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Austria
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Niels Birbaumer
Austrian psychologist

Niels Birbaumer

The basics

Quick Facts

Intro
Austrian psychologist
Places
Gender
Male
Place of birth
Zátoň, Větřní, Český Krumlov District, South Bohemia Region
Age
79 years
Niels Birbaumer
The details (from wikipedia)

Biography

Niels-Peter Birbaumer (* 11. Mai 1945 in Ottau, Tschechoslowakei) ist ein österreichischer Psychologe und Neurowissenschaftler.

Leben

Birbaumer wuchs in Wien bei seinen Eltern mit vier Geschwistern auf. Als Jugendlicher war er der Anführer einer Jugendbande, die unter anderem Autos aufbrach und Radios stahl. Einmal kam er wegen Körperverletzung in den Jugendarrest. Sein Vater drohte ihm mit einer Polstererlehre und ließ ihn zur Probe in einer Werkstatt arbeiten. Danach wechselte er auf ein anderes Gymnasium. Birbaumer studierte ab 1963 an der Universität Wien Psychologie und Neurophysiologie und wurde im Alter von 23 Jahren, nach seiner Promovierung über Elektroenzephalografie bei Blindgeborenen, wegen politischer Agitation der Universität verwiesen. Anschließend ging er vorübergehend nach London.

Nach einer Anstellung an der Universität München wurde er 1975 Professor an der Universität Tübingen. 1993 wechselte er dort von der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften zur Medizinischen Fakultät, wo er seither das Institute of Medical Psychology and Behavioral Neurobiology (Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie) sowie das Zentrum für Magnetoenzephalographie (MEG) leitet. Birbaumer hatte zudem bereits zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne. Seit 2016 ist er auch Senior Research Fellow am Wyss Center of Bio‐ and Neuroengineering in Genf.

Niels Birbaumer ist Vater von zwei Kindern.

Forschung

Birbaumers Forschungsinteressen sind breit gefächert: Unter anderem beschäftigt er sich mit neuronaler Plastizität und Lernen, mit Aspekten der Epilepsie, der Parkinsonschen Krankheit und Schmerzerkrankungen. Mit kriminellen Psychopathen trainiert er, wie sie durch eine Aktivierung bestimmter Gehirnareale wieder Empathie und Ängste vor den Konsequenzen ihres Handelns entwickeln können. Sein Argument: "Auch Psychopathen können lernen, etwas zu fühlen, Angst zum Beispiel, sich regelrecht zu gruseln." Und dabei spiele es keine Rolle, "ob die Störung eine genetische Ursache hat oder durch eine frühe extreme Jugenderfahrung ausgelöst wurde". Birbaumer betont, dass viele Psychopathen in ihrer Kindheit durch Aufmerksamkeitsstörungen auffallen, die man daher frühzeitig behandeln solle. Im Hinblick auf deren Therapie plädiert er für das Neurofeedback, mit dem die Patienten lernen, die Aktivitäten in ihrem Frontalhirn zu kontrollieren und auf diesem Wege Aufmerksamkeit und Konzentration zu steigern. Dabei werden die Gehirnströme von einem Computer analysiert, der sie nach Frequenzanteilen zerlegt und auf einem Computerbildschirm grafisch so darstellt, dass der junge Patient mit ihnen spielen und dadurch seine Gehirnfunktionen beeinflussen kann.

Einen Schwerpunkt von Birbaumers Arbeit bildet die Forschung an Gehirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer Interfaces, BCI), die es ermöglichen sollen, ohne Nutzung der Gliedmaßen Informationen zwischen dem Gehirn und Maschinen auszutauschen. Diese Forschung soll es etwa Patienten im Endstadium der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) ermöglichen, trotz vollständiger Körperlähmung mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Sie könnten dadurch nach Birbaumers Meinung eine weitaus höhere Lebensqualität erreichen, als ihnen Ärzte und Angehörige attestieren würden.

Mithilfe einer besonderen Kopfhaube ermöglichte er jüngst vier vollständig gelähmten Patienten, bei denen selbst die Augenbewegungen nicht mehr funktionierten, wieder eine Kommunikation. Sie konnten über Gehirn-Computer-Schnittstellen gezielt und zuverlässig mit "Ja" und "Nein" auf Fragen antworten, die man ihnen gestellt hatte.

Preise und Auszeichnungen

  • 1993: Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur
  • 1995: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis
  • 2000: Wilhelm-Wundt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
  • 2001: Albert Einstein World Award of Science
  • 2003: Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 2009: Fellow der American Association for the Advancement of Science
  • 2010: Helmholtz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • 2010: Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2012: Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg und der Universität Complutense Madrid
  • 2012: Ehrenpreis beim Forschungspreis der Fürst Donnersmarck-Stiftung
  • 2013: Aristotle Prize der European Federation of Psychologists' Associations
  • 2014: Eva Luise Köhler Forschungspreis für Seltene Erkrankungen
  • 2015: Wissenschaftsbuch des Jahres für Dein Gehirn weiß mehr als du denkst. Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, zusammen mit Jörg Zittlau

    Werke (Auswahl)

    • Das Elektroenzephalogramm bei Blindgeborenen. Dissertation Universität Wien, 1969
    • Physiologische Psychologie. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1990, ISBN 978-3-540-06894-5.
    • Furcht und Furchtlosigkeit. Zur Neurobiologie des Bösen. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08170-4.
    • zusammen mit Robert F. Schmidt: Biologische Psychologie. 7., vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage, Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-540-95937-3.
    • zusammen mit Jörg Zittlau: Dein Gehirn weiß mehr, als du denkst. Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, Ullstein, Berlin 2014, ISBN 978-3-550-08031-9.
    • zusammen mit Jörg Zittlau: Denken wird überschätzt. Warum unser Gehirn die Leere liebt. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08123-1.
    • zusammen mit Jürgen Wertheimer: Vertrauen. Ein riskantes Gefühl. Ecowin, Salzburg 2016, ISBN 978-3-711-00096-5.
    The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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