Gabriel Angler
Quick Facts
Biography
Gabriel Angler (* um 1404 in Monheim (Schwaben) oder in München; † 1483 oder um 1462 in München) war ein Tafel- und Freskomaler der Gotik. Nach ihm ist die Anglerstraße im Münchener Stadtteil Schwanthalerhöhe benannt. Zu seinen Schülern zählen Gabriel Mälesskircher und Michael Wolgemut.
Leben
Angler absolvierte eine Lehre bei Berthold Landauer in Nördlingen. Ab 1430 war er in München tätig. 1434 wurde er erster Stadtmaler, 1449 erwarb er ein Anwesen an der Nordseite des Marienplatzes in München. Seit 1460 war er in seiner Tätigkeit durch ein Augenleiden eingeschränkt; nach 1474 sind keine Werke mehr nachgewiesen.
Werk
Anglers Werk bedeutet den Bruch mit der Flächenprojektion der Frühgotik. Es verrät Einflüsse burgundischer Hofkunst. Ihm wird das Schlachtendankbild in der Votivkirche in Hoflach bei Fürstenfeldbruck (1431) zugeschrieben. 1434 malte Angler einen Retabelaltar für den Vorgängerbau der Münchener Frauenkirche, für den er die damals stattliche Summe von 4.275 rheinischen Gulden erhielt und von dem eine Tafel (Geburt Christi) in der Gemäldegalerie Berlin erhalten ist. Aus der Zeit um 1438 stammt die Predella für einen Altar des Freisinger Doms. Angler zugeschrieben werden unter anderem auch der Marienaltar für das Kloster Kremsmünster, der Kreuzaltar und der Marienaltar für das Kloster Polling (jeweils um 1440; Zuschreibung nicht gesichert, Notname: Meister der Pollinger Tafeln) und die sogenannte "Lettnerkreuzigung" in der Alten Pinakothek (um 1440); die Tabula magna im Bayerischen Nationalmuseum und im Germanischen Nationalmuseum (1444/45); beide für das Kloster Tegernsee geschaffen.
Literatur
- Alois Elsen: Angler, Gabriel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 294 f. (Digitalisat).
- Helmut Möhring: Die Tegernseer Altarretabel des Gabriel Angler und die Münchner Malerei von 1430–1450. scaneg Verlag, 1997, ISBN 978-3-89235-071-2
- Herbert Schindler: Große bayerische Kunstgeschichte. Bd. 1. Süddeutscher Verlag, München 1963, S. 257 (Abb. des Kremsmünsterer Altars), 301