Hans Plieninger
Quick Facts
Biography
Hans Plieninger (* 17. Januar 1914 in Zürich; † 23. Dezember 1984 in London) war ein deutscher Chemiker.
Plieninger wuchs in Freiburg im Breisgau auf und studierte nach dem Abitur in der Internatsschule Schloß Salem Chemie an der Universität Frankfurt und der TH München mit dem Diplom 1938 und der Promotion 1941 (Zur Konstitution des Bilirubins und über Tripyrrene) bei Hans Fischer. Er leistete 1935 bis 1937, 1939/40 und 1945 Wehrdienst und war im Zweiten Weltkrieg wissenschaftliche Hilfskraft an der TH München (wo es Hans Fischer vorübergehend gelang ihn wie auch 1945 unabkömmlich zu stellen) und 1942 bis 1944 Mitarbeiter bei IG Farben in Ludwigshafen bei Walter Reppe. 1946 bis 1953 war er bei der Knoll AG in Ludwigshafen, wo er sich mit Synthese von Aminosäuren befasste. 1953 habilitierte er sich aufgrund seiner schon veröffentlichten Arbeiten an der TH Darmstadt, war ab 1953 Assistent und ab 1958 Diätendozent an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der er 1960 außerplanmäßiger Professor, 1964 außerordentlicher und 1967 ordentlicher Professor wurde. Er war zweimal geschäftsführender Direktor des chemischen Instituts. 1979 wurde er emeritiert.
Er befasste sich mit organischer Synthese besonders bei Naturstoffen.
1956 publizierte er mit Rolf Müller die Dienol-Benzol-Umlagerung. 1962 führte er Hochdruckverfahren in die präparative organische Synthese ein.
Er war mit der Tochter Herta von Karl Freudenberg verheiratet. Er bearbeitete auch Neuauflagen von Freudenbergs Lehrbuchs der Organischen Chemie.
Er engagierte sich mit seiner Frau im Umweltschutz und Friedenspolitik. So schickte er 1982 allen 519 Mitgliedern des Bundestages auf eigene Kosten (damals rund 10.000 DM) das Buch gegen atomare Aufrüstung von Jonathan Schell Das Schicksal der Erde.Er hatte einen Bauernhof in der Toskana, in dem er ökologischen Landbau betrieb.