peoplepill id: rudolf-ottmer
RO
Germany
2 views today
2 views this week
Rudolf Ottmer
Deutscher Physiker

Rudolf Ottmer

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher Physiker
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Wolfenbüttel, Wolfenbüttel, Lower Saxony, Germany
Place of death
Recklinghausen, Recklinghausen, Münster Government Region, Germany
Age
72 years
The details (from wikipedia)

Biography

E. Rudolf Ottmer (* 7. August 1902 in Wolfenbüttel; † 10. September 1974 in Recklinghausen) war ein deutscher Physiker, Kristallograph, Pädagoge und Gründungsdirektor der Landesstelle des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU-LV Westfalen – Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts) in Nordrhein-Westfalen.

Leben

Ottmer, Sohn eines Rektors, machte Ende Februar 1921 an der Großen Schule in Wolfenbüttel das Abitur. Dann wohnhaft in Braunschweig, studierte er im Anschluss an der Georg-August-Universität Göttingen, unterbrochen von einem Semester 1922/23 an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Fächer Physik und Mathematik. Im Dezember 1927 promovierte er in Göttingen im Fach Physik mit dem Thema Zur Kenntnis der Absorptionsspektra lichtelektrisch leitender Alkalihalogenide bei Robert Wichard Pohl zum Dr. phil., 1928 erhielt er dort die Lehramtsbefähigungen für die Tätigkeit als Physik- und Mathematiklehrer am Gymnasium, die er nach der zweijährigen Referendarzeit ab 1930 dann ausübte.

Seine Dissertation erschien 1928 in der Ausgabe 46 der Zeitschrift für Physik. Er forschte im Rahmen der Absorptionsspektren von Farbzentren in Alkalihalogenid-Kristallen (wie Natriumchlorid), die im Zentrum des Interesses der Schule von Pohl in Göttingen war. Dort wurden damals Pionierarbeiten zur Halbleiterphysik erbracht. Farbzentren sind Fehlstellen im Kristall, in denen im einfachsten Fall ein Ion fehlt, das durch ein Elektron ersetzt ist (F-Zentrum), die Elektronen verhalten sich dort wie in einem Kastenpotential. Normalerweise ist die Bandlücke vom Valenz- zum Leitungsband in diesen Kristallen so hoch, dass sie nicht durch sichtbares Licht überwunden werden kann (sie sind farblos), außer bei solchen Farbzentren. Neben der F-Bande, der wichtigsten Bande, gibt es noch weitere Bande wie die M, R, N-Bande und entsprechende Farbzentren-Konfigurationen, bei denen mehrere Farbzentren benachbart sind (beim M-Zentrum zwei). Ottmer entdeckte die M-Bande zum Beispiel in Natriumfluorid: er maß den durch Licht angeregten Photostrom im Kristall. Der Name M-Band stammt von dem US-amerikanischen Physiker und Ingenieur Julius Paul Molnar (1916–1973), der die Bezeichnung M-Bands 1940 in seiner unveröffentlichten Dissertation am Massachusetts Institute of Technology einführte.

Im nationalsozialistischen Deutschland musste er 1937 in Iserlohn bei der I./Flak-Regiment 24 die militärische Grundausbildung absolvieren.

Als Liebhaber der Literatur, insbesondere der Lyrik, lag ihm neben seinem Promotionsfach das Schaffen gemeinsamer Lernorte von Natur- und Geisteswissenschaften besonders am Herzen. Während seiner Zeit in Recklinghausen baute er die in Bonn initiierte und dann in Recklinghausen neben das Hittorf-Gymnasium errichtete MNU-Landesstelle NRW als Direktor maßgeblich auf. Die Wahl des Standorts Recklinghausen wurde getroffen, da dort der Gymnasialprofessor und Physiklehrer Paul Schürholz (1908–1953) wirkte, dessen Physiksammlung die Kriegsjahre unbeschadet überstand. Einhergehend mit dem Aufbau der im Vergleich zum ursprünglichen Standort Bonn wesentlich größeren MNU-Landesstelle wurde auch das anliegende Gymnasium erweitert. Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Jahr 1954 war Ottmer als Direktor der Landesstelle samt seinen Mitarbeitern in den Räumen des Gymnasiums untergebracht. Der Teil des zweiten Bauabschnitts wurde äußerlich direkt dem Gymnasium angegliedert. Das unter seiner Ägide erbaute Institut wird heute vom Hittorf-Gymnasium für die MINT-Fächer genutzt.

Ottmer war ab 1928 verheiratet. Aus der Ehe mit seiner aus Münster stammenden Frau Erika, geb. Winter, gingen eine Tochter und zwei Söhne hervor.

Schriften

  • mit Rudolf Hilsch: Zur lichtelektrischen Wirkung in natürlichem blauen Steinsalz. In: Zeitschrift für Physik 39 (1926), Springer Verlag, S. 644–647.
  • Zur Kenntnis der Absorptionsspektra lichtelektrisch leitender Alkalihalogenide. [Diss. Univ. Göttingen] in: Zeitschrift für Physik 46 (1928), Springer Verlag, S. 798–813.
  • Hans Geitel. Lehrer – Forscher – Mensch. In: Elster und Geitel. Gedenkschrift zum hundertsten Geburtstag Geitels am 16. Juli 1955. Mitteilungen der Altherrenschaft der Großen Schule zu Wolfenbüttel 12 (1955), Wolfenbüttel.
  • Elster, Julius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 468 f. (Digitalisat).
The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
Lists
Rudolf Ottmer is in following lists
comments so far.
Comments
From our partners
Sponsored
Credits
References and sources
Rudolf Ottmer
arrow-left arrow-right instagram whatsapp myspace quora soundcloud spotify tumblr vk website youtube pandora tunein iheart itunes