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Germany
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Johann Georg Lohmann
German merchant

Johann Georg Lohmann

The basics

Quick Facts

Intro
German merchant
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Bremen, Free Hanseatic City of Bremen, Germany
Place of death
Bremen, Free Hanseatic City of Bremen, Germany
Age
61 years
The details (from wikipedia)

Biography

Johann Georg Lohmann (* 30. Oktober 1830 in Bremen; † 9. Februar 1892 in Bremen) war ein deutscher Kaufmann, der von 1877 bis 1892 den Norddeutschen Lloyd als Direktor leitete und die Politik der Schnelldampfer förderte.

Biografie

Grabstein von Johann Georg Lohmann auf dem Riensberger Friedhof, entworfen von Johann Georg Poppe. Der Grabstein steht jetzt nicht mehr auf dem Grab sondern an einer anderen Stelle auf dem Riensberger Friedhof.

Lohmann war der Sohn eines Kaufmanns. Er war mit der Engländerin Clarissa Lohmann geborene Frost verheiratet.

1861 wurde er zum Diakon an der Domkirche gewählt, 1870 in das Präsidium der Handelskammer Bremen, 1871 in den Jacobsverein (sancti Jacobi minoris), 1872 zusammen mit W. H. Wätjen und A. G. Nebelthau zum Schaffer bei der Schaffermahlzeit des Hauses Seefahrt.

Er starb während der Teilnahme an der Generalversammlung des Hauses Seefahrt an einem Herzinfarkt, unmittelbar nachdem er das „Hoch“ auf die neu erwählten Schaffer ausgebracht hatte.

Ausbildung und Beruf

Mit 14 Jahren trat Lohmann als Lehrling in die Firma Johann Gottfried Schütte & Co. ein. 1848 ging er als Vertreter zweier Bremer Tabakfirmen nach Bahia und gründete dort 1851 eine eigene Firma.

In seiner Eigenschaft als österreichischer Konsul empfing und betreute er dort den späteren Kaiser von Mexiko Ferdinand Maximilian von Österreich und wird in dessen Werk Aus meinem Leben gewürdigt.

1861 kehrte Lohmann nach Bremen zurück. Nur ein Jahr später musste er jedoch wegen eines starken Vermögensverlustes wieder nach Bahia zurückkehren, wo er bis 1865 lebte. Erst ab 1866 konnte er dauerhaft in Bremen bleiben.

Beim Norddeutschen LLoyd

Lohmann wurde 1868 Mitglied des Verwaltungsrats und 1877 Direktor des Norddeutschen Lloyd (NDL).

Beim NDL ließ er für den Nordamerikaverkehr neue Schnelldampfer bauen und leitete damit die „Schnelldampferpolitik“ ein, die später dazu führte, dass der NDL die größte Passagierreederei der Welt wurde und dass sich zwischen 1830 und 1974 7,2 Millionen Auswanderer von Bremerhaven ausschifften. Zum Vergleich: Von Hamburg aus fuhren etwa 5 Millionen Auswanderer in die Welt hinaus.

Er richtete die Reichspostdampferlinien nach Ostasien und Australien ein, die am 30. Juni 1886 mit dem Auslaufen der „Oder“ nach Ostasien eröffnet wurden. Auch den Mittelmeerdienst des Norddeutschen Lloyd und die besondere Ausgestaltung der Baltimore-Linie sind auf sein Wirken zurückzuführen. Der gesamte deutsche Schiffbau erlebte damals einen Aufschwung, was in erheblichem Maße auf die Bestellungen des Norddeutschen Lloyd zurückzuführen ist.

Die 1890 vom Bremer Senat und der Bürgerschaft beschlossene Erweiterung der Hafenanlagen in Bremerhaven wurden von Lohmann veranlasst.

Konflikt mit H. H. Meier

Am 15. März 1888 trat H. H. Meier nach einem tiefgehenden Streit mit Lohmann über die Zukunft des Norddeutschen Lloyd zurück und schied zugleich aus dem Verwaltungsrat aus. Die Literatur bewertet dies Ereignis sehr unterschiedlich. Sicher ist, dass es schon vorher zwischen diesen „Urgesteinen“ häufig Meinungsverschiedenheiten über den richtigen Kurs gegeben hatte. Eine sehr ausführliche aber natürlich nicht unparteiische Beschreibung des Streits vom 15. März 1888 ist in den Erinnerungen aus dem Leben Johann Georg Lohmanns enthalten:

In der Literatur vermeiden die meisten Autoren eine klare Aussage zu der Frage, wer nun eigentlich Recht hatte. Diese Literaturstelle gibt eine Art Zusammenfassung:

Hermann Henrich Meier und Johann Georg Lohmann

Lohmann und Poppe

In seinem Werk Der Norddeutsche Lloyd. 50 Jahre der Entwicklung 1857 – 1907 schildert Paul Neubaur, wie der Norddeutsche Lloyd durch die Veränderung der Salonsysteme und ihrer Ausstattung wegweisend für die Weltschiffahrt wurde. Unterstützung für seine Ideen fand Lohmann demzufolge bei dem Architekten Johann Georg Poppe. Poppe hatte sich bereits als Gestalter Bremer Wohnhäuser und kunstvoller Bürgerresidenzen hervorgetan und war einer der ersten deutschen Architekten, der den gewohnten Luxus des eigenen Hauses auf die Inneneinrichtungen der Schiffe übertrug. Seine Arbeiten werden in verschiedenen Publikationen beschrieben:

