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Karl Trimborn
German politician and lawyer

Karl Trimborn

The basics

Quick Facts

Intro
German politician and lawyer
A.K.A.
カール・トリムボーン
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Cologne, Germany
Place of death
Bonn, Germany
Age
66 years
Politics:
The details (from wikipedia)

Biography

Karl Trimborn, auch Carl Trimborn, (* 2. Dezember 1854 in Köln; † 25. Juli 1921 in Bonn) war ein deutscher Jurist und Politiker (Zentrum).

Leben und Beruf

Nach dem Abitur auf dem Apostelgymnasium in Köln 1873 studierte Trimborn zunächst in Leipzig Geschichte und Philosophie. Hier gründete er zusammen mit Adolf Gröber die katholische Studentenverbindung Teutonia-Leipzig im KV. Ab dem Wintersemester 1874/75 studierte er dann in München und Straßburg Rechtswissenschaften und wurde Mitglied der KV-Verbindungen K.St.V. Ottonia München und Frankonia-Straßburg. Nach Referendarexamen 1877 und Assessorexamen 1882 ließ er sich als Rechtsanwalt in Köln nieder.

Als 1890 der Volksverein für das katholische Deutschland gegründet wurde, war Trimborn zunächst dessen zweiter Vorsitzender, ab 1914 erster Vorsitzender. Unter anderemwar er auch noch Vorstandsmitglied im 1910 gegründeten Verein für soziale Kolonisation Deutschlands, der Ödland durch Arbeitslose urbar machen lassen wollte.

Im Jahre 1904 war Trimborn in Osnabrück Präsident der Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands.

Im Ersten Weltkrieg wurde er in der deutschen Zivilverwaltung für Belgien zunächst in Verviers und später bis August 1917 als Generalreferent für das Unterrichtswesen in Brüssel eingesetzt.

Trimborn verdankte diesen Einsatz vermutlich seinen langjährigen Beziehungen zum Königreich Belgien. Denn er hatte 1884, 30-jährig, die 22-jährige Jeanne Mali (geboren in Verviers/Belgien am 12. Februar 1862, gestorben in Köln am 2. August 1919), Tochter eines belgischen Tuchfabrikanten in der Textilstadt Verviers, geheiratet. Diese spielte später eine wichtige Rolle in der frühen katholischen Frauenbewegung.

„Als ich vor langen Jahren mal Karl Trimborn jemanden als Direktor des Wallraf-Richartz-Museum als Nachfolger Hagelstanges empfahl, der aber das Pech hatte Protestant zu sein, sagte er mir unvermittelt "Nächstens werden Se wohl auch noch verlangen, daß wir enne protestantische Erzbischof bekommen." Er war berühmt für seine Reden und hatte das komischte Auge, was einen jemals angeschaut hat. Er gehörte zu denjenigen Komikern, - wenn man dieses elend kompromittierte Wort auf ihn anwenden darf, - die niemals selbst lachen, sondern die unerhörtesten Reden in einer absoluten Pince-sans-rire-Manier von sich geben.“

Hermann von Wedderkop, Das Buch von Köln, Düsseldorf, Bonn. Piper, München 1928. S. 71.

Partei

Karl Trimborn wurde als Nachfolger von Adolf Gröber 1919 (bis 1920) Vorsitzender des Zentrums. Trimborn galt nach dem Ersten Weltkrieg wie sein Parteifreund, der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer, als Befürworter einer Rheinisch-Westfälischen Republik innerhalb des Deutschen Reiches („Los von Preußen“).

In der politischen Biographie von Wilhelm Marx erinnert sich der spätere Reichskanzler an die Situation am Abend des 4. Dezember 1918. Die Kölner Zentrumspartei hatte zur Großkundgebung in den Gürzenich eingeladen, zu der über 5.000 Menschen erschienen waren. Trimborn trat gemeinsam mit Marx als Redner auf, wobei sich Marx nicht zu den „separatistischen Nebenansichten“ äußern wollte. Im Gegensatz zu der Parallelveranstaltung Trimborns, auf der „unter ungeheurer Begeisterung“ eine Resolution angenommen wurde, die eine „dem Deutschen Reiche angehörigen selbständigen Rheinisch-Westfälischen Republik“ forderte. Durch die weitere Politik der Zentrumspartei und zu den offiziellen Verlautbarungen der „Wahrung der Einheit des Reiches“ ebbte die Bewegung innerhalb der Partei langsam ab. Am 2. Februar 1920 distanzierte sich die Partei schließlich völlig von „allen Anhängern separatistischer Bestrebungen“. Während der Ruhrbesetzung wurde noch einmal der Versuch unternommen, eine eigenständige Rheinische Republik auszurufen.

Abgeordneter

Trimborn war von 1894 bis 1913 Stadtverordneter in Köln. Er gehörte dem Reichstag des Kaiserreiches und dem Preußischen Abgeordnetenhaus von 1896 bis 1918 an. Zunächst für den Wahlkreis Köln 1 (Stadt Köln) gewählt, vertrat er seit 1912 den Wahlkreis Köln 5 (Sieg-Waldbröl).

Er saß 1919/20 in der Weimarer Nationalversammlung und war als Nachfolger von Adolf Gröber nach dessen Tod Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Er gehörte dem „Ausschuß zur Vorberatung des Entwurfs einer Verfassung für das Deutsche Reich“ der Nationalversammlung an. Anschließend war er bis zu seinem Tode erneut Reichstagsabgeordneter. 1918 wurde er in die verfassunggebende Landesversammlung Preußens gewählt.

Öffentliche Ämter

Trimborn war im Jahre 1918 für kurze Zeit Staatssekretär im Reichsamts des Innern im letzten Kabinett des Kaiserreiches, des Prinzen Max von Baden.

Literatur

  • Christoph Kuhl: Carl Trimborn 1854–1921. Eine politische Biographie. (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe B, Forschungen, Band 120). Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77121-6. (Rezension)
  • Gabriele Kranstedt: Katholische Mädchensozialarbeit in Köln seit über 100 Jahren. Gründungsgeschichte. Hrsg. von IN VIA Verband Katholischer Mädchensozialarbeit Köln e.V., Köln 2001.
  • Rudolf Morsey, Gerold Schmidt: Karl und Jeanne Trimborn. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. 10. Band, Freiburg i.Br. 2001, Sp. 238.
  • Gerold Schmidt: 100 Jahre IN VIA Verband Katholischer Mädchensozialarbeit in Köln. In: not-wendig. Katholische Mädchensozialarbeit Köln 1898–1998. Köln 1998.
  • Norbert M. Borengässer: Trimborn, Carl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Bautz, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 494–497.
  • Walter BraeuerCohn, Gustav. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 315 f. (Digitalisat).
  • Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 164 (Online, PDF; 2,2 MB).
  • Michael F. Feldkamp in Siegfried Koß, Wolfgang Löhr (Hrsg.): Biographisches Lexikon des KV. 3. Teil (= Revocatio historiae. Band 4). SH-Verlag, Schernfeld 1994, ISBN 3-89498-014-1, S. 113 ff.
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