Franz König-Hollerwöger
Quick Facts
Biography
Franz König-Hollerwöger (* 1. Dezember 1914 in Gmunden; †6. November 1995 ebenda) war ein österreichischer Baumeister, Architekt, Maler, Keramiker, Kunstexperte und -sammler.
Leben und Werk
Franz König-Hollerwöger wurde am 1. Dezember 1914 in Gmunden als Sohn von Franz und Maria König-Hollerwöger geboren. Der Vater war Bau- und Zimmermeister in zweiter Generation, die Mutter entstammte einer alteingesessenen Lehrerfamilie aus Laakirchen und war eine Schwester von Karl Eder.
Franz König-Hollerwöger absolvierte so wie sein Vater die Staatsgewerbeschule in Salzburg und erlernte im väterlichen Betrieb auch das Maurer- und Zimmereihandwerk. In der Folge studierte König-Hollerwöger an der TU Graz Architektur. Sein Lehrer dort war u. a. der Otto-Wagner-Schüler Wunibald Deininger.
Entsprechend seinem Interessenspektrum besuchte König-Hollerwöger auch Lehrveranstaltungen an der Karl-Franzens-Universität Graz u. a. über Kunstpsychologie bei Othmar Sterzinger und ‚wissenschaftliche Volkskunde‘ bei Viktor von Geramb und befreundete sich in dieser Zeit auch mit Hanns Koren, dem späteren Kulturpolitiker und Begründer des ‚Steirischen Herbstes‘. Von nachhaltigem Einfluss auf den künstlerischen Werdegang war auch sein Kontakt mit der Innviertler Künstlergilde, insbesondere mit dem Maler Hugo von Preen. Über ihn lernte er später auch Alfred Kubin persönlich kennen. Franz König-Hollerwöger hatte sich in dieser Zeit verstärkt der Malerei zugewandt und diese trotz kriegsbedingter Zwangsrekrutierung in den Rüstungswerken Graz-Thondorf intensiv weiterbetrieben. Nach dem Krieg trat König-Hollerwöger in den väterlichen Betrieb ein, legte die Baumeisterprüfung ab und konnte von Anfang an das realisieren, was schon eine Maxime am Bauhaus war: Architektur als eine Handwerks-Kunst, die grundsätzlich alle Sparten der bildenden Kunst umfasst. Die Arbeiten von Franz König-Hollerwöger sind dementsprechend vielschichtig und reichen von der Renovierung bzw. Um- und Neugestaltung von Kirchen, Klöstern, historisch wertvollen Profanbauten