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HMJ
Germany
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Heinrich Maria Janssen
German priest

Heinrich Maria Janssen

The basics

Quick Facts

Intro
German priest
Places
Work field
Gender
Male
Religion(s):
Place of birth
Rindern, Germany
Place of death
Hildesheim, Germany
Age
80 years
Awards
Great Cross with Star and Sash of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany
 
Lower Saxony honorary medal
 
honorary citizenship of Hildesheim
(1987)
The details (from wikipedia)

Biography

Heinrich Maria Janssen (* 28. Dezember 1907 in Rindern bei Kleve; † 7. Oktober 1988 in Hildesheim) war vom 3. Februar 1957 bis 28. Dezember 1982 Bischof von Hildesheim. Heinrich Janssen ist der erste Bischof der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, der persönlich des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt wird.

Lebenslauf

Nach dem Abitur am Collegium Augustinianum Gaesdonck, dem Studium in Münster/Westf. und Freiburg und der Priesterweihe am 29. Juli 1934 durch Bischof Clemens August Graf von Galen war Heinrich Maria Janssen bis zur Vertreibung 1945 als Vikar und Kuratus in der Prälatur Schneidemühl tätig. Danach war er bis 1946 Kaplan in Bronnzell bei Fulda, anschließend bis 1949 Kaplan in Ochtrup. Am 29. April 1949 erfolgte seine Ernennung zum Pfarrer an St. Antonius in Kevelaer. Von 1955 bis 1957 war er Pfarrer von St. Marien in Kevelaer und zugleich Spiritual am Collegium Augustinianum Gaesdonck.

Am 3. Februar 1957 wurde Janssen von Papst Pius XII. zum Bischof von Hildesheim ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 14. Mai 1957 der Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger in St. Godehard zu Hildesheim; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Münster, Michael Keller, und der Bischof von Luxemburg, Léon Lommel. Er war ein volkstümlicher Oberhirte und widmete sich besonders der Integration der katholischen Heimatvertriebenen in der norddeutschen Diaspora.

In die Amtszeit Janssens fallen die Weihe des wiederaufgebauten Mariendomes zu Hildesheim am 26. März 1960 und der Abschluss des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Niedersachsen am 26. Februar 1965. In seine Amtszeit fällt der Bau vieler Kirchen (Fertigbauweise, z. T. bereits wieder profaniert), in der Regel Filialkirchen bestehender Pfarreien. Der Bau wurde notwendig, um die vielen Heimatvertriebenen in die Gemeinden, die sprunghaft gewachsen waren, integrieren zu können. Er engagierte sich für die Errichtung der Heimstatt Röderhof (südlich von Hildesheim), einer 1970 eingeweihten Einrichtung für Kinder mit geistigen und mehrfachen Behinderungen, zu der er zeit seines Lebens Verbindung hielt.

Janssen weihte nach seiner Emeritierung (28. Dezember 1982) seinen Nachfolger Josef Homeyer am 13. November 1983 zum Bischof.

Die Grabstätte Janssens befand sich im Hildesheimer Dom in einer kleinen Kapelle am südlichen Querschiff. Im Zuge der Umgestaltung des Doms wurden seine sterblichen Überreste am 14. November 2012 in die neu geschaffene Bischofsgruft umgebettet.

Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern

Im November 2015 wurde öffentlich bekannt, dass Janssen als Bischof von Hildesheim zwischen 1958 und 1963 einen anfangs 10-jährigen Ministranten jahrelang sexuell missbraucht haben soll. Das Bistum Hildesheim leitete den Antrag des Mannes auf Anerkennung seines Leids an das „Büro für Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich“ der Deutschen Bischofskonferenz weiter. Der ehemalige Ministrant erhielt im Jahre 2015 eine Zahlung in Höhe von 10.000 Euro. Er kritisierte dies als „billige Ablasszahlung der Kirche“ und verlangte die Entfernung der sterblichen Überreste Janssens aus der Bischofsgruft im Hildesheimer Dom.

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle stellte klar, mit der Zahlung sei kein Urteil oder Schuldeingeständnis verbunden. Eine inoffizielle Arbeitsgruppe, die ohne Auftrag tätig wurde und der auch ehemalige Domkapitulare angehörten, die mit Janssen im Bischofshaus gewohnt hatten, entlastete den Bischof und hielt die Vorwürfe für unbewiesen. Das Bistum Hildesheim beauftragte das Münchner Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit der Untersuchung der Vorwürfe in einem größeren Zusammenhang. „Der Missbrauchsvorwurf gegen den 1988 verstorbenen Hildesheimer Ex-Bischof Heinrich Maria Janssen lässt sich nach Ansicht der Gutachter hingegen weder beweisen noch entkräften. […] Die Gutachter ermittelten zwar drei weitere Personen, die entsprechende Vorwürfe gegen den Bischof erhoben. Deren Schilderungen seien aber nicht geeignet gewesen, den Bericht des früheren Ministranten zu validieren.“

Ein weiterer, heute 70 Jahre alter Betroffener wandte sich Anfang Oktober 2018 mit seinem Zeugnis über Missbrauchserfahrungen in Einrichtungen des Bistums Hildesheim an Trelles Nachfolger Heiner Wilmer SCJ. Er berichtete unter anderem auch von einem sexuellen Übergriff durch Janssen selbst. Zudem verdichteten sich Hinweise auf ein systematisches Vorgehen des mutmaßlichen Täters. Wilmer kündigte eine weitere externe Untersuchung an, die die Vorwürfe gegen seinen Vorgänger endgültig aufklären soll. Im April 2019 stellte er die aus vier Fachleuten, zwei Psychologen und zwei Juristen, bestehende Kommission vor, die von der früheren niedersächsischen Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) geleitet wird. Die Untersuchung soll auch eventuelle Netzwerke offenlegen, die in den mutmaßlichen Missbrauch unter Bischof Janssen involviert waren. Keiner der Expertinnen und Experten ist Mitglied der römisch-katholischen Kirche.

Ehrungen

  • Janssen war Ehrenbürger von Hildesheim, Kevelaer und der Gemeinde Rindern (heute Stadt Kleve).
  • 1966: Ehrendomherr der Kathedrale von Luxemburg
  • 1983: Großes Verdienstkreuz mit Stern (1966) und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
  • 1971: Niedersächsische Landesmedaille

Literatur

  • Thomas Scharf-Wrede: Heinrich Maria Janssen: Bischof von Hildesheim 1957–1982, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2149-6.
  • Peter Wensierski: Untenherum nackt. In: Der Spiegel, 7. November 2015, S. 52.
  • Ekkart SauserJanssen, Heinrich Maria. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 816–817.
  • Renate Kumm: Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit. Untersuchung einer Diaspora-Diözese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1945 bis 1965). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002, S. 26–29.
  • Thomas Flammer: Heinrich Maria Janssen (= Glaubenszeugen in Kevelaer. Band 5). Butzon & Bercker, Kevelaer 2008, ISBN 978-3-7666-0987-8.
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