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Germany
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Paulheinz Baldus
German judge

Paulheinz Baldus

The basics

Quick Facts

Intro
German judge
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Rennerod, Westerwaldkreis, Rhineland-Palatinate, Germany
Age
65 years
Politics:
The details (from wikipedia)

Biography

Paulheinz Baldus (* 11. April 1906 in Rennerod; † 21. Juni 1971) war ein deutscher Richter am Bundesgerichtshof (BGH).

Leben

Baldus absolvierte nach dem Ende seiner Schullaufbahn ein Studium der Rechtswissenschaft und schloss sein Studium mit beiden juristischen Staatsexamen ab. Er promovierte an der Universität Marburg zum Dr. jur. Seine Dissertation Die Gleichstellung der beiden echten Konkurrenzformen im Strafrecht und Strafprozeßrecht: (Eine Unters. de lege ferenda) wurde 1935 veröffentlicht.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war er von 1933 bis 1937 im Reichsministerium der Justiz in der Strafrechtsabteilung als Richter tätig. Seit 1937 war er Mitglied der NSDAP und wurde in diesem Jahr auch zum Landgerichtsrat ernannt. Ab 1937 war er Landgerichtsrat in Wiesbaden. Danach wurde er zeitweise zur Mitarbeit in der Kanzlei des Führers abgeordnet.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war Baldus Reserveoffizier der Wehrmacht und als Kriegsgerichtsrat während des Deutsch-Sowjetischen Krieges im Osten und ab Herbst 1942 in Kaiserslautern eingesetzt. Baldus wurde das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse sowie im August 1942die Ostmedaille verliehen. Ab 1943 war er zunächst Oberlandesgerichtsrat und anschließend Direktor am Landgericht Frankfurt am Main.

Nach Kriegsende war er ab 1948 wieder Landgerichtsrat in Wiesbaden. Von 1951 bis 1971 war er Bundesrichter am Bundesgerichtshof und dort ab 1956 Senatspräsident. Er saß lange Zeit dem Dienstgericht des Bundes vor, gehörte der Großen Strafrechtskommission an und war auch Vorsitzender der Strafrechtskommission des Deutschen Richterbundes.

Baldus, unter dessen Vorsitz die Revision großer NS-Prozesse entschieden wurde, trat im Zuge eines Verfahrens gegen Euthanasieärzte nach einem durch den Juristen Karl Friedrich Kaul gegen ihn gestellten Befangenheitsantrag (Mitarbeit in der Reichskanzlei) wenige Monate vor seiner Pensionierung im Frühjahr 1971 in den Ruhestand. Der Befangenheitsantrag wurde später verworfen.

Baldus war Mitglied der katholischen Studentenverbindung KStV Thuringia Marburg.

Literatur

  • Bernt Engelmann: Rechtsverfall, Justizterror und das schwere Erbe, Band 2: Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Strafjustiz 1919 bis heute, Pahl-Rugenstein, Köln 1989, ISBN 3-7609-1229-X.
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