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Karl Mosler
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Karl Mosler

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Quick Facts

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Gender
Male
Place of birth
Bonn
Age
77 years
The details (from wikipedia)

Biography

Karl Clemens Mosler

Karl Clemens Mosler (* 10. Juli 1947 in Bonn) ist ein deutscher Statistiker und Mathematiker, dessen Werk sich insbesondere mit Methoden der nichtparametrischen Analyse von multivariaten Daten, der Modellierung von Risiko und der Messung von sozio-ökonomischer Ungleichheit befasst.

Werdegang

Karl Mosler wurde 1947 in Bonn geboren und wuchs in einer Juristen- und Politikerfamilie auf. Sein Vater war der Völkerrechtler Hermann Mosler, seine Mutter Anne Mosler, geb. Pipberger. Sein Großvater Karl Mosler war gleichfalls Jurist und Präsident des Landgerichts in Bonn. Die Schwester seines Vaters, die Volkswirtschaftlerin Hedwig Daniels, war verheiratet mit Wilhelm Daniels, Oberbürgermeister von Bonn, und deren Sohn Hans Daniels war ebenfalls hier Oberbürgermeister sowie Mitglied des Deutschen Bundestages.

Karl Mosler wuchs in Heidelberg auf; er studierte an der Universität Heidelberg und der Universität München die Fächer Mathematik, Physik und Statistik. Nach dem Abschluss als Diplom-Mathematiker (1972) wechselte er an die Technische Universität München, wo er 1975 bei Martin J. Beckmann mit einer Arbeit über „Optimale Transportnetze“ promovierte. Danach arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr (später Helmut-Schmidt-Universität) Hamburg und wurde dort 1981 für das Fachgebiet „Statistik und Operations Research“ habilitiert. Die Habilitationsschrift hatte zum Thema „Entscheidungsregeln bei Risiko: Multivariate stochastische Dominanz“.

Mosler ist seit 1995 Professor für „Statistik und Ökonometrie“ an der Universität zu Köln, Emeritus seit 2014. Zuvor lehrte er von 1985 bis 1995 als Professor für „Statistik und Quantitative Ökonomik“ an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Mosler hatte Gast- und Vertretungsprofessuren an den Universitäten Kassel, Hamburg und Frankfurt (Oder), sowie in Italien an der Università di Pavia in Pavia und der Università Bocconi in Mailand inne.

Seit 1971 ist Karl Mosler mit Susanne Mosler, geb. Duden, verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Töchter.

Wirken

Das wissenschaftliche Werk von Karl Mosler begann mit regionalwissenschaftlichen Studien zur Standorttheorie. Ein langjähriger Schwerpunkt wurde dann die Analyse stochastischer Ordnungen, das sind Ordnungen, die den Vergleich von Wahrscheinlichkeitsverteilungen, auch im Mehrdimensionalen, erlauben. Sie haben zahlreiche Anwendungen in den verschiedensten Gebieten der Wirtschaftswissenschaften und der Statistik: etwa in Entscheidungen bei Risiko, auch solchen mit mehreren Zielen oder Attributen, in der Messung von ökonomischer Ungleichheit und von Wohlfahrt, und im Vergleich von alternativen Schätzstatistiken.

In den Jahren ab 1994 hat Mosler, gemeinsam mit Gleb Koshevoy (Russische Akademie der Wissenschaften), einen neuartigen Zugang zu mehrdimensionalen Wahrscheinlichkeitsverteilungen entwickelt, nämlich die Darstellung einer Verteilung durch ihr Lift-Zonoid. Sie erlaubt neue Ansätze der multivariaten Datenanalyse sowie der Messung von Abhängigkeit und Disparität von Verteilungen. Diese Theorie und ihre Anwendungen haben im Jahr 2002 ihren Niederschlag in der Monographie „Multivariate Dispersion, Central Regions and Depth. The Lift Zonoid Approach“ gefunden. Datentiefen und ihre Berechnung stehen weiterhin im Fokus seiner Forschung, sowie ihre Anwendung auf Probleme des überwachten Lernens.

Ein weiteres Arbeitsgebiet von Mosler war die Diagnose von Mischungen und speziell die Analyse unbeobachteter Heterogenität in Verweildauerdauermodellen mit Mikrodaten.

Mosler hat mehr als 70 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Er ist Autor bzw. Herausgeber von 14 Büchern, davon 4 Lehrbüchern zur Mathematik und Statistik. Seine Bücher sind teilweise in mehreren Auflagen erschienen, sodass insgesamt 38 Buchpublikationen vorliegen. Koautoren seiner Lehrbücher sind Friedrich Schmid, Rainer Dyckerhoff, Christoph Scheicher von der Universität zu Köln sowie Tatjana Lange von der Hochschule Merseburg.

Von 1998 bis 2004 fungierte Mosler als Herausgeber der Zeitschrift „AStA Advances in Statistical Analysis“. Von 2004 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Statistischen Gesellschaft (DStatG), seit 2016 ist er deren Ehrenmitglied. Gemeinsam mit Göran Kauermann und Joachim Röhmel gründete er 2005 die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Statistik (DAGStat), den Zusammenschluss aller wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland, die sich mit statistischen Methoden befassen. Von 1987 bis 1993 gehörte Mosler der Deputation der Hamburgischen Behörde für Wissenschaft und Forschung an.

Mitgliedschaften und Ehrungen (Auswahl)

  • International Statistical Institute (ISI): Elected Member
  • Institute of Mathematical Statistics (IMS)
  • Deutsche Statistische Gesellschaft (DStatG): Ehrenmitglied seit 2016.
  • Gesellschaft für Operations Research (GOR).
  • August-Lösch-Preis für Regionalwissenschaften der Stadt Heidenheim, 1976
  • Erik Kempe Prize in memoriam Tord Palander der Universität Umeå (Schweden), 1988.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Statistik kompakt. Basiswissen für Ökonomen und Ingenieure. Springer-Lehrbuch. (mit Tatjana Lange). 114 Seiten, Springer Gabler, Springer-Verlag, Berlin; Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-53466-3.
  • Classification with the pot-pot plot (mit Oleksii Pokotylo). Statistical Papers (2016). doi:10.1007/s00362-016-0854-8.
  • Classifying real-world data with the DDα-procedure (mit Pavlo Mozharovskyi and Tatjana Lange). Advances in Data Analysis and Classification 9 (2015), S. 287–314.
  • A general solution for robust linear programs with distortion risk constraints (mit Pavel Bazovkin). Annals of Operations Research 229:103 (2015). doi:10.1007/s10479-015-1786-8.
  • Depth statistics. C. Becker, R. Fried, S. Kuhnt (eds.): Robustness and Complex Data Structures. Festschrift in Honour of Ursula Gather, Berlin (Springer) 2013, S. 17–34.
  • Weighted-mean trimming of multivariate data (mit Rainer Dyckerhoff). Journal of Multivariate Analysis 102 (2011), S. 405–421.
  • Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik. 4. Auflage (mit F. Schmid). 347 Seiten, Berlin (Springer) 2011.
  • Mathematische Methoden für Ökonomen. 2. Auflage (mit R. Dyckerhoff und C. Scheicher). 479 Seiten, Berlin (Springer) 2011.
  • Computing zonoid trimmed regions in dimension d > 2 (mit Tatjana Lange und Pavel Bazovkin). Computational Statistics and Data Analysis 53 (2009), 2500–2510.
  • Beschreibende Statistik und Wirtschaftsstatistik. 4. Auflage (mit F. Schmid). 254 Seiten, Berlin (Springer) 2009.
  • Multivariate Dispersion, Central Regions and Depth: The Lift Zonoid Approach. 291 Seiten, New York (Springer) 2002.
  • Testing for homogeneity in an exponential mixture model (mit Wilfried Seidel). Australian and New Zealand Journal of Statistics 43 (2001).
  • Welfare means and equalizing transfers (mit Pietro Muliere). Metron 56 (1998), S. 11–52.
  • Lift zonoids, random convex hulls and the variability of random vectors (mit Gleb Koshevoy). Bernoulli 4 (1998), S. 377–399.
  • Zonoid trimming for multivariate distributions (mit Gleb Koshevoy). Annals of Statistics 25 (1997), 1998–2017.
  • The Lorenz zonoid of a multivariate distribution (mit Gleb Koshevoy). Journal of the American Statistical Association 91 (1996), S. 873–882.
  • Majorization in economic disparity measures. Linear Algebra and Its Applications 199 (1994), S. 91–114.
  • Estimation under G-invariant quasi-convex loss. Journal of Multivariate Analysis 22 (1987), S. 137–143.
  • Stochastic dominance decision rules when the attributes are utility independent. Management Science 30 (1984), S. 1311–1322.
  • Operations Research and Economic Theory, Essays in Honor of M. J. Beckmann (hrsg. mit H. Hauptmann und W. Krelle). 378 Seiten, Berlin (Springer) 1984.
  • Continuous Location of Transportation Networks. 158 Seiten, Berlin (Springer) 1987.
  • Entscheidungsregeln bei Risiko: Multivariate stochastische Dominanz. 172 Seiten, Berlin (Springer) 1982.
  • Zur Dezentralisierung des quadratischen Standortproblems. Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 134 (1978), S. 464–476.
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