K. F. Reimers
Quick Facts
Biography
Karl Friedrich Reimers (* 3. März 1935 in Dithmarschen oder Mölln) ist ein deutscher Kommunikationswissenschaftler, Drehbuchautor, Regisseur, Medienwissenschaftler und Publizist und Hochschullehrer.
Leben
Der Sohn eines Pastors wuchs in Mölln auf. Sein Abitur legte er 1956 in Lübeck am Abendgymnasium der Lübecker Volkshochschule ab. Anschließend arbeitete er zunächst in Wyk auf der Insel Föhr als Erzieher in dem Baltischen Carl-Hunnius-Internat. Ab 1957 studierte er Geschichte, Publizistik, Theologie und Kulturwissenschaft in Bonn, Köln, Hamburg und Berlin. 1963 promovierter er in Hamburg an der Philosophischen Fakultät. Thema seiner Dissertation war Lübeck im Kirchenkampf des Dritten Reiches. Nationalsozialistisches Führerprinzip und Evangelisch-Lutherische Landeskirche von 1933–1945.
1964 übernahm Reimers in Göttingen die Aufgaben eines Forschungsreferenten und leitete bis 1975 das Editionsprogramm „Filmdokumente zur Zeitgeschichte“ am Institut für Wissenschaftlichen Film (IWF). Seit 1966 hatte er einen Lehrauftrag für Publizistik und Zeitgeschichte und arbeitete von 1969 bis 1975/76 nebenamtlich als Dozent mit Prüfungsberechtigung an der Universität Göttingen.
1975 wurde Reimers auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Kommunikationswissenschaft sowie Didaktik der audiovisuellen Medien (ab 1990 Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft) an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) berufen. Zusätzlich lehrte er von 1976 bis 1991/92 nebenamtlich am Institut für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft) der Universität München.
1991 wurde er Gründungsdekan des Fachbereichs Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, ab 1992 außerdem Honorarprofessor für Kommunikationswissenschaft und Zeitgeschichtliche Publizistik an der Universität Leipzig. Er entscheidenden Anteil daran, dass das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft als „Ökumene der akademischen Disziplinen“ zu eine der größten Einrichtungen des Fachs im deutschen Sprachraum werden konnte. Für seine herausragende Leistung als Gründungsdekan erhielt Reimers 1993 den Hans Bausch Mediapreis des SWR und die Caspar-Borner-Medaille der Universität Leipzig.
Karl Friedrich Reimers ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Schriften (Auswahl)
- Lübeck im Kirchenkampf des Dritten Reiches. Nationalsozialistisches Führerprinzip und Evangelisch-Lutherische Landeskirche von 1933–1945. Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes, Ergänzungsreihe Bd. 2, zugleich Dissertation an der Universität Hamburg, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1965
- Herausgeber
- Mit H. Friedrich (Hrsg.): Zeitgeschichte in Film und Fernsehen / Contemporary history in film and television: Analyse - Dokumentation - Didaktik. Studies in history, film and society 3, Ölschläger, München 1982, ISBN 978-3-88295-089-2
- Von der Kino-Wochenschau zum aktuellen Fernsehen. Kommunikation audiovisuell Bd. 3, Ölschläger, München 1983, ISBN 978-3-88295-065-6
- Mit Rüdiger Steinmetz (Hrsg.): Rundfunk in Deutschland: Entwicklungen und Standpunkte. Kommunikation audiovisuell Bd. 12, Ölschläger, München 1988, ISBN 978-3-88295-129-5
- Unser Jahrhundert in den Medien: 75 Jahre Universitätsinstitut. 1. Internationale Leipziger Hochschultage für Medien u. Kommunikation 1991 vom 1. bis 3. Nov. 1991. Leipziger Universitätsbeiträge zur Kommunikations- und Medienwissenschaft 1, Gründungsband, Universität Leipzig, Fachbereich Kommunikations- u. Medienwissenschaften, Leipzig 1993
- Mit Hermann Schmid (Hrsg.): "Das wollen die Leute sehen": Unterhaltung und Aktualität im kommerziellen Fernsehen. Kommunikation audiovisuell Bd. 23, UVK-Medien, Konstanz 1998, ISBN 978-3-89669-218-4
Literatur
- Gerhard Maletzke, Rüdiger Steinmetz (Hrsg.): Zeiten und Medien - Medienzeiten: Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl Friedrich Reimers. Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 1995, ISBN 978-3-929031-62-1