Gustav Friedrich Gottlob von Kessel
Quick Facts
Biography
Gustav Friedrich Gottlob von Kessel (* 18. November 1760 auf Klein-Elguth, Kreis Oels; † 18. September 1827 in Berlin) war ein königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandeur des Invalidenhauses in Berlin.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren Ernst Moritz von Kessel (* 11. Oktober 1706; † März 1767) und dessen Ehefrau Helene Friederike von Tschirschky (* 28. November 1717) aus dem Haus Prostram. Sein Vater war Herr auf Ober-Schönau sowie Landesdeputierter des Kreises Oels.
Militärlaufbahn
Er kam im Jahr 1770 als Page an den Hof des Fürsten Friedrich Johann Karl von Carolath-Beuthen. Vor dort ging er in preußische Dienste und kam so am 12. Februar 1776 als Gefreitenkorporal in das Infanterie-Regiment Nr. 29. Mit diesem nahm er am Bayrischen Erbfolgekrieg teil. Bei einer Parade fiel er mit seiner Größe dem König auf und daher wurde er am 24. März 1780 zum I. Bataillon der Garde (Nr. 15) versetzt. Am 10. Oktober 1781 wurde er dort Fähnrich und am 23. November 1787 Seconde-Lieutenant. Im Ersten Koalitionskrieg kämpfte er bei den Belagerungen von Mainz und Landau sowie im Gefecht bei Trippstadt. Am 21. Februar 1795 wurde er zum Premier-Lieutenant befördert.
Am 13. Dezember 1797 wurde er Stabshauptmann und zum Führer des Leibkompanie des I. Bataillons der Garde ernannt. Am 1. März 1799 wurde er wirklicher Hauptmann und Kommandeur der Leibkompanie. Am 9. Oktober 1800 wurde er zum Major befördert. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte er in der Schlacht bei Auerstedt, machte den Rückzug bis Prenzlau mit, wo er in Gefangenschaft geriet und inaktiv gestellt wurde. Am 23. April 1807 wurde er ausgetauscht und kam wieder zur reorganisierten Garde. Am 18. März 1808 wurde er zum Kommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß ernannt. Dort wurde er am 20. Mai 1809 zum Oberstleutnant befördert, dazu erhielt er am 18. Januar 1810 den Roten Adlerorden 3. Klasse und für seine Erfolge bei der Ausbildung der neuen Gardisten am 15. Juli 1811 ein Geschenk von 1000 Talern. Am 8. Februar 1812 stieg er zum Oberst mit Patent zum 20. Februar 1812 auf. Am 20. Januar 1813 wurde er von seiner Stellung als Kommandeur des Regiments entbunden und als Kommandant der Festung Potsdam ad Interim eingesetzt; dafür erhielt er nun ein Gehalt von 2000 Talern.
Am 17. Februar 1813 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 7. März 1813 wurde er mit Bildung von 20 Reservebataillonen beauftragt, am 1. Juli 1813 erhielt er nochmal einen Auftrag, dieses Mal ging es um vier Reservebataillone in Oberschlesien. Zudem wurde er Inspekteur von 8 Garnisonsbataillonen und am 16. September 1813 Kommandant von Breslau. Am 28. August 1814 wurde er dann als wirklicher Kommandant von Potsdam zurückversetzt. Am 2. Dezember 1815 wurde er schließlich zum Inspekteur der Landwehr im Regierungsdepartement Breslau. In Anerkennung seiner Dienste erhielt er am 5. März 1816 das Eiserne Kreuz 2. Klasse am weißen Bande. Außerdem wurde er am 30. März 1817 zum Generalleutnant befördert und am 6. Mai 1819 zum Kommandeur des Invalidenhauses ernannt. Dazu erhielt er vom König eine Zulage von 2000 Talern. Das Haus hatte in den Befreiungskriegen viel gelitten und Kessel machte sich nun an die Arbeit es wieder in einen guten Zustand zu versetzen; dafür erhielt er vom König 5500 Taler. Am 18. Januar 1823 wurde ihm der Rote Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub verliehen. Im Jahr 1825 erhielt er ferner das Dienstkreuz und am 28. Februar 1826 den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub. Er starb am 18. September 1827 in Berlin und wurde auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt.
Familie
Er heiratete am 28. März 1799 in Potsdam Angelike Schock (* 12. August 1778; † 11. Oktober 1857), eine Tochter des Direktors Schock. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Auguste Johann Albertine (* 18. September 1800; † 15. Januar 1872) ∞ Franz Albert Friedrich Alexander von Othegraven (1798–1866), preußischer Generalmajor
- Adolf Wilhelm Gustav (* 1. März 1803; † 11. September 1813)
- Emil Friedrich Moritz (* 21. März 1804; † 8. November 1870), preußischer Generalmajor ∞ 1844 Julie Elisa von und zum Canstein (* 4. August 1808; † 6. Mai 1895) verwitwete Buddenbrock, Eltern des Generals Gustav von Kessel
- Pauline Angelika Felicia (* 2. November 1805; † 19. Juli 1874) ∞ Hermann von Blankenburg († 17. März 1854) auf Zimmerhausen und Küssow
- Helene Charlotte Luise (* 10. Mai 1810; † 22. Mai 1890), Stiftsdame in Ballenstedt am Harz
- Gustav Ernst Ferdinand Ludwig (* 18. August 1811; † 28. Mai 1885), Major a.D. im 1. Garderegiment zu Fuß ∞ Antonie Emma Caroline von Schlicht (* 2. Juli 1830)
- Marianne Luise Wilhelm (* 29. Dezember 1812) ∞ 1842 Graf Karl Ludwig August Franz von der Osten (* 24. März 1803; † 17. März 1895) Herr auf Plathe (Kreis Regenwalde)
- Adolfine Friederike Alexandrine Wilhelmine (* 7. März 1815) ∞ Otto Heinrich Julius von Rohr († 17. Juni 1845) auf Hohenwulsch (Kreis Stendal), Eltern von Kurt von Rohr
- Wilhelm Gustav Adolf (* 3. Juli 1816; † 15. Juni 1826)
- Bernhard Alexander Heinrich (* 20. November 1817; † 7. Juni 1882), preußischer General der Infanterie ∞ 1866 Magarethe Bodine von Kessel (* 30. Juni 1848; † 9. Oktober 1878)
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Nr.1199, Band 3, S. 424–426
- Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, 1898, Verlag von W. T. Bruer, S.240ff