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Germany
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Otto Güntter
German archivist

Otto Güntter

The basics

Quick Facts

Intro
German archivist
Places
Gender
Male
Place of birth
Stuttgart, Germany
Place of death
Marbach am Neckar, Germany
Age
90 years
Awards
docteur honoris causa de l'université Eberhard Karls de Tübingen
 
The details (from wikipedia)

Biography

Otto Güntter (* 30. Oktober 1858 in Stuttgart; † 30. März 1949 in Marbach am Neckar) war ein deutscher Germanist und Direktor des Schiller-Nationalmuseums.

Leben

Otto Güntter war der Sohn von Karl Friedrich Güntter (1827–1873) und Mathilde Kidaisch (1833–1899). Er studierte, beeinflusst von Friedrich Theodor Vischer, in Tübingen Philosophie, Germanistik und neuere Philologie und beendete seine Ausbildung durch einen mehrjährigen Studienaufenthalt in Frankreich und England. Beeindruckt von den Ausstellungen des British Museums und der National Portrait Gallery im South Kensington Museum, veranstaltete er 1890 anlässlich des 4. Deutschen Neuphilologen-Tages in Stuttgart eine große Ausstellung von Handschriften, Bildnissen und Drucken schwäbischer Dichter. Diese fand weite Beachtung und gab die erste Anregung zur Gründung des Schillermuseums in Marbach am Neckar (Träger: Schwäbischer Schillerverein). 1904, ein Jahr nach der Eröffnung, wurde Güntter dessen Leitung übertragen. Im Dienst dieser Aufgabe, der zuliebe er auf sein Amt als Oberrealschulprofessor und auf seinen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Stuttgart verzichtete, gelang ihm in dreieinhalb Jahrzehnten der Auf- und Ausbau des Museums zu einem schwäbischen Dichtermuseum und zugleich zu einem Archiv und einer Bibliothek für schwäbische Literatur (seit 1922 Schiller-Nationalmuseum). Fest verwurzelt in heimatlicher Tradition und persönlich befreundet mit vielen schwäbischen Dichtern, hat es Güntter verstanden, zahlreiche Nachlässe, bedeutsame Manuskripte und Korrespondenzen, Bildnisse und Bücher für die Marbacher Sammlung zu gewinnen und sie durch Ausstellungen wie Veröffentlichungen weiten Kreisen zu erschließen. In seinem Buch Mein Lebenswerk, im Alter von fast 90 Jahren geschrieben, schildert er die Geschichte des Museums und gibt einen Überblick über die Erwerbungen und Stiftungen von 1904 bis 1939 und über den Gesamtbestand an Handschriften und Bildnissen. (1955 wurde innerhalb des Schiller-Nationalmuseums das Deutsche Literaturarchiv gegründet.) – In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte sich Güntter vornehmlich mit Schiller und der schwäbischen Dichtung. Viele Erstveröffentlichungen und die rege Förderung von Forschungen zur schwäbischen Literatur sind ihm zu danken.

Auszeichnungen

  • 1904–19 Geschäftsführender, dann bis 1939 1. Vorsitzender des Schwäbischen Schillervereins
  • Große Medaille für Kunst und Wissenschaft (1905)
  • Dr. phil. honoris causa (Tübingen 1909)
  • Goethe-Medaille (1934)
  • Ehrensenator (TH Stuttgart 1948)
  • Ehrenmitglied des Schwäbischen Heimatbunds (1949)

Werke (Auswahl)

  • Lessings Philotas und die Poesie des Siebenjährigen Krieges, 1890
  • Friedrich Schiller, Sein Leben und seine Dichtungen, 1925
  • Schiller in der Karlsschule, 1925
  • Die Bildnisse Hölderlins, 1928
  • Mörike als Zeichner, 1930
  • Die Scherenschnitte von Luise von Breitschwert zu Mörikes Stuttgarter Hutzelmännlein, 1932
  • Das Schiller-Nationalmuseum in Marbach, 1935
  • Aus klassischer Zeit, Scherenschnitte von Luise Duttenhofer, 1937
  • Mein Lebenswerk, 1948

Als Herausgeber: Veröffentlichungen des Schwäbischen Schillervereins, 1905–38:

  • Schillers Gedichte und Dramen, 1905
  • Schillers Werke, 1910
  • Hausbuch schwäbischer Erzähler, 1911
  • Haus- und Feldbuch schwäbischer Erzähler, 1916
  • Gesammelte Dichtungen Christian Wagners, 1918

Porträts

Literatur

  • Bernhard Zeller, Zum 100. Geburtstag von Otto Güntter, in: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft II, 1958
  • Bernhard Zeller: Güntter, Otto von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 279 (Digitalisat).
  • E. Lißberger, Württembergische Geschichtsliteratur des Jahres 1946-1950. 1952, S. 147
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