Reinward von Minden
Quick Facts
Biography
Reinward (auch Reimundus, Reinhard oder Reinwardus) († 25. Februar oder 28. Juni 1089) war von 1080 bis 1089 Bischof von Minden.
Reinward, der vor seiner Zeit als Bischof Dompropst war, war der erste in der Reihe der Mindener Bischöfe der gegen einen Gegenbischof regieren musste. Der Zwist um die Nachfolge von Bischof Egilbert (auch „Mindener Bischofsschisma“ genannt) ist wohl auf den Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst zurückzuführen. Erst 1120 endet mit der Weihe von Sigward die Zeit der Gegenbischöfe in Minden. Reinward war der Kandidat des Papstes. Seine Ernennung wurde durch den päpstlichen Legaten Otto (gemeint ist vermutlich Otto von Ostia) übermittelt. Bischof Hartwig von Spanheim weihte Reinward ein und sowohl Domkapitel als auch die Landesstände wählten bzw. erkannten Reinward an. Der Gegenbischof Volkmar wurde zeitgleich vom Kaiser zum Bischof ernannt. Reinward baute bei der Sicherung seiner Macht über das Bistum auf die Unterstützung von Gegenkönig Hermann von Salm. Als dessen Regierungszeit 1088 endete wurde Reinward zunächst aus Minden vertrieben, kehrte jedoch kurz darauf zurück und konnte bis zu seinem Tod 1089 die päpstlichen Ansprüche in Minden behaupten, so dass Volkmar erst nach Reinwards Tod Besitz vom Stift Minden nahm.
Über sein genaues Todesdatum gibt es unterschiedliche Angaben. Er starb vermutlich Ende seiner Amtszeit am 25. Februar 1089. Mindestens eine Quelle benennt aber auch den Petriabend 1089, also den 28. Juni 1089 als Todestag.
Literatur
- Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preussische Staats-Geschichte, samt aller dazu gehörigen Herzogthümer, Fürstenthümer, Graf- und Herrschaften. Bd 5. Christoph Peter Franckens, Halle 1764, S. 90 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).