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Germany
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Joseph Rudolf Schuegraf
German historian

Joseph Rudolf Schuegraf

The basics

Quick Facts

Intro
German historian
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Amberg, Germany
Place of death
Regensburg, Germany
Age
71 years
Joseph Rudolf Schuegraf
The details (from wikipedia)

Biography

Joseph Rudolf Schuegraf (* 8. Februar 1790 in Cham; † 28. Oktober 1861 in Regensburg) war als Mundartforscher und Historiker sein halbes Leben in Regensburg tätig. Dort hat er viel zur Rettung von historischen Akten beigetragen.

Leben und Wirken

Joseph Rudolf Schuegraf hat als Mundartforscher und Sprachgelehrter, als Historiker,Entdecker und Bewahrer bedeutender Geschichtsquellen wesentlich zur Intensivierung der regionalen Geschichtsschreibung von Regensburg beigetragen. Als Repräsentant der historisch-romantischen Bewegung war er einer der Initiatoren zur Vollendung der Regensburger Domtürme.

In Prüfening vor den Toren von Regensburg besuchte Schuegraf die Klosterschule der Benediktiner und war 1804 Student am Gymnasium vonSt. Paul im Stadtgebiet von Regensburg. Danach besuchte er in Amberg das Humanistische Gymnasium, schloss aber aus gesundheitlichen Gründen und wegen der wirtschaftlichen Lage seines Vaters, eines Zollbeamten, den Besuch nicht ab.

Ab 1808 war Schuegraf als Amts- und Steuerschreiber tätig. Im Jahr 1813 trat er als Freiwilliger in die bayerischen Armeeein und war bis 1814 als Leutnant bei den bayerischen Truppen im Unterinntal in Tirol eingesetzt. Als 1823 die bayerische Armee verkleinert wurde, ließ sich Schuegraf als Oberleutnant pensionieren. Seine knappe Pension von 24 Gulden wurde wegen einer erworbenen Invalidität um 4 Gulden erhöht. Versuche, eine seinen Fähigkeiten entsprechende Anstellung bei Archiven in München zu erhalten, scheiterten. Es folgte eine wissenschaftliche Gelehrtentätigkeit in Eschlkam, Cham und Bärnau. Seine historische Schriftstellerei befasste sich insbesondere mit den Ortsgeschichten der Dörfer des bayerischen Waldes sowie der Oberpfalz.

Ab 1827 nahm Schuegraf seinen ständigen Wohnsitz in Regensburg und widmete sich fortan mit Hingabe und Leidenschaft der Geschichte dieser Stadt und der Orte in ihrer Umgebung. So schrieb er 1835 zwei bedeutende Marktchroniken über Wörth an der Donau. Er begann mit der Sammlung von ausgemusterten Aktenresten des ehemaligen reichsstädtischen Archivs, des fürstprimatische Archivs und des bischöflichen Archivs und der Archive der Stifte St. Emmeram, Ober- Mittel- und Niedermünster. Die Hauptquellen seiner umfangreichen Erwerbungen von Archivalien waren die großen Makulatur-Versteigerungen in den Jahren 1850/1. Manche Archivalien musste ernachträglich von Privatiers aufkaufen, die diese Stücke erworben hatten, weil sich Schuegraf während der Zeit der Versteigerungen um seine todkranke Ehefrau kümmern musste. Eines dieser besonders wertvollen Aktenstücke war eine Dombaurechnung von 1459. Einen Großteil der erworbenen Akten verkaufte Schuegraf wieder, nachdem er sie ausgewertet hatte.

Ab 1847/8 war Schuegraf als Sekretär des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg tätig. Seine zahlreichen Veröffentlichungen erschienen in den Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, in Zeitschriften anderer historischer Vereine, in Lokalzeitungen oder als Sonderveröffentlichungen. Mit Hilfe des Historischen Vereins in Regensburg konnte Schuegraf auch seine umfangreiche „Geschichte des Doms zu Regensburg und der dazugehörigen Gebäude“ publizieren. Eine solche Publikation war 10 Jahre zuvor dem königlich bayerischen Beamten und nebenberuflich als Historiker tätigen Aloys Resch, der ebenfalls eine Monografie zum Regensburger Dom erstellt hatte, nicht gelungen. Die Anregungen von Schuegraf, die vom Historischen Verein und von König Ludwig I. – auch nachdem er abgedankt hatte – weiterhin unterstützt wurden, gaben den Anstoß zur Vollendung des Regensburger Doms mit den Domtürmen.

Nach 35 Jahren Wirken in Regensburgstarb Schuegraf im Oktober 1861 und wurde auf dem katholischen Petersfriedhof in der Nähe des heutigen Peterskirchleins bestattet. Weil Schuegraf ohne Vermögen war, ließ ihm der Historische Verein für Oberpfalz und Regensburg ein einfaches Grabmal setzen. An seinem Wohn- und Sterbehaus ( Hunnenplatz Nr. 7) wurde eine Gedenktafel angebracht. Das Haus wurde 1964 abgerissen. Zu Ehren des bedeutenden Geschichts- und Heimatforschers wurde eine Straße im Ortsteil Kumpfmühl nach ihm benannt.

Veröffentlichungen

Schuegraf hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das zu großen Teilen in Form von Zeitschriftenbeiträgen erschienen ist. Überwiegend hat Schuegrafin den Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg publiziert, so dass sich aus diesem Organ ein wesentlicher Teil der Arbeiten Schuegrafs erschließt:

Darin: Joseph Rudolph Schuegraf, Geschichte des Domes von Regensburg und der dazu gehörigen Gebäude. 2 Teile, Teil 1 in: VHVO Bd. 11(1847) S. 1–266, Teil 2 in: VHVO Bd. 12 (1848) S. 1–311.

Hinzu kommen als weitere eigenständig publizierte Titel u. a.:

  • Stauf und Walhalla. Ein geschichtlicher Versuch aus Urkunden und amtlichen Quellen, Regensburg 1834
  • 1835: Zwei Markt-Chroniken über Wörth an der Donau
  • Geschichte der Buchdruckkunst in Regensburg, Regensburg 1840
  • Lebensgeschichtliche Nachrichten über den Maler und Bürger Michael Ostendorfer in Regensburg, 1850
  • Drei Rechnungen über den Regensburger Dombau aus den Jahren 1487, 1488 und 1489, 1857

Literatur

  • Hugo Graf v. Walderdorff: Joseph Rudolph Schuegraf. Ein Lebensbild. Mit Nachrichten über den österreichischen Erbfolgekrieg und die französischen Kriege In: Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, Band 27 (1871), S. 125–438
  • Hugo von Walderdorff: Joseph Rudolph Schuegraf, der verdiente bayerische Geschichtsforscher. Mayr., Stadtamhof 1870. Digitalisat
  • Wolfgang Rappel: Schuegraf, Josef Rudolph. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 703 f. (Digitalisat).
  • Josef Rudolph Schuegraf. 8.2.1790 – 28.10.1861. Ausstellung des Stadtarchivs Regensburg und des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg (Katalog), Regensburg 1990

Anmerkungen

  1. Seine Grabstätte ist nicht erhalten. Sie wurde nach 1890 ein Opfer der Verkleinerung des katholische Petersfriedhofs beim Neubau des Bahnhofs
  2. Die Gebäude auf dem Hunnenplatz an der Donaulände südöstlich der Eisernen Brücke waren nach dem 2. Weltkrieg in einem schlechten baulichen Zustand. Alle Gebäude wurden 1964 abgerissen, weil das Areal für Verkehrsprojekte benötigt wurde, die dann nicht verwirklicht wurden.
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