Julius Blanck
Quick Facts
Biography
Julius Blanck (auch: Isidor Julius Blanck; geboren 8. November 1865 in Hannover; gestorben 6. Juni 1930 ebenda) war ein deutscher Fonds- und Wechsel-Makler, Autor und Herausgeber sowie Mäzen. Seine Familie wurde Opfer des Holocaust.
Leben
Familie
Julius Blanck war der Sohn des hannoverschen Viehhändlers Louis Blanck aus jüdischer Familie. Die Witwe von Julius Blanck wurde während der Zeit des Nationalsozialismus 1942 deportiert, überlebte jedoch das Konzentrationslager Theresienstadt. Er hatte drei Kinder: Leonhard (geb. 1896) Werner (geb. 1900) und Elisabeth (geb. 1906). Die Frau seines Bruders Emil, Agathe, wurde 1941 nach Lodz deportiert. Der Sohn seines Bruders Alfred, Erich, die Schwiegertochter Herta und die beiden Kinder Alfred und Hanna wurden 1941 in das KZ Riga deportiert und dann in Auschwitz ermordet. Erich starb im KZ Stutthof.
Werdegang
Julius Blanck war als Makler für Fonds- und Wechsel tätig. Bekannt wurde er insbesondere als Herausgeber seines regelmäßig erschienenen Blanck's Börsen-Handbuch für Hannover und Braunschweig sowie als Autor einer Geschichte des hannoverschen Bank- und Börsenwesens.
Blanck war seit 1885 Mitglied des Turn-Klubbs zu Hannover. Der Mäzen des „Klubbs“ stiftete diesem 1919 eine Wanderhütte im Süntel.
Julius Blanck starb 1930 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Bothfeld beigesetzt; die Verfolgung seiner Familie durch die Nationalsozialisten erlebte er nicht mehr.
Werke
- Julius Blanck: Das psychologische Moment bei Beurteilung der Börsenlage. Abhandlung. Ein Brevier, zu lesen vor Eingehen einer Börsenspekulation, Hannover: Theodor Schulze, 1927
- Julius Blanck: Das Bank- und Börsenwesen in der Stadt Hannover, 2. Auflage, Hannover: Theodor Schulze, 1927
sowie die Reihe
- Julius Blanck (Hrsg.): Blanck's Börsen-Handbuch für Hannover und Braunschweig, diverse Ausgaben
Literatur
- Peter Schulze: BLANCK, Julius, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 57; online über Google-Bücher
- Peter Schulze: Blanck, Julius, in: Stadtlexikon Hannover, S. 69