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Hartwig Thyen
German theologian

Hartwig Thyen

The basics

Quick Facts

Intro
German theologian
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Varel, Friesland, Lower Saxony, Germany
Age
88 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hartwig Thyen (* 21. April 1927 in Varel; † 2. Juli 2015) war ein deutscher evangelischer Theologe und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur in Darmstadt studierte Thyen Evangelische Theologie an den Universitäten Mainz und Marburg und wurde 1953 in Marburg bei Rudolf Bultmann mit der Arbeit „Der Stil der Jüdisch-Hellenistischen Homilie“ promoviert. Anschließend war er als Pfarrer in Brake (Unterweser) tätig. 1966 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg mit „Studien zur Sündenvergebung im Neuen Testament und seinen alttestamentlichen und jüdischen Voraussetzungen“. Danach war er Dozent und von 1971 bis 1992 Professor für Neutestamentliche Theologie in Heidelberg.

Thyen war der letzte direkte Schüler Rudolf Bultmanns und erbte dessen Aufzeichnungen zum Johannesevangelium. Aus diesem Nachlass publizierte er u. a. den Erstkontakt zwischen Bultmann und Karl Barth, der im Briefwechsel der Barth-Gesamtausgabe fehlt. Er war einer der vorzüglichsten Kenner johanneischer Theologie. Er las das Johannesevangelium als literarische Einheit und erläuterte es als Erbe judenchristlicher Tradition, die wohl das Lukasevangelium schon kannte und sich bewusst darauf bezog.

Ab 1949 war Hartwig Thyen mit Gisela Thyen, geborene Wragge, verheiratet. Sie hatten einen Sohn und drei Töchter. Thyen lebte zuletzt in Neckarbischofsheim und bezog dort noch, gemeinsam mit seiner Frau, das Seniorenzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes.

Schriften (Auswahl)

  • Der Stil der Jüdisch-Hellenistischen Homilie (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments. Bd. 65). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1955 (= Dissertation, Universität Marburg, 1953).
  • Studien zur Sündenvergebung im Neuen Testament und seinen alttestamentlichen und jüdischen Voraussetzungen (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments. Bd. 96). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1970 (= Habilitationsschrift, Universität Heidelberg, 1966).
  • Johannesevangelium. In: Theologische Realenzyklopädie. Bd. 17 (1988), S. 200–225.
  • Gottes- und Nächstenliebe, in: Gerhard K. Schäfer und Theodor Strohm (Hrsg): Diakonie - biblische Grundlagen und Orientierungen. Ein Arbeitsbuch, Heidelberger Verlagsanstalt Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts Universität Heidelberg, 1990, S. 263-297.
  • Das Johannesevangelium (= Handbuch zum Neuen Testament. Bd. 6). Mohr Siebeck, Tübingen 2005, ISBN 3-16-148486-X; 2., durchgesehene und korrigierte Auflage 2015, ISBN 978-3-16-152874-3 (Rezension von Klaus Berger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juli 2005, S. 34).
  • Studien zum Corpus Iohanneum (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Bd. 214). Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149115-3.

Literatur

  • Stefan Schreiber: Kannte Johannes die Synoptiker? In: Verkündigung und Forschung. Bd. 51 (2006), H. 1, S. 7–24, doi:10.14315/vf-2006-0103.
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