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Germany
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Hans Detlev Becker
German journalist and editor-in-chief

Hans Detlev Becker

The basics

Quick Facts

Intro
German journalist and editor-in-chief
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Freiburg/Elbe, Nordkehdingen, Stade, Germany
Place of death
Reinbek, Stormarn, Schleswig-Holstein, Germany
Age
93 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hans Detlev Becker (* 11. Juni 1921 in Freiburg/Elbe; † 2. November 2014 in Reinbek) war ein deutscher Journalist. Nachdem er 1947 das Ressort „Deutschland“ beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel übernommen hatte, war er von 1959 bis 1961 Chefredakteur des Magazins und ab 1962 Direktor des Spiegel-Verlags sowie ab 1971 auch Geschäftsführer des Manager Magazin-Verlags. In den 1980er Jahren zog er sich von seinen Posten zurück. Er gilt als eine der prägenden Persönlichkeiten des frühen Spiegel und „zweiter Mann“ hinter Rudolf Augstein.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Oberzollrats absolvierte das Staatliche Reform-Realgymnasium in Peine und die Staatliche Goethe-Oberschule in Hannover. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Münster. Er nahm von 1939 bis 1945 am Zweiten Weltkrieg teil. Zuletzt diente er als Unteroffizier bei der Funkabwehr des Oberkommandos der Wehrmacht.

Nach Kriegsende nahm Becker kurzzeitig sein Studium wieder auf, wurde aber schon 1946 Redakteur beim Neuen Tageblatt in Osnabrück. Von der britischen Militärregierung erhielt er das Angebot, beim 1946 in Hannover neu gegründeten Nachrichtenmagazin Diese Woche mitzuarbeiten, entschied sich aber dagegen. 1947 wechselte er zum Nachfolgemagazin Der Spiegel in Hamburg, bei dem er die Leitung des Deutschland-Ressorts übernahm. 1950 wurde er geschäftsführender Redakteur und arbeitete von 1959 bis 1961 als Chefredakteur. Ab 1962 war er Direktor des Spiegel-Verlags und von 1971 bis 1981 zugleich Geschäftsführer der manager magazin-Verlagsgesellschaft-mbH. 1984 gab er den Posten des Verlagsdirektors auf und war bis 1986 noch als „beratender Gesellschafter“ tätig.

Becker galt beim Spiegel als „zweiter Mann“ hinter Rudolf Augstein, mit dem er eng befreundet war und mit dem er auch das Pseudonym „Moritz Pfeil“ teilte. Bei der Neuordnung der Besitzverhältnisse des Spiegels 1974 erhielt Becker 4 % Gesellschaftsanteile an der neuen Rudolf Augstein GmbH und bis 1992 Anteile in Höhe von insgesamt 5 %. Er gehörte zu den Journalisten, die die journalistischen Standards des Magazins festlegten und verschaffte mit Enthüllungsgeschichten dem Spiegel öffentliche Aufmerksamkeit. So berichtete er 1948 über eine Hausdurchsuchung beim schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Erich Arp und 1950 über die Manipulationen bei der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt. Außerdem war Becker wesentlich an der Entwicklung des sogenannten „Spiegel-Jargons“ beteiligt, der durch neu gebildete Verben wie „wahlkämpfen“, Lehnübersetzungen aus dem Englischen wie „Weißkragen“ und Wortkompositionen wie „Zukunfts-Kanzler“ gekennzeichnet war.

Vor allem Becker war es, der den Kontakt des Spiegels zu den Geheimdiensten wie der Organisation Gehlen bzw. dem Bundesnachrichtendienst unterhielt. Er hielt dazu einen durch Hans-Heinrich Worgitzky hergestellten losen persönlichen Kontakt zu Reinhard Gehlen. Im Vorfeld der Spiegel-Affäre ließ er über einen Kontakt zu Adolf Wicht durch den BND abklären, ob der Artikel Bedingt abwehrbereit von Conrad Ahlers geheimhaltungswürdige Stellen enthielt. Bedenken des BND wurden vor der Publikation berücksichtigt. Die Entdeckung von Gesprächsprotokollen zwischen Becker und Wicht bei Augstein bestätigte Bundeskanzler Konrad Adenauer in seiner Sichtweise, dass der BND hinter der Affäre stecke. Becker wurde verhaftet und für 34 Tage inhaftiert.

In einem Interview mit dem Spiegel-Redakteur Klaus Wiegrefe 2007 zur Beschäftigung ehemaliger Nationalsozialisten und SS-Offiziere wie Horst Mahnke und Georg Wolff als Redakteure des Nachrichtenmagazins in den 1950er Jahren verneinte Becker die Frage, ob man damals nicht grundsätzliche Bedenken gehabt habe, ehemalige NSDAP-Mitglieder oder SS-Leute einzustellen. Sofern sie als entnazifiziert gegolten hätten, habe dies keine Rolle gespielt.

Literatur

  • Martin Doerry, Hauke Janssen (Hrsg.): Die SPIEGEL-Affäre. Ein Skandal und seine Folgen. DVA, München / Spiegel, Hamburg 2013, ISBN 978-3-421-04604-8.
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