Thomas Geider

Thomas Geider (* 29. April 1953 in Bonn; † 15. Oktober 2010) war ein deutscher Philologe für afrikanische Sprachen und Ethnologe.

Geider wurde nach dem Studium der Geographie, Ethnologie und Afrikanistik in Bonn und Köln 1989 mit einer Arbeit über „Die Figur des Oger in der traditionellen Literatur und Lebenswelt der Pokomo in Ost-Kenya“ promoviert. Von 1991 bis 1996 hatte er die Stelle eines Wissenschaftlichen Mitarbeiters am Frankfurter Sonderforschungsbereich „Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne“ inne.

Seine Lehr- und Forschungstätigkeit zu Sprachen und Oralliteraturen Afrikas führte ihn an die Universitäten Maiduguri (Nigeria), Leipzig und Mainz, wo er u. a. als wissenschaftlicher Leiter der Janheinz Jahn-Bibliothek beschäftigt war. Nach seiner Habilitation 2001 über die „Motivforschung in Volkserzählungen der Kanuri“ im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität lehrte er als Privatdozent. Im Jahre 2007 wurde Geider aufgrund seiner Verdienste um die afrikanische Oraturforschung zum Außerplanmäßigen Professor an der Goethe-Universität ernannt.

Geider starb an den Folgen eines Schlaganfalls.

1. ↑ Die Figur des Oger in der traditionellen Literatur und Lebenswelt der Pokomo in Ost-Kenya. 1. Analytischer Teil. 2. Dokumentationsteil. Rüdiger Köppe, Köln 1990, ISBN 3-927620-60-2. (Wortkunst und Dokumentartexte in afrikanischen Sprachen, Bd. 1) (Dissertation, Universität Köln 1988).
2. ↑ Motivforschung in Volkserzählungen der Kanuri (Tschadsee-Region). Ein Beitrag zur Methodenentwicklung in der Afrikanistik. Rüdiger Köppe, Köln 2003, ISBN 3-89645-273-8. (Wortkunst und Dokumentartexte in afrikanischen Sprachen, Bd. 17) (Habilitationsschrift, Universität Frankfurt/M. 2000)
3. ↑ Reuster-Jahn, Uta, 2010: In memoriam. Thomas Geider 29.4.1953 – 15.10.2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.ifeas.uni-mainz.de ( Webarchiven) In: Swahili Forum 17:11-13.