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Germany
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Max Jüdel
German manufacturer

Max Jüdel

The basics

Quick Facts

Intro
German manufacturer
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Brunswick, Germany
Place of death
Brunswick, Germany
Age
65 years
The details (from wikipedia)

Biography

Max Jüdel (* 10. Oktober 1845 in Braunschweig; † 9. Oktober 1910 ebenda) war ein deutscher Industrieller und Mäzen.

Leben und Werk

Jüdel war der Sohn des jüdischen Kaufmanns Salomon Jüdel, der eine Manufaktur- und Modewarenhandlung in Braunschweig führte. Nach dem Schulabschluss trat er in das Textilgeschäft des Vaters ein und leitete es ab 1870.

Zusammen mit dem Ingenieur Heinrich Büssing als Technischem Leiter gründete er 1873 die auch international tätige Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co an der Wolfenbütteler Straße. Bereits nach einem Jahr folgte 1874 der Umzug an die Ackerstraße, wo ein Grundstück von 37.000 Quadratmetern zur Verfügung stand. Das 100. mechanische Stellwerk wurde 1880 ausgeliefert, gefolgt 1892 vom Tausendsten. Ab 1893 wurden elektrische Strecken- bzw. Bahnhofsblockwerke sowie ab 1898 elektrisch angetriebene Weichen produziert. 1898 wurde die Firma zur Aktiengesellschaft. Das Berliner Konkurrenzunternehmen Siemens & Halske unterzeichnete 1897 einen Interessenvertrag mit Jüdel & Co. Das erste elektromechanische Stellwerk stellte Jüdel 1899 vor. Im Jahre 1903 zog sich der 60-jährige Büssing mit seinem Kapital aus der Firma zurück, nachdem er in den vergangenen 30 Jahren 92 Patente im Eisenbahnsignalwesen erworben hatte. Mit 1.300 Mitarbeitern im Jahre 1908 gehörte das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern in Braunschweig.

Max Jüdel war Abgeordneter im Braunschweigischen Landtag und gehörte der Stadtverordnetenversammlung an. Von 1893 bis zu seinem Tode 1910 war er Präsident der Handelskammer. Die Technische Hochschule Braunschweig verlieh ihm am 26. November 1909 für seine Leistung als Unternehmer die Ehrendoktorwürde.

Jüdel war Freimaurer in der Braunschweiger Loge Carl zur gekrönten Säule. Er rief mehrere Stiftungen zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener Arbeiter ins Leben und vermachte sein Erbe der Stadt Braunschweig als Grundstock für die „Max-Jüdel-Stiftung“, deren Zinsertrag für soziale Zwecke eingesetzt wurde. Seine Villa in der Adolfstraße, die Constantin Uhde entworfen und die Jüdel erst 1904 erworben hatte, vererbte er der Stadt als Wohnsitz für den jeweiligen Oberbürgermeister. 1872 gründete er zudem den „Braunschweiger Carneval-Club“, der noch heute als Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 aktiv ist. 1888 gründete er die Braunschweiger Baugenossenschaft, noch heute die Genossenschaft mit dem größten Wohnungsbestand in Braunschweig. 1909 legte er gemeinsam mit der Herzogin Elisabeth den Grundstein für die Landeskrüppelheil- und Pflegeanstalt, heute Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital.

Nachleben

In der NS-Zeit wurde Jüdels Stiftung in „Allgemeine Städtische Stiftung“ umbenannt. Die Oberbürgermeister Retemeyer, Trautmann und Böhme wohnten in der Jüdel-Villa, bevor sie nach der Machtergreifung der NSDAP von deren Organisationen genutzt wurde. Die Luftangriffe auf Braunschweig im Zweiten Weltkrieg zerstörten das Haus.

Siemens & Halske übernahm 1928 Jüdels Unternehmen zunächst mehrheitlich und schließlich 1940 ganz. Das Siemens-Werk Braunschweig befindet sich noch heute in der Ackerstraße an der Rückseite des 1960 erbauten Hauptbahnhofs im jetzigen Stadtbezirk Viewegs Garten-Bebelhof. Es gehört seit 2014 zur Division Siemens Mobility.

Nach Max Jüdel war von 1927 bis 1938 die heutige Schefflerstraße im Bebelhof benannt. 1945 wurde die frühere Bückebergstraße in der Braunschweiger Südstadt in Jüdelstraße umbenannt.

Literatur

  • Johannes Angel: Jüdel, Max. In: Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 119. 
  • Reinhard Bein: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Döring-Druck, Braunschweig 2004, ISBN 3-925268-24-3, S. 61–64.
  • Reinhard Bein: Max Jüdel (1845 – 1910), Industrieller und Mäzen. In: Arbeitskreis Andere Geschichte (Hrsg.): Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. döringdruck, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-925268-42-7, S. 134–139.
  • Reinhard Bein: Sie lebten in Braunschweig. Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden (1797 bis 1983). In: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig, Nr. 1, Döring Druck, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-925268-30-4, S. 306–308.
  • Bert Bilzer, Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945, In: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966, S. 121–122.
  • Gerhard Bothe: Jüdel, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 641 f. (Digitalisat).
  • Michael Mende: Jüdel, Max, Dr. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 306–307. 
  • Klaus Erich Pollmann: Max Jüdel. Ein Leben in Braunschweig. In: Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Max Jüdel 1845–1910. (= Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig, Kleine Schriften 30), Braunschweig 1996.
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