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Germany
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Titus Türk
German marineoffizier

Titus Türk

The basics

Quick Facts

Intro
German marineoffizier
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Lübeck, Schleswig-Holstein, Germany
Place of death
Lübeck, Schleswig-Holstein, Germany
Age
84 years
Family
Mother:
Emmy Eschricht
Titus Türk
The details (from wikipedia)

Biography

Titus Türk (* 25. Mai 1868 in Lübeck; † 7. Juni 1952 ebenda) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral.

Leben

Herkunft

Er war der Sohn des Lübecker Physikus Karl Türk, Enkel des gleichnamigen Rechtshistorikers Karl Türk. Seine Mutter Emmy, geborene Eschricht, wie auch seine Schwester Eva, die erste Frau von Wolf Ernst Hugo Emil von Baudissin, waren schriftstellerisch tätig. August Godtknecht schuf 1873/74 Kinderporträts von ihm und seiner Schwester.

Auf dem Katharineum legte er zu Ostern 1888 seine Reifeprüfung ab. Die in der Stadt liegenden Schiffe hatten in dem bereits seine Lust zur Seefahrt geweckt und er verbrachte seine freie Zeit auf Seglern in der Ost- und Nordseefahrt.

Militärkarriere

Mit dieser Vorbildung trat Türk am 13. April 1888 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein. Nach seiner Grundausbildung an Land und auf dem Schulschiff Niobe absolvierte er die Marineschule.

Held von Venezuela
Hafen von Guanta

In den folgenden Jahren fuhr er als Artillerieoffizier auf dem Kreuzer Sperber in der Südsee, nach Ostindien, Deutsch-Ost- und -Südwestafrika, sowie Kamerun. Er war an Bord der Kreuzerfregatte Stosch, kam zur Torpedowaffe und fuhr als Kommandant die Torpedoboote S 62 und S 85. Letztgenanntes verlor er, als es am 15. August 1898 während des Rückmarschs mit der Übungsflotte von Danzig nach Kiel bei schwerem Weststurm im Fehmarnbelt sank. Die Besatzung wurde gerettet. Er begleitete die Kaiserjacht Hohenzollern auf ihren Nordlandsfahrten mit S 72 als Depeschenboot, bevor er Lehrer an der Torpedoschule in Mürwik wurde. 1898 war er Kommandant des neuen Torpedobootes S 85, mit dem er während eines Manövers im Sturm am Staberhuk auf Fehmarn auf den Strand lief. Das Boot wurde anschließend geborgen und erneut in Dienst gestellt.

Als Kapitänleutnant und Erster Offizier des Kleinen Kreuzers Gazelle fuhr er 1902 nach Westindien. Während der Blockade Venezuelas wurde unter seiner Führung im Hafen von Guanta das venezolanische Kanonenboot Restaurador (ex US-amerikanische Jacht Atalanta) geentert, dessen Kommandant der spätere General und Revolutionsführer Román Delgado Chalbaud war. Türk wurde unter der Verleihung des Roten Adler-Ordens IV. Klasse zum Kommandanten des Schiffes ernannt. Das Schiff wurde in Port of Spain, Trinidad mit englischer Hilfe gründlich überholt. Obwohl sie nach Größe und Bewaffnung ein Kanonenboot war, bezeichnete Türk sie immer als Kreuzer.

Ab 5. April 1905 war Türk Erster Offizier auf dem Panzerkreuzer Prinz Heinrich und kam ein Jahr später in gleicher Funktion auf die Roon. Nach Ausfall des Kommandanten, am 3. Februar 1906 zum Korvettenkapitän befördert, wurde Türk Kommandant der Roon. Dies bedeutete damals für ihn eine große Auszeichnung. Am 25. Juni 1906 wurde er zum Kommandeur der 2. Abteilung der I. Werftdivision ernannt.

Besuch an Bord S. M. S. „Pelikan“ am 15. Juli 1909.

Von 1907 an war er an der Entwicklung des „Minen- und Sperrwesens“ beteiligt. Als die deutsche Kriegsflotte nach 1905, damals besuchte die neue SMS Lübeck den Ort, am 14. Juli 1909 erstmals wieder Lübeck besuchte, erhielt Türk als Präses der Minenversuchskommission von seiner Behörde die Ausnahmegenehmigung mit dem Minenschiff „Pelikan“, einem der ihm unterstellten Fahrzeuge, die Trave hinaufzufahren. Am morgen des 15. Julis besuchte Dr. Eschenburg auf dessen Schiff und überbrachte ihn und seinem Offizierskorps die Einladung des Lübeckischen Senates zu einem ihm zu ehren im Germanistenkeller des Ratsweinkellers am Abend des Tages gegebenen Festmahl. Am 7. April 1911 wurde Türk Dezernent im Reichsmarineamt. In dieser Stellung folgte am 14. Oktober 1911 seine Beförderung zum Kapitän zur See.