Ehrungen

Büste von Johann Georg Lohmann im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven

Kaiser Wilhelm I. verlieh Lohmann am 28. Dezember 1887 den königlichen Kronenorden dritter Klasse, wohl wegen seiner Verdienste bei der Vergabe von Dampfschiffbauaufträgen in Deutschland an die Vulkan-Werft in Stettin. 1889 erhielt er, nach dem Stapellauf eines Lloydschiffes in Stettin, den Roten Adlerorden Dritter Klasse. Und bei einem Besuch des Kaisers in Bremen im April 1890 erhielt Lohmann auch den Kronenorden zweiter Klasse überreicht.

Maximilian I., Kaiser von Mexico, verlieh ihm den Guadalupe-Orden in Anerkennung der Dienste, die er ihm bei seinem Besuch in Bahia geleistet hatte.

1877, als Lohmann seine Entlassung als österreichischer Konsul in Bahia einreichte, verlieh ihm der Kaiser Franz Joseph I. den Franz-Joseph-Orden.

1886, als die Oder als Reichspostdampfer ihre zweite Reise nach Ostasien antrat, erhielt Lohmann in Antwerpen im Auftrag des Königs Leopold II. den belgischen Leopoldsorden überreicht. Leopold II. bestätigte damit sein Interesse an der Lloyd-Verbindung nach Ostasien.

1990, anlässlich der Verhandlungen mit der Oldenburger Regierung über den Ausbau des Hafens Nordenham, erhielt Lohmann vom Großherzog von Oldenburg den Oldenburgischen Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig.

In Bremen, im Stadtteil Findorff, wurde die Straße, die die Hemmstraße mit der Winterstraße verbindet, nach Lohmann benannt. Auch in Bremerhaven gibt es eine nach ihm benannte Lohmannstraße, zwischen der Wiegandstraße und der H.-H.-Meyer-Straße. Wiegand war Lohmanns Nachfolger beim Norddeutschen Lloyd.

Eine lebensgroße Marmorbüste Lohmanns, Eigentum der Firma Hapag-Lloyd AG, wurde als Dauerleihgabe an das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven vergeben und ist dort, nachdem sie längere Zeit im Magazin eingelagert war, seit dem 6. Februar 2011 wieder im öffentlichen Bereich, im Meissen-Saal, zu sehen.

Auch der Lohmann-Deich nördlich des Bremerhavener Zoos verdankt seinen Namen Johann Georg Lohmann.

Zitate

Nachfolgend einige Zitate, die die Leistungen Lohmanns reflektieren:

    Literatur

    • R. Haack und C. Busley: Die technische Entwicklung des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Aktiengesellschaft (HAPAG). Einführung von Lars V. Scholl. Reprint des Sonderdrucks aus der VDI Zeitschrift, 1893.
    • Henry Fry: The History of North Atlantic Steam Navigation with some Account of early Ships and Shipowners. Sampson Low, Marston & Company Ltd., London 1896.
    • Wilhelm Ehlers: Fünfzig Jahre Norddeutscher Lloyd – Zur Erinnerung an das fünfzigjährige Jubiläum am 20. Februar 1907. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1907.
    • Paul Neubaur: Der Norddeutsche Lloyd. 50 Jahre der Entwicklung 1857–1907. Band I, Fr. Wilh. Grunow, Leipzig 1907.
    • Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Gustav Winter, Bremen 1912, Seiten 283-285.
    • Friedrich Hardegen: Die Gründung des NDL. Gustav Winter, Bremen 1913.
    • Georg Bessell: Bremen – Die Geschichte einer deutschen Stadt. Insel Verlag, Leipzig 1935.
    • Georg Bessell: 1857–1957 Norddeutscher Lloyd, Geschichte einer bremischen Reederei. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1957.
    • Hans Jürgen Witthöft: Norddeutscher Lloyd. Köhlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1973, ISBN 3-7822-0088-8.
    • Arnold Kludas: Die Eröffnung der ersten Reichspost-Dampferlinie. In: Bremisches Jahrbuch, Band 64, Bremen 1986.
    • Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt. Band I: Die Pionierjahre von 1850 bis 1890. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1986.
    • Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt. Band II: Expansion auf allen Meeren 1890 bis 1900. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1987.
    • Christine Reinke-Kunze: Die Geschichte der Reichs-Post-Dampfer. Verbindung zwischen den Kontinenten 1886–1914. Koehlers Verlagsgesellschaft mbh, Herford 1994, ISBN 3-7822-0618-5.
    • Lars U. Scholl: Lohmann, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 127 f. (Digitalisat).
    • Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen in fünf Bänden. Bd. 2: Von der Franzosenzeit bis zum Ersten Weltkrieg (1810–1918). Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7.
    • Reinhold Thiel: Die Geschichte des Norddeutschen Lloyd 1857–1970. Band I: 1857–1883. Hauschild Verlag, Bremen 2001.
    • Hans Jürgen Witthöft: Norddeutscher Lloyd, Bremen. Köhlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 1997.
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