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Switzerland
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Markus Theunert
Swiss men's studies researcher

Markus Theunert

The basics

Quick Facts

Intro
Swiss men's studies researcher
Work field
Gender
Male
Place of birth
Basel, Basel-Stadt, Switzerland
Age
51 years
The details (from wikipedia)

Biography

Markus Theunert (* 25. Januar 1973 in Basel) ist einer der bekanntesten Vertreter der Schweizer Männerbewegung und war der erste staatliche Männerbeauftragte im deutschen Sprachraum.

Leben

Theunert studierte Psychologie und Soziologie an den Universitäten Basel und Bern. Im Jahr 2000 gründete er die Schweizer Männerzeitung. Von 2005 bis 2016 war er Gründungspräsident des Dachverbands Schweizer Männer- und Väterorganisationen, männer.ch. Er ist Mitinitiant des Schweizer Vätertags und war 2007 bis 2012 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen.

Vom 1. bis 24. Juli 2012 wirkte er als Männerbeauftragter des Kantons Zürich an der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann. Der Kanton Zürich ist mit der Schaffung der Stelle eines Männerbeauftragten das erste Gemeinwesen im deutschen Sprachraum, das für die spezifischen gleichstellungspolitischen Herausforderungen von Jungen, Männern und Vätern eine eigene Funktion geschaffen hat. Nach einer Polemik über ein altes sexualpolitisches Positionspapier von männer.ch wurde Theunert bereits nach drei Wochen vor die Wahl gestellt auf die aktive Mitarbeit bei männer.ch zu verzichten – oder die Arbeit als Männerbeauftragter niederzulegen; daraufhin verliess er die kantonale Stelle.

Er arbeitete danach als Generalsekretär von männer.ch und seit 2017 als Leiter des Schweizerischen Instituts für Männer- und Geschlechterfragen (SIMG), einer rechtlich eigenständigen Fachstelle, welche eng mit männer.ch verbunden ist.

Positionierung

Markus Theunert zählt zu den Vordenkern der politischen Männerbewegung im deutschsprachigen Raum. Er ist Herausgeber des Sammelbands Männerpolitik. Was Jungen, Männer und Väter stark macht. Darin entwickelt er u. a. ein Rahmenkonzept, das männerpolitische Legitimation, Zielgruppen, Themen und Akteure systematisiert.

„Um das Projekt Gleichstellung 40 Jahre nach dem Beginn der Frauenbewegung zu Ende zu bringen, müsse die Geschlechterpolitik nämlich heute auf die Bedürfnisse von Männern, Jungen und Vätern ausgerichtet und institutionell verankert werden, so die zentrale Forderung des Buches.“ In seinem Buch Co-Feminismus. Wie Männer Gleichstellung sabotieren – und was Frauen davon haben beleuchtet er insbesondere die Rolle der Männer in der Geschlechterpolitik.

Theunert positioniert sich als Vertreter einer gleichstellungsorientierten Männerbewegung und damit als Partner in einem Geschlechterdialog auf Augenhöhe. Damit das Projekt Gleichstellung gelinge, bedürfe es des eigeninitiativen Mitwirkens der Männer. „Deshalb darf man die Männer nicht als Helfershelfer für die weibliche Gleichstellung ansprechen, sondern man muss ihre Leidenschaft wecken.“ Dafür brauche es eine doppelte Emanzipation der Männer: gegenüber überholten Männlichkeitsnormen einerseits, gegenüber der gleichstellungspolitischen Definitionsmacht der Frauen andererseits. In seinem männerpolitischen Rahmenkonzept beschreibt er Gleichstellungspolitik in der Konsequenz als dialogische Verbindung eigenständiger frauen- und männerpolitischer Teilstrategien. Auf dieser Basis fordert er die Verankerung eines neuen relationalen Gleichstellungsparadigmas und die Überwindung eines rein quantitativen und vergleichenden Gleichstellungsdiskurses: „Solange wir darum streiten, welchem Geschlecht das gesellschaftliche Korsett mehr zusetzt, zurren wir die Korsette selber enger. Weder Männer noch Frauen sind allein Täter oder Opfer, Profiteure oder Verlierer.“

Kritik

Theunerts Ernennung zum Männerbeauftragten und der kurz darauf erfolgte Rücktritt wurden von der nationalen und internationalen Presse ausführlich kommentiert.

Während Alice Schwarzer Theunert attestierte, „lauter kluge Sachen“ zu äussern, wurde von Seiten der staatlichen Gleichstellungsarbeit u. a. die Notwendigkeit der Funktion eines Männerbeauftragten kritisch hinterfragt. Ablehnend äussert sich die antifeministische Männerrechtsbewegung (von der sich Theunert selbst seinerseits deutlich distanziert) über seine gleichstellungspolitischen Perspektiven. So kritisiert der antifeministische Blog Söhne des Perseus, Theunert sei eine „Marionette als dringend benötigte, männliche Legitimitätsfassade“ für den „schweizerischen Staatsfeminismus“.

Veröffentlichungen

  • Markus Theunert (Hrsg.): Männerpolitik. Was Jungen, Männer und Väter stark macht. Wiesbaden: Springer VS 2012, ISBN 978-3-531-18419-7.
  • Markus Theunert: Co-Feminismus : Wie Männer Emanzipation sabotieren – und was Frauen davon haben. Bern : Verlag Hans Huber 2013, ISBN 978-3-456-85280-5.
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