

Trudel Hardieck

The basics

Quick Facts

Intro
Deutsche Gründerin und Leiterin der Privatklinik Der Jägerwinkel
Places
Gender
Female
Birth
Place of birth
Nagold, Calw District, Karlsruhe Government Region, Germany
Death
Place of death
Bad Wiessee, Miesbach, Upper Bavaria, Germany
Age
85 years
Trudel Hardieck
The details (from wikipedia)

Biography

Trudel Hardieck (auch Trudel Wohlbold, * 1. März 1905 in Nagold, Schwarzwald; † 14. Juli 1990 in Bad Wiessee, Tegernsee) war die Gründerin und langjährige Leiterin der Privatklinik Der Jägerwinkel in Bad Wiessee, Tegernsee.

Leben

Geboren wurde Trudel Hardieck als Tochter des Elektrizitätswerksbesitzers und -betreibers Ludwig Wohlbold in Nagold im Schwarzwald. Nach ihrer ersten Heirat zog sie nach Hameln und war mit zwanzig Jahren bereits Mutter von zwei Kindern. Ab 1932 lebte sie mit ihrem zweiten Ehemann Kurt Ruppmann in Berlin und baute dort am Schlachtensee ihr erstes Haus. Im Juli 1941 starb Kurt Ruppmann. Mit ihrem Lebenspartner Willi Hardieck hatte sie zwei Söhne. 1943 fiel ihr 19-jähriger Sohn Werner. SS-Obersturmbannführer Willi Hardieck war während der Ardennenoffensive Instruktor von Otto Skorzenys SS-Panzer-Brigade 150. Er fiel am 17. Dezember 1944 in den Ardennen. Bereits 1942 lernte sie in Berlin den Komponisten und Chef des deutschen Tanzorchesters, Franz Grothe kennen. Er wurde in ihrem Haus in Berlin zwangseinquartiert.

Das Kriegsende verbrachte Trudel Hardieck mit ihren Söhnen bei einer Freundin in Rottach-Egern. Dort in der Nähe kaufte sie sich 1947 ein Grundstück in Bad Wiessee, in der Jägerstraße. In dem darauf errichteten Haus, in dem 1948 auch ihr jüngster Sohn zur Welt kam, beherbergte sie ihre ersten Gäste. Als Franz Grothe mit seiner Frau Kirsten Heiberg 1948 an den Tegernsee kam, waren sie unter ihren ersten Mietern. Durch Um- und Neubauten wurde aus dem Zwergenhäuschen, wie sie es nannte, der Jägerwinkel, den sie 1950 an einen Naturheilarzt verpachtete.

Franz Grothe wurde durch diesen Umstand obdachlos, und so verkaufte ihm Trudel Hardieck einen kleinen Teil des Grundstücks und riet ihm zum Bau eines eigenen Hauses, das sie direkt mitbaute. Franz Grothe wurde lebenslanger Nachbar und guter Freund von Trudel Hardieck, genau so wie der Textdichter Bruno Balz aus Berlin. Auch er bezog ein Haus in der unmittelbaren Nähe des Jägerwinkels. ImGefolge dieser beiden kamen eine Menge UFA-Stars zum Tegernsee, wie der Komponist Lothar Olias, Willy Birgel, Grethe Weiser (die 1970 in der Nähe des Jägerwinkel bei einem Autounfall starb), Hans Albers. Sie waren ebenfalls privat mit Trudel Hardieck verbunden und wurden Gäste des Jägerwinkel. Eine besonders innige Freundschaft verband sie mit Zarah Leander bis zu ihrem Tod.

Als der Pachtvertrag mit dem Naturheilarzt auslief, übernahm Trudel Hardieck selbst die Führung des Jägerwinkel. Er wurde um- und ausgebaut und 1956 als die Privatklinik Jägerwinkel unter ihrer eigenen Leitung eröffnet. Es war ihr gelungen, den HerzspezialistenGustav Schimert für die ärztliche Leitung zu gewinnen. Durch diesen großen Erfolg kamen immer mehr Stammgäste in den Jägerwinkel nach Bad Wiessee, Heinz Rühmann, Peter Alexander, Ilse Werner, Peter Frankenfeld, um nur einige aus der Filmbranche zu nennen. Das gleiche galt für die Wirtschaft. Max Grundig und Berthold Beitz, der dem Jägerwinkel einige Seiten seiner Biografie widmete, wurden gute Freunde von Trudel Hardieck.

Als Trudel Hardieck 1962 einen schweren Autounfall erlitt, fuhr Berthold Beitz nach Bad Wiessee und übernahm für kurze Zeit die Führung des Hauses. In der Glanzzeit ab 1971 hatte der Jägerwinkel 100 Betten. Trudel Hardieck war stolz darauf, in ihrem Leben nie einen Beruf erlernt zu haben. Sie starb am 14. Juli 1990 und wurde auf dem Bergfriedhof Bad Wiessee in der Nähe der Grabes von Franz Grothe beigesetzt.

Literatur

  • Hanns Boventer: Der Jägerwinkel 1950–1990. Festschrift zur Erinnerung an Trudel Hardieck. Privatklinik Jägerwinkel, Bad Wiessee 1990.
  • Norbert F. Pötzel: Beitz. Eine deutsche Geschichte. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-17955-4.
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