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Ukraine
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Kostjantyn Sihow
Ukrainian philosopher

Kostjantyn Sihow

The basics

Quick Facts

Intro
Ukrainian philosopher
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Kyiv, Ukraine
Age
62 years
The details (from wikipedia)

Biography

Kostjantyn Borysowytsch Sihow (ukrainisch Костянтин Борисович Сігов; wiss. Transliteration Kostjantyn Borysovyč Sihov; * 31. Mai 1962 in Kiew, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Philosoph, Verleger und politisch engagierter Bürger.

Biographie

Am 31. Mai 1962 als Sohn eines Lehrstuhlinhabers für Programmieren in Kiew geboren, studierte Kostjantyn Sihow (in internationalen Kontexten stets Constantin Sigov) 1979 bis 1984 am Kiewer Institut für Bau-Ingenieure. 1986 wechselte er zum Skoworoda-Institut für Philosophie der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften und promovierte dort 1990 mit der Arbeit „Das Spiel als Problem philosophischer Anthropologie“. In den Jahren 1986 bis 1991 war er wissenschaftlicher Sekretär der Philosophischen Gesellschaft der Ukraine. Nach Abschluss seiner Dissertation wechselte Sihow 1991 nach Paris an das Collège de France. 1992 bis 1995 unterrichtete er als Assistenz-Professor an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS). Er ist mit der Künstlerin Iryna (geb. Pasternak) verheiratet, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hat. Der ältere Sohn Oleksij (Alex) arbeitet an seiner Seite im Verlag.

Werk

Zeitgleich mit seiner Dozententätigkeit in Paris leitete er an der 1992 wiedergegründeten Kiewer Mohyla-Akademie den Aufbau einer Abteilung „Frankreich–Ukraine“, aus der sich 1996 das „Zentrum für europäische geisteswissenschaftliche Forschungen“ entwickelte, dessen Direktor Professor Sihow heute ist. Ebenfalls 1992 gründete er den geisteswissenschaftlichen Verlag „Duch i litera“ (Geist und Buchstabe), in dem seit 1997 die gleichnamige Zeitschrift erscheint. Als eine Reihe unter anderen erscheinen hier auch die Konferenzbände der jährlichen „Uspenskoje-Tschtenie“ (Mariae-Entschlafens-Vorträge), internationalen und interkonfessionell besetzten Herbst-Tagungen im Kiewer Höhlenkloster. Sie gehen zurück auf Sihows Kontakte zu dem Religionsphilosophen Sergei Awerinzew. In dem Verlag, der neben den Verlagen Krytyka, dem Verlag der Mohyla-Akademie oder Ukrainischen Katholischen Universität zu den wichtigsten anregenden intellektuellen Verlagen der Ukraine zählt, sind seither zahlreiche bekannte Werke europäischer Gelehrter aus den Bereichen Theologie, Philosophie, Geschichts- und Politikwissenschaft, Soziologie und Literatur in Übersetzungen erschienen, als Beispiele seien genannt W. Kasper, P. Ricoeur, W. Röd, R. Koselleck, K. Sontheimer, N. Luhmann, B. Schulz. Wichtig ist das inzwischen vierbändige „Europäische Wörterbuch der Philosophie“ in ukrainischer Adaption. Intensive ökumenische Kontakte unterhält Sihow, der orthodoxer Christ ist, nach Paris und Italien, ebenso mit dem Kiewer Judaistischen Institut (Leonid Finberg). Aus den verlegerischen Kontakten ergaben sich Vortrags- und Lehrtätigkeiten an den Universitäten und auf Tagungen in Paris, Oxford, Stanford, Genf, Louvain, Rom, Bose usw. Spätestens mit dem Euromaidan trat Sihow auch in die breitere politische Öffentlichkeit. Bei dem Besuch ukrainischer Politiker und Maidanaktivisten in Paris im Frühjahr 2014 war er einer der wichtigen Brückenbauer und Gesprächspartner. Seither hat er in seinem Verlag eine Reihe von Werken veröffentlicht, die den weiteren Prozess der Umformung der ukrainischen Gesellschaft begleiten wollen: Bücher der polnischen Literaturwissenschaftlerin Ola Hnatiuk, Werke der ukrainischen Schriftsteller Wassyl Stus, Boris Chersonskij, eine Monographie Timothy Snyders, Dokumente zum Majdan usw. Sihow selber hat seit seiner Dissertation eine Reihe von Veröffentlichungen, Bücher wie Aufsätze, darunter etliche in westeuropäischen Zeitschriften und Sammelbänden, publiziert.

Auszeichnungen

Für seine Leistungen wurde Sihow wiederholt ausgezeichnet. So erhielt er 2005 gleich zwei Auszeichnungen, einerseits wurde er vom französischen Erziehungsministerium zum Ritter des Ordre des Palmes Académiques ernannt, andererseits verlieh ihm die Ukraine den ukrainischen Verdienstorden dritter Klasse.

Literatur

Chto je chto v Ukraini 2007, 891.

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