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Germany
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Johannes Grotjan
German architect

Johannes Grotjan

The basics

Quick Facts

Intro
German architect
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Hamburg, Germany
Place of death
Hamburg, Germany
Age
79 years
The details (from wikipedia)

Biography

Johannes Martin Friedrich Grotjan (* 18. Oktober 1843 in Hamburg; † 5. Oktober 1922 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Leben und Wirken

Johannes Grotjan war der Sohn des Kaufmanns Johann Georg Abraham Grotjan. Er besuchte die Schule und machte eine Ausbildung als Zimmermann.Von 1862 bis 1864 studierte er an der Baugewerkeschule in Nienburg an der Weser und arbeitete danach als Zimmermannsgeselle. 1865 ging er nach München zu Rudolf Gottgetreu, in dessen Atelier er zwei Jahre wirkte. Danach kehrte er nach Hamburg zurück. Hier arbeitete er für das Bauunternehmen Johannes G. Minck und ab 1868 bei der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft. Als studierter Architekt mit praktischer Erfahrung auf dem Bau hatte Grotjan somit eine seinerzeit gängige Ausbildung zum Architekten durchlaufen.

1871 eröffnete Grotjan als selbstständiger Architekt ein eigenes Büro in Hamburg. Er plante Ein- und Mehrfamilienhäuser, die im gehobenen Bürgertum schnell Gefallen fanden. Grotjan beteiligte sich an der Randbebauung der Colonnaden und an Neubauten außerhalb des Stadtzentrums. Da Ende 1861 die Torsperre entfiel, galt das Alstervorland als gefragtes Wohngebiet außerhalb Hamburgs, wo Grotjan viele Bauwerke plante. Er baute überwiegend im Stil der Renaissance mit reichhaltig gegliederten Fassaden und ausgewogenen Proportionen. Damit beabsichtigte er, Gebäuden repräsentative Züge zu geben und sie in einen angemessenen historischen Kontext zu stellen.

Als das Hamburger Rathaus neu gebaut werden sollte, nahm Grotjan an dem Architekturwettbewerb teil. Hierbei erhielt er den zweiten Preis. Da das Bauvorhaben zu groß erschien, plante Grotjan gemeinsam mit seinem Kompagnon Henry Robertson, der wenig später starb, und sieben weiteren Architekten das Gebäude neu. Im Rahmen der Arbeiten kam es zu zwei internen Wettbewerben: Während Martin Haller und Leopold Lamprecht den Grundriss erstellten, gestaltete Grotjan die Außenfassade. Dabei wählte er bewusst Stilmittel der flämischen Renaissance, die bürgerliches Selbstbewusstsein verkörpern sollten.

Im Gegensatz zu den historischen Motiven, die er beim Rathaus verwendete, plante Grotjan sonst moderne und funktionale Grundrisse. Als Architekt entwarf er auch seinerzeit aufkommende Kontorhäuser. Dazu gehörte das Börsenhaus am Alten Wall (1895), das Neidlinger-Haus (1886) und das Modehaus Gebr. Hirschfeld (1906; 1938 arisiert durch Franz Fahning) mit modernen Skelettkonstruktionen und historisierenden Fassaden.

Da die Bautätigkeiten aufgrund des Ersten Weltkriegs nahezu vollständig zum Erliegen kamen, erhielt Grotjan während dieser Zeit nur noch wenig Aufträge. Er realisierte noch einige, wenig umfangreiche Bauwerke und ging zunehmend in Ruhestand. Sein Sohn, der studierter Architekt war und die Geschäfte des Vaters fortführen sollte, starb während des Ersten Weltkriegs. Seine zweite Frau, die der Architekt um ein Jahr überlebte, starb 1921.

Bauten (Auswahl)

  • 1877–1878: Geschäftshaus Colonnaden 68/70
  • 1886–1897: Hamburger Rathaus, zusammen mit Bernhard Hanssen, Wilhelm Meerwein, Wilhelm Hauers, Hugo Stammann, Gustav Zinnow
  • 1885: Neidlinger-Haus in der Admiralitätstraße 77, Ecke Michaelisbrücke, Hamburg
  • 1893: Wagenbaufabrik, Neuer Pferdemarkt 27, Hamburg
  • 1894–1895: Börsenhaus, Alter Wall 32, Hamburg (mit Puls & Richter)
  • 1898–1899: Messtorff'sche Villa in der Wentorfer Straße 38, Bergedorf, 1925–27 umgebaut zum Rathaus Bergedorf
  • 1902–1903: Speicherstadtrathaus (HFLG-Hauptverwaltungsgebäude) in der Hamburger Speicherstadt (mit Bernhard Hanssen)
  • 1905–1906: Fahning-Haus, Neuer Wall 19, Hamburg
  • 1911–1912: Jerusalem-Kirche und dazugehöriges Jerusalem-Krankenhaus in Hamburg-Eimsbüttel

Literatur

  • Jan Lubitz: Grotjan, Johannes. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 5. Wallstein, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0640-0, S. 157–158. 
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