Liesel Kipp-Kaule
Quick Facts
Biography
Liesel Kipp-Kaule (* 13. Februar 1906 in Bielefeld; † 10. Juli 1992 ebenda) war eine deutsche Gewerkschafterin und Politikerin der SPD.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule und einer Lehre als Näherin arbeitete Kipp-Kaule bis 1940 in der Wäsche- und Herrenbekleidungsbranche. Bis 1933 war sie Betriebsratsmitglied. Berufsbegleitend besuchte sie von 1935 bis 1938 eine private Handelsschule in Bielefeld. Ab 1940 war sie als kaufmännische Angestellte tätig.
Im Jahre 1946 trat Kipp-Kaule als Gewerkschaftssekretärin in die Dienste der Gewerkschaft Textil-Bekleidung-Leder, deren Sachbearbeiterin für Frauen- und Jugendfragen in der Britischen Zone sie 1947 wurde. Zudem wurde sie 1947 als einzige Frau in den Vorstand des DGB für die Britische Zone gewählt. 1949 wählte der Gründungskongress der Gewerkschaft Textil-Bekleidung Kipp-Kaule in den Geschäftsführenden Hauptvorstand für das Gebiet der gesamten Bundesrepublik einschließlich West-Berlins., wo sie die Aufgabenfelder Frauen- und Jugendarbeit übernahm. Sie wurde sechsmal wiedergewählt, bis sie auf dem Gewerkschaftstag 1963 in Hannover ihren männlichen Gegenkandidaten unterlag. Damit war im siebenköpfigen Geschäftsführenden Hauptvorstand der Gewerkschaft Textil-Bekleidung, mit einem Anteil von 55,4 % weiblicher Mitglieder keine Frau mehr vertreten.
Abgeordnete
Liesel Kipp-Kaule gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1965 an. Sie war 1949 maßgeblich am SPD-Entwurf für ein Mutterschutzgesetz beteiligt. 1950 setzte sie sich gemeinsam mit ihrer Fraktionskollegin Lisa Albrecht in Ergänzung zu Artikel 3 des Grundgesetzes für ein Gesetz für ökonomische Gleichstellung der Frau ein. Die beiden Politikerinnen konnten sich aber schon in der eigenen Fraktion nicht durchsetzen.
Kipp-Kaule gelangte stets über die nordrhein-westfälische Landesliste ihrer Partei ins Parlament.
Literatur
- Gisela Notz; Liesel Kipp-Kaule, in: dies.; Frauen in der Mannschaft. Sozialdemokratinnen im Parlamentarischen Rat und im Deutschen Bundestag 1948/49 bis 1957, Dietz Nachf., Bonn 2003, Seiten 283–303.