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Johann Czermak
Deutscher Pilot und Luftbildfotograf

Johann Czermak

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher Pilot und Luftbildfotograf
Places
Gender
Male
Birth
Age
32 years
Johann Czermak
The details (from wikipedia)

Biography

Johann Czermak (auch: Hans Czermak; * 16. April 1896 auf Schloss Ising bei Traunstein; † 10. Februar 1928) war ein deutscher Pilot, Offizier, Jagdflieger der Königlich-Bayerischen Fliegertruppe, Luftbildfotograf und Waffenschmuggler.

Leben

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges

Johann Czermak wuchs zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs auf als Sohn des Besitzers des in Ising gelegenen dortigen Schlossgutes, Leopold Czermak, einem Major und späterem Bezirksführer des Bundes Bayern und Reich.

Als katholischer Student unterbrach Czermak sein Studium wenige Tage nach Beginn des Ersten Weltkrieges und trat am 6. August 1914 als Kriegsfreiwilliger des Deutschen Heeres in die Kraftfahr-Ersatzabteilung ein. Im Dienst der Kraftfahrtruppe wurde er ab dem 14. Mai 1915 als Kraftfahrer bei der Feldflieger-Abteilung 2 b (FFA 2 b) eingesetzt. Am 21. Oktober des Jahres begann er in der Fliegerersatzabteilung (Fea) auf dem Flugplatz Schleißheim seine Ausbildung als Flugzeugführer. Nachdem er bereits am 30. Juli 1916 mit der Verleihung des Flugzeugführerabzeichens ausgezeichnet worden war, wurde er wenig später am 30. September 1916 zum Leutnant der Reserve befördert.

Nach weiteren Stationen wurde Czermak am 1. Mai 1917 zunächst als Kampfeinsitzer-Flugzeugführer eingesetzt. Im Juli des Jahres wurde er Mitglied des von Manfred von Richthofen kommandierten Jagdgeschwaders 1, und konnte – wie Richthofens Adjutant Karl Bodenschatz aufzeichnete und in seiner patriotischen Schrift Jagd in Flanderns Himmel publizierte – schon am 28. Juli 1917 seinen ersten „Sieg“ bei dem in Belgien liegenden Ort Meulebeke verzeichnen. Auch Hermann Göring war Mitglied dieser Jagdstaffel.

Vom 15. November 1917 bis 26. November 1917 wirkte Czermak stellvertretend als Führer der Jagdstaffel 6.

Später war Czermak unter anderem ab dem 10. Januar 1918 als Führer der Jagdstaffel 32 (Jasta 32) eingesetzt. Gegen Kriegsende war er für kurze Zeit Mitglied der Jagdstaffel (Jasta) 11.

In der Weimarer Republik

Infolge der Restriktionen des Vertrages von Versailles trug Czermak in der Weimarer Republik seinen Dienstgrad als Leutnant lediglich a. D. Dennoch war der ehemalige Jagdflieger laut dem im Stadtarchiv Traunstein vorliegenden Gästebuch der Familie Czermak schon zu Beginn der Weimarer Republik und spätestens erstmals am 25. oder 26. April 1920 als „Hans [mit] Dolli Schuster und Leutnant Stark im Flugzeug“ unterwegs, während weitere Flüge Anfang Mai des Jahres notiert wurden. Aus dieser Zeit stammen mutmaßlich die später als Ansichtskarten vervielfältigten Luftbildaufnahmen, die Hans Czermak oder einer seiner Mitflieger von Traunstein fertigten. Eine im Gästebuch eingefügte Luftbildaufnahme ist handschriftlich untertitelt „Traunstein aus dem Flugzeug. Aufnahme v. (Graf = gestrichen) Czermak, Ising.“

Die fünf Czermak zugeschriebenen Aufnahmen aus dem Flugzeug stellen nach früheren Ballonaufnahmen aus dem Jahr 1913 die ältesten bekannten Luftbildfotografien der Stadt Traunstein dar. Die Bilder dienten später als Vorlage für die Ansichtskarten der Flugphoto-Verlagsgesellschaft mit Sitz in München und wurden noch mindestens bis 1935 postalisch verwendet.

Hans Czermak war der Schwager des Freikorps- und späteren NSDAP-Mitgliedes Max Neunzert. Zudem war Czermak in den durch den Personenkreis um den späteren SA-Mann Hans Schweighart verübten Fememord an dem Dienstmädchen Maria Sandmayer verwickelt, die ein Waffenlager der Einwohnerwehr anzeigen wollte und anschließend am 6. Oktober 1920 erdrosselt im Forstenrieder Park bei München aufgefunden wurde.

Im unmittelbaren Kontext dazu steht Schloss Ising: Der Stammsitz der Czermaks diente zeitweilig als eines der wichtigsten Waffenlager Bayerns – und Hans Czermak war – ebenso wie sein Schwager Neunzert – in Waffengeschäften tätig.

Czermak selbst starb am 10. Februar 1928, unverheiratet, im Alter von nur 31 Jahren.

Literatur

  • Horst G. W. Nusser: Konservative Wehrverbände in Bayern, Preussen und Österreich : 1918–1933 (= Moderne Geschichte, Bd. 1), zugleich Dissertation 1973 an der Universität München, Hauptband, München: Nusser, 1990, ISBN 978-3-88091-249-6 und ISBN 3-88091-249-1, S. 138 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
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