Vom 3. September bis 14. November 1914 war er Kommandeur des Minen- und Sperrwesens der Marine-Division. Im September zog er mit ihr ins Feld und nahm an der Belagerung Antwerpens teil. Während der Kämpfe um die Sperrforts und an der Nathe erhielt er bereits im Oktober 1914 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Er wurde dann für einige Wochen der erste deutsche Hafenkommandant von Antwerpen. Danach nahm er an den sehr verlustreichen Kämpfen von Nieuwpoort, Lombardzyde und St. Georges teil. Während dieser Kämpfe erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Anschließend war er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Kommandeur des Minen- und Sperrwesens beim Marinekorps Flandern. Seine Geburtsstadt verlieh ihm am 10. November 1915 in Brügge das Lübeckische Hanseatenkreuz. Bei einem Fliegerangriff wurde er 1918 verwundet.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne stand Türk ab 22. November 1918 zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Nordsee und zugleich zeitweise auch zur Verfügung der Waffenstillstandskommission in Spa. Er stellte sich dem Freikorps „Hülsen“ in Berlin zur Verfügung.

Am 12. Februar 1919 wurde Türk aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Nachträglich erhielt er mit Rangdienstalter vom Tage seiner Verabschiedung am 30. August 1919 den Charakter als Konteradmiral verliehen.

Zivilleben

Einstiges Gebäude Gazelle
Das Marienwerkhaus, letzter Wohnsitz Türks

Nach seiner Verabschiedung aus der Marine ließ sich Türk im Spätsommer 1919 in Lübeck nieder und trat eine Stellung auf der Flenderwerft in Herrenwyk, einem Ortsteil des Lübecker Stadtteils Kücknitz, an. Dort war er Chef des Ordnungsdienstes der Brückenbau Flender AG. Später wurde er Repräsentant der Lübecker Flender-Werke. Während jener Zeit bewohnte er das Gebäude „Gazelle“ in der Travemünder Landstraße Nr. 155 (heute Kirchweg 73) in Siems.

Türk übernahm den Vorsitz der 1919 gegründeten Vereinigung ehemaliger aktiver und inaktiver Marineoffiziere, der Skagerrak-Gesellschaft Lübeck, sein Stellvertreter war der Konteradmiral a. D. Harry Mündel. Er engagierte sich in der Lübecker Sanitätskolonne des Roten Kreuzes. Als die Kücknitzer und Schlutuper Ortsgruppen der Kolonne 1927 eigenständig wurden, wurde er bis zu deren Auflösung 1934 der Vorsitzende in Kücknitz.

Ruhestand

Nach seinem Ausscheiden Mitte der 1930er Jahre zog er letztmals um. Er bezog eine Wohnung im Marienwerkhaus und hatte u. a. Willy Glogner, den Architekten des Hauses, als Nachbarn. Für die Lübecker Museen brachte er fortan sein Fachwissen als Konservator von Schiffsmodellen ein.

Im Jahre 1951 erstritt der damals 82-Jährige am Bonner Landgericht ein Richtung weisendes Urteil. Seit seinem Ausscheiden aus der Marine erhielt Türk bis Ende des Zweiten Weltkriegs eine staatliche Pension. Diese monatlichen Zahlungen endeten mit dem Ende des „Dritten Reichs“ und wurden von der Bundesregierung nicht wieder aufgenommen. Dagegen klagte er erfolgreich.

Auszeichnungen und Ehrungen

Admiralswappen Türks
Grabstein auf dem Burgtorfriedhof
  • Roter Adlerorden III. Klasse mit der Schleife
  • Kronenorden II. Klasse mit Schwertern
  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
  • Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
  • Bayerischer Militärverdienstorden III. Klasse mit Krone und Schwertern
  • Ritterkreuz des Greifenordens
  • Komtur des Hausordens vom Weißen Falken
  • Friedrich-August-Kreuz I. Klasse

Am 13. April 1938 wurde Türk von der Hansestadt Lübeck anlässlich des 50. Jahrestags seines Dienstantritts geehrt. Oberbürgermeister Drechsler veranlasste die Anbringung des Namens und Wappens im Admiralszimmer des Ratskellers.

Nachlass

Türk vermachte das Familienarchiv dem Archiv der Hansestadt Lübeck. Eine belgische Militärtrommel, ein Erinnerungsstück an seine Zeit in Flandern, schenkte er der Musikinstrumentensammlung des Lübecker Museums.

Werke

  • 75 Tage an Bord des Kreuzers „Restaurador“. Borchers. Lübeck 1905.
  • Korallen und Seetang. Folge 1: „Ranga“ u. a. Geschichten. (mehr nicht erschienen) Schmidt-Römhild, Lübeck 1930.
  • König Mataafa. In: Werner von Langsdorff: Deutsche Flagge über Sand und Palmen. 53 Kolonialkrieger erzählen. C. Bertelsmann, Gütersloh 1942, S. 52ff.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1700-3, S. 471–472.
  • Helge Bei der Wieden: Konteradmiral Titus Türk (1868–1952). Ein Lebensbild. In: Das Nordlicht. 9. Jg., Heft 31, Juni 2001, S. 24–29
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