Louis Hildenhagen
Quick Facts
Biography
Ludwig Hildenhagen (* 28. Mai 1809 in Lochau; † 16. Februar 1893 in Halle an der Saale) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Politiker.
Leben
Familie
Ludwig Hildenhagen war der Sohn von Johann Friedrich Christoph Hildenhagen (1782–1831), Amtsrat und Rittergutsbesitzer in Lochau und der Johanna Christiane geb. Voigt (1785–1815). Ludwig Hildenhagen heiratete am 25. September 1838 Sophie Ernestine Luise Krüger (* 3. Juni 1817 in Celle; † 17. März 1897) in Celle. Das Paar hatte acht Kinder.
Werdegang
Hildenhagen besuchte die Klosterschule Roßleben und studierte Theologie in Halle und Berlin. In Halle wurde er 1828 Mitglied beim Burschenschaftlichen Kränzchen und 1829 Mitglied des Corps Saxonia. Ab 1838 war er Pfarrer in Quetz bei Halle. Er stand in Kontakt mit Friedrich Fröbel und leitete den ersten Kindergarten in der Provinz Sachsen. Dort gründete er auch eine Ackerbauschule.
Im Jahr 1848 war er Mitglied der preußischen Nationalversammlung. Dort amtierte er als Schriftführer. Gegen die Gegenrevolution beteiligte er sich im November 1848 an der Steuerverweigerungskampagne. Im Jahr 1849 war er Mitglied der zweiten Kammer des preußischen Landtages. Er lehnte die oktroyierte Verfassung ab und gehörte zu einer Gruppe von 47 Abgeordneten die eine Verfassungsreform mit dem Ziel einer demokratisch-konstitutionellen Monarchie forderten.
Wegen seiner politischen Tätigkeit während der Revolution wurde er 1851 als Pfarrer entlassen. Er ging nach Halle und lebte als Privatgelehrter sowie als Agent der Gothaer Feuerversicherungs- und Lebensversicherungsbank.
In Halle war Hildenhagen führend am dortigen Handwerkerbildungs- und Gewerbeverein beteiligt. Im Jahr 1863 wurde er Stadtverordneter und 1872 unbesoldeter Stadtrat.
Werke
- Die Fortbildungsschule für die Landbewohner – Ein Wort an den Bauernstand in der Provinz Sachsen. Halle, Kümmel, 1848, 21 S.
- Die Geschichte der christlichen Kirchenverfassung, eine Erinnerung an das Wort "Die Kirche soll sich aus sich selbst erbauen!" –Vortrag im Deutschen Protestanten-Verein zu Halle, 9. Februar 1879. Halle, Niemeyer, 1879, S. 28.
- (mit Carl Schwarz:) Zwei Vorträge gehalten am 6. August in einer Versammlung protestantischer Freunde zu Halle. Halle, Helbig, 1845, S. 36.
Literatur
- Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert: Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914. Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56551-6, S. 493 (zugleich Diss. Univ. München, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker, Teilband 7: Supplement A–K, Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6050-4. S. 465–466.