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Austria
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Michael Mitterauer
Austrian medievalist and social historian

Michael Mitterauer

The basics

Quick Facts

Intro
Austrian medievalist and social historian
Places
Gender
Male
Place of birth
Vienna, Austria
Age
87 years
Education
University of Vienna
Awards
Prize of the Historical College
(2004)
Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften
(1996)
Austrian Decoration for Science and Art
(2007)
The details (from wikipedia)

Biography

Michael Mitterauer (* 12. Juni 1937 in Wien) ist ein österreichischer Wirtschafts- und Sozialhistoriker.

Leben

Michael Mitterauer besuchte zunächst das Wiener Schottengymnasium. Nach einem Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien wurde er 1960 mit dem höchstmöglichen Studienerfolg („sub auspiciis praesidentis rei publicae“) promoviert. Seine Dissertation wurde unter dem Titel "Karolingische Markgrafen im Südosten" veröffentlicht. Nach Forschungsaufenthalten, u. a. in München, habilitierte er sich 1969 im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte und wurde 1971 zum außerordentlichen und 1973 zum ordentlichen Professor auf das neu geschaffene Ordinariat Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien berufen. Der auch volksbildnerisch stark engagierte Gelehrte wurde 2003 emeritiert. Mitterauers Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Forschungsschwerpunkte

Zu Mitterauers hauptsächlichen Forschungsgebieten zählen:

  • Mittelalterforschung, hier besonders die mittelalterliche Markt- und Stadtgeschichte
  • Geschichte der Landstände und Reichsstände
  • Historische Familienforschung
  • Geschichte der Jugend
  • Geschichte der Arbeitsteilung
  • Geschichte der Namengebung
  • Religionssozialgeschichte
  • Europas Sonderweg

Ein besonderes Anliegen war und ist Mitterauer die populare Autobiografik und der seit Anfang der 1980er Jahre vorgenommene Aufbau der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen im Rahmen seines Instituts. Aus letzteren Aktivitäten ist mittlerweile eine Buchreihe („Damit es nicht verloren geht“) von über 60 Titeln erwachsen, die sich speziell der Geschichtserfahrung ländlicher und städtischer Unterschichten widmet.

Mitgliedschaften

Er ist seit 1955 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KÖStV Austria Wien im ÖCV sowie seit 1958 der KÖHV Neostadia Wiener Neustadt und seit 1990 ÖKaV Theresiana Wiener Neustadt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Für seine Forschungen wurden Mitterauer zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Ihm wurde der Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1996), der Wilhelm-Hartel-Preis (2003) und der Große Leopold-Kunschak-Preis (2004) verliehen. Mitterauer wurde 2004 der Preis des Historischen Kollegs (Deutscher Historikerpreis) für sein Buch Warum Europa? zu gesprochen. Damit erhielt erstmals ein österreichischer Wissenschaftler den Preis des Historischen Kollegs. Ihm wurde die Ehrendoktorwürde der Universität Blagoevgrad und 2007 auch der Universität Salzburg verliehen. Ebenfalls 2007 erhielt er das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. Im Jahr 2010 erhielt er das Goldene Doktordiplom der Universität Wien. Zu seinen Ehren wurde 2002 erstmals der von Bund, Gemeinde Wien und Institut gestiftete Michael-Mitterauer-Preis für Gesellschafts- Kultur- und Wirtschaftsgeschichte an junge Historiker vergeben.

Schriften (Auswahl)

  • Karolingische Markgrafen im Südosten, fränkische Reichsaristokratie und bayerischer Stammesadel im österreichischen Raum, 1963
  • Zollfreiheit und Marktbereich, 1969
  • Grundtypen alteuropäischer Sozialformen. Haus und Gemeinde in vorindustriellen Gesellschaften, 1979
  • Markt und Stadt im Mittelalter. Beiträge zur historischen Zentralitätsforschung, 1980
  • Ledige Mütter. Zur Geschichte illegitimer Geburten in Europa, 1983
  • Sozialgeschichte der Jugend, 1986
  • Historisch-anthropologische Familienforschung. Fragestellungen und Zugangsweisen, 1990
  • Familie und Arbeitsteilung. Historisch-vergleichende Studien, 1992
  • Ahnen und Heilige. Namengebung in der europäischen Geschichte, 1993
  • Familie im 20. Jahrhundert. Tradition, Probleme, Perspektiven, 1997 (Hg.)
  • Dimensionen des Heiligen. Annäherungen eines Historikers, 2000
  • Warum Europa? Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs, 2003
  • Pisa. Seemacht und Kulturmetropole (gem. m. John Morrissey) Essen, 2004.
  • Parlament und Schura. Ratsversammlungen und Demokratieentwicklung in Europa und der islamischen Welt (Wiener Vorlesungen 144), Picus Verlag Wien, 2009.
  • Sozialgeschichte der Familie. Kulturvergleich und Entwicklungsperspektiven (Basistexte Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 1), Braumüller Wien, 2009.
  • Traditionen der Namengebung. Namenkunde als interdisziplinäres Forschungsgebiet, Böhlau Wien, 2011.
  • Historische Verwandtschaftsforschung, Böhlau Wien, 2013.
  • St. Jakob und der Sternenweg. Mittelalterliche Wurzeln einer großen Wallfahrt, Böhlau Wien, 2014.

Literatur

  • Martin Lhotzky: Europas Sonderweg. Dem Historiker Michael Mitterauer zum Achtzigsten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juni 2017, Nr. 134, S. 13.
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