John T. Essberger
Quick Facts
Biography
John Theodor Essberger (* 19. Februar 1886 in München; † 8. Juli 1959 in Hamburg) war ein deutscher Reeder.
Leben
Sein Vater, John Augustus Essberger, war Direktor und Teilhaber der Schiffsunion Elektrizitätsgesellschaft und der John Essberger & Co. GmbH.
Der gebürtige Brite John Theodor Essberger absolvierte 1906 das Abitur am Askanischen Gymnasium in Berlin, ließ sich im selben Jahr einbürgern und wurde Seeoffizier in der Kaiserlichen Marine. Nach dem Ersten Weltkrieg betätigte er sich in Hamburg in der Handelsschiffahrt. 1924 beendete er aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus seinen Dienst bei der Reichsmarine und gründete mit einem Marinekameraden die Atlantik-Tank-Reederei GmbH. Er trennte sich 1928 von diesem Mitgesellschafter und benannte die Firma 1936 in John T. Essberger um. Das Unternehmen besaß eine umfangreiche Flotte.
Im Juli 1929 heiratete Essberger seine zweite Frau Elsa, die als kunstsinnige Mäzenin bekannt war, drei halbjüdische Kinder in die Ehe mitbrachte und an der Seite des einstigen Jagdfliegers Hermann Göring tafelte. Auch Essberger förderte Musiker und galt selbst als begabter Violinist.
1933 erwarb er die Villa von Peter Godeffroy, die heute unter dem Namen Weißes Haus in Hamburg bekannt ist. Im gleichen Jahr wurde er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Reeder. In dieser Funktion wurde er als Führer der Deutschen Seeschifffahrt bezeichnet.
1942 übernahm Essberger zwei Konkurrenzunternehmen im Bereich Afrikahandel: die 1885 gegründete Woermann-Linie und die 1890 gegründete Deutsche Ost-Afrika Linie. Diese Linien führte er mit seinem eigenen Unternehmen nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Namen Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger Group of Companies zusammen. Seine beschlagnahmte Flotte baute er komplett neu auf. Die Tochter Liselotte von Rantzau-Essberger führte das Unternehmen nach seinem Tod weiter.
Werke
- Die Lage der deutschen Seeschiffahrt (1937)
- Die Deutsche Seeschifffahrt (1938)
Literatur
- Große Bayerische Biographische Enzyklopädie; S. 474
- Hans Georg Prager: John T. Essberger. John T. Essberger, Hamburg 1974, DNB 790642395.
- Eberhard Stötzner: Die Schiffe Der Reedereien Deutsche Afrika-Linien Und John T. Essberger; 1996
- Michael Werner: Stiftungsstadt und Bürgertum; 2011