Meinrad Pichler
Quick Facts
Biography
Meinrad Pichler (* 18. November 1947 in Hörbranz) ist ein Vorarlberger Historiker und Schulmann. Neben zahlreichen landesgeschichtlichen Publikationen stammt aus seiner Feder auch der 3. Band einer neuen umfassenden Vorarlberger Landesgeschichte (1861–2015).
Leben
Pichler studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Wien und begann nach Abschluss des Lehramtsstudiums am Bundesrealgymnasium und Bundesoberstufenrealgymnasium Dornbirn-Schoren seine Unterrichtstätigkeit. Von 1994 bis zu seiner Pensionierung 2010 fungierte er als Direktor des Bundesgymnasiums Gallusstraße in Bregenz, war 1995 bis 1998 Mitglied des Projekts „Schule in Bewegung“ beim Bundesministeriums für Unterricht und Kunst und Leiter der Direktorenfortbildung im Bereich des Landesschulrats für Vorarlberg. Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen. Mit dem von Pichler 1983 herausgegebenen Sammelband „Nachträge zur neueren Vorarlberger Landesgeschichte“ begann eine erste kritische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft in Vorarlberg, ihrer Vorgeschichte und ihrer Nachwirkungen. Entsprechend gehörte er auch 1982 zu den Mitbegründern des zeithistorischen Vereins „Johann-August-Malin-Gesellschaft“. Von 1974 bis 1977 war Pichler ehrenamtlicher Geschäftsführer der „Gruppe Vorarlberger Kulturproduzenten“, welche die „Bregenzer Randspiele“ durchführte. 1979 wurde er zum Gründungsobmann der „Vorarlberger LehrerInitiative“ (VLI), der ersten parteiunabhängigen Lehrervertretung in Österreich, gewählt. Für seine zahlreichen Arbeiten zur neueren Vorarlberger Landesgeschichte wurde Pichler 2014 der „Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg“ verliehen. Seit 2008 verfasst er regelmäßig Kommentare in der Tageszeitung „Vorarlberger Nachrichten“ zu zeitgeschichtlichen und aktuellen politischen Themen.
Schriften (Auswahl)
- Das Land Vorarlberg 1861 bis 2015. Geschichte Vorarlbergs Bd. 3. Innsbruck 2015
- Aus dem Montafon an den Mississippi. Amerika-AuswandererInnen aus dem Montafon. Schruns 2013
- Nationalsozialismus in Vorarlberg. Opfer – Täter – Gegner. Innsbruck 2012
- Quergänge. Vorarlberger Geschichte in Lebensläufen. Hohenems 2007
- Wieder Österreich! Befreiung und Wiederaufbau – Vorarlberg 1945. Bregenz 1995 (zusammen mit Werner Bundschuh und Harald Walser)
- Hunger, Verdrängungshilfe und Sehnsucht. Von der „Festwoche“ zu den „Festspielen“, In: Andrea Meuli (Hg.), Die Bregenzer Festspiele. Salzburg 1995, S. 159-170.
- Auswanderer. Von Vorarlberg in die USA 1800-1938. Bregenz 1993
- Vergebliches Werben. Vorarlberger Anschlussversuche an die Schweiz und an Schwaben (1918-1920). Bregenz 1989 (zusammen mit Werner Dreier)
- Bei der Arbeit. Bilder aus der Vorarlberger Arbeitswelt von 1880 bis 1938. Bregenz 1989
- Die Wacht am Rhein. Alltag in Vorarlberg während der NS-Zeit. Bregenz 1988 (zusammen mit Harald Walser)
- Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945. Bregenz 1985 (zusammen mit H. Brändle, G. Egger-Kiermayr und H. Walser)
- Nachträge zur neueren Vorarlberger Landesgeschichte (Hg.). Bregenz 1983
Literatur
- Dir. HR Mag. Meinrad Pichler. In: Jahresbericht des Bundesgymnasiums Bregenz Gallusstraße 2009/10, S. 7-15
- Kurt Greussing: Der Quergeist weht, wo er will. Zu Meinrad Pichler und seiner Geschichtsschreibung. In: Quergänge. Hohenems 2007, S. 6-11
- Alois Niederstätter: Laudatio für Meinrad Pichler zur Verleihung des Wissenschaftspreises des Landes Vorarlberg 2014. In: Montfort Bd. 1/2015, S. 7-12 (mit Bibliografie)