Rudolph Sprickmann Kerkerinck
Quick Facts
Biography
Rudolph Sprickmann Kerkerinck (* 13. Juli 1848 in Münster; † 18. Januar 1905 in Rheine) war ein langjähriger Bürgermeister von Rheine (1873–1905).
Lebenslauf
Als Sohn eines Kaufmanns wurde der Urenkel von Anton Matthias Sprickmann, dem münsterschen Dichter und Juristen, 1848 in Münster geboren. Nach der Schulzeit auf dem Gymnasium Paulinum absolvierte er eine Kaufmannslehre, ging 1868 als „Einjährig-Freiwilliger“ für ein Jahr nach Berlin und musste dann im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gegen die Franzosen kämpfen. In der Schlacht bei Spichern schwer verwundet, übernahm ihn der preußische Staat in den Kommunaldienst. Nach einer Vorbereitungszeit in St. Mauritz bei Münster wurde er am 1. Dezember 1873 mit erst 25 Jahren zum Bürgermeister von Rheine ernannt. Bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 1905 brachte er in der „Gründerzeit“ die Stadt Rheine zu großer wirtschaftlicher Blüte.
Verdienste
Unter Rudolph Sprickmann Kerkerincks Leitung entstanden in Rheine
- eine zentrale Wasser- und Gasversorgung
- die Freiwillige Feuerwehr
- ein Krankenhaus
- eine Straßenbeleuchtung
- die Anfänge der Kanalisation
- ein Schlachthof
- Schulen und Kindergärten
- das Standesamt
Während seiner Dienstzeit wuchs die Bevölkerung auf mehr als das Doppelte; neue Wohngebiete mussten eingerichtet werden, zahlreiche kulturelle und soziale Dienste entstanden und wurden von Bürgermeister und Stadtrat kräftig unterstützt.
Rheine wurde in jener Zeit zu einem bedeutenden Zentrum der westfälischen Textilindustrie, das vor allem mit den Namen Kümpers, Timmerman, Jackson und Schem verbunden ist.
Nach ihm ist in Rheine die Sprickmannstraße benannt.
(Sprickmannstraße und Sprickmannplatz in Münster-Kinderhaus wurden nach seinem Urgroßvater Anton Matthias Sprickmann benannt, dem Juristen und Dichter der Sturm-und-Drang-Zeit.)
Literatur
- Rudolf Sprickmann Kerkerinck: Treueste Pflicht-Erfüllung, stete Berufs-Freudigkeit – Rudolph Sprickmann Kerkerinck – ein Bürgermeister der „Gründerzeit“. In: Rheine – gestern, heute, morgen. Zeitschrift für den Raum Rheine, Heft 1/2005, Stadtarchiv Rheine, 2005.