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Germany
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M. Berger
German physician

M. Berger

The basics

Quick Facts

Intro
German physician
A.K.A.
Michael
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Schmalkalden, Germany
Age
58 years
The details (from wikipedia)

Biography

Michael Berger (* 2. Juni 1944 in Schmalkalden; †18. August 2002 in Düsseldorf) war ein deutscher Internist und Diabetologe.

Leben

Berger studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin. Er wurde Mitglied des Corps Rhenania Würzburg (1963) und des Corps Franconia München (1965). Als Inaktiver war er an der National University of Ireland, Galway und an der 1965 aus der Medizinischen Akademie Düsseldorf hervorgegangenen Universität Düsseldorf (seit 1988Heinrich-Heine-Universität). In Düsseldorf schloss er 1970 sein Studium mit der Promotion über Untersuchungen zur Lipolyse am menschlichen Fettgewebe in vitro ab. Es folgten Aufenthalte an der Harvard Medical School, am Joslin Diabetes Center in Boston und am Institut für klinische Biochemie der Universität Genf. Die Habilitation erfolgte 1976. Zwei Jahre später wurde er in Düsseldorf zum Professor für Innere Medizin ernannt. Nachdem er Oberarzt und stellvertretender Leiter der Abteilung für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung (Leiter: Professor Horst Zimmermann [1919–1995]) gewesen war, wurde er mit Umwandlung der Abteilung in eine eigenständige Klinik 1985 ihr Direktor. Von 1984 bis 1994 wirkte er als Prodekan, 1994 als Dekan der Medizinischen Fakultät. Er und einige seiner Kollegen der Medizinischen Fakultät, darunter Dekan Professor Peter Pfitzer (1929–2016), stimmten 1988 für die Benennung der Universität nach Heinrich Heine. Berger starb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren. Er hinterließ seine Frau, die Kollegin Ingrid Mühlhauser.

Schaffen

Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war die Verbesserung der Gesundheitsversorgung chronisch kranker Menschen. So entwickelten Berger und Mitarbeiter die sogenannten strukturierten Therapieprogramme für Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und Hypertonie, in Anlehnung an bereits in den 1970er Jahren existente Patienten-Schulungsprogramme, u. a. von Jean-Philippe Assal (Genf), Leona V. Miller (Los Angeles) und John K. Davidson (Atlanta). Diese Ansätze erfuhren schlussendlich breite Anerkennung in Deutschland und der Welt.

Ein weiterer Schwerpunkt von Bergers Wirken war die internationale Zusammenarbeit, u. a. mit Ländern des Ostblocks und Lateinamerikas. Die von ihm geleitete Klinik wurde deshalb von der Weltgesundheitsorganisation zum Collaborating Center for Diabetes ernannt; sie war das einzige deutschsprachige Zentrum dieser Art. In den letzten Jahren seiner Tätigkeit wendete er sich zunehmend der evidenzbasierten Medizin zu und setzte sich für bessere Autonomie der Patienten, insbesondere für die Integration patienteninformierter Entscheidungsprozesse und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Patient und Arzt ein. So war er der Ansicht, dass gemäß den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin es nun an den Diabetes-Patienten sei, ihren persönlichen HbA1c-Zielwert festzulegen, unter Berücksichtigung sowohl der Risiken als auch der Anstrengungen, die sie dafür auf sich zu nehmen bereit wären.

Berger war Autor oder Koautor von etwa 600 Fachartikeln und mehrerer Lehrbücher und Ratgeber. Er wirkte in den Herausgebergremien mehrerer Fachzeitschriften mit, darunter dem Journal of the American Medical Association (JAMA). Von 1983 bis 1988 war er Chefherausgeber der Zeitschrift Diabetologia.

Ehrungen

Michael Berger war Träger zahlreicher Wissenschaftspreise und Auszeichnungen, so der Claude-Bernard-Medaille – der höchsten Auszeichnung der European Association for the Study of Diabetes – und der Harold-Rifkin-Auszeichnung der American Diabetes Association. Für seine Leistungen in der Diabetesforschung verliehen fünf ausländische Universitäten Michael Berger die Ehrendoktorwürde, und zwar die Warschauer Medizinische Universität, die Universität Skopje, die Autonome Universität Barcelona, die Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice und die Medizinische Universität Sofia.

Die Universität Düsseldorf vergibt seit 2006 im Rahmen der Michael-Berger-Gedächtnis-Vorlesung alle zwei Jahre einen Preis, um besonders herausragende internationale Leistungen im Spannungsfeld von evidenzbasierter Medizin und Patientenzentrierung auszuzeichnen. Die Europäische Diabetesgesellschaft EASD widmet Michael Berger seit der Jahrestagung 2008 ein eigenes Symposium. Die „Michael Berger Debate“ ist ein pro-contra Diskurs zu einem aktuellen Thema aus der klinischen Diabetologie und soll an den kritischen Blick von Michael Berger auf Medizin und Wissenschaft erinnern.

Monografien

  • Michael Berger: Untersuchungen zur Lipolyse am menschlichen Fettgewebe in vitro. Universität Düsseldorf, medizinische Fakultät, 11. Februar 1970, DNB 482044438 (231 S., Dissertation). 
  • Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger: Mein Buch über den Diabetes mellitus für intensivierte Insulinbehandlung. 17., überarbeitete Auflage. Kirchheim, Mainz 2003, ISBN 978-3-87409-367-5. 
  • Viktor Jörgens, Monika Grüßer, Michael Berger: Wie behandle ich meinen Diabetes: für Typ-II-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen. 6. Auflage. Kirchheim, Mainz 1992, ISBN 978-3-87409-188-6. 
  • Monika Grüßer, Viktor Jörgens, Michael Berger: Vor dem Essen Insulin: für die flexible Behandlung des Typ-2-Diabetes mit Normalinsulin. 2. Auflage. Kirchheim, Mainz 2000, ISBN 978-3-87409-318-7. 
  • Michael Berger: Bedarfsgerechte Insulin-Therapie bei freier Kost: der Beitrag von Karl Stolte zur klinischen Diabetologie. Kirchheim, Mainz 1999, ISBN 978-3-87409-299-9. 
  • D. Oyen, E. A. Chantelau, M. Berger: Zur Geschichte der Diabetesdiät. Springer, Berlin, Heidelberg, New York, Tokio 1985, ISBN 978-3-540-15450-1, doi:10.1007/978-3-642-70498-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation D. Oyen). 
  • Sabine Rinke, Michael Berger: Die ersten Jahre der Insulintherapie. Zuckschwerdt, München, Bern, Wien 1983, ISBN 978-3-88603-050-7 (zugleich Universität Düsseldorf, Dissertation S. Rinke). 
  • Michael Berger (Hrsg.): Diabetes mellitus. 1. Auflage. Urban & Schwarzenberg, München 1995. 
  • Michael Berger (Hrsg.): Diabetes mellitus. 2, überarbeitete Auflage. Urban & Fischer, München/Jena 2000. 
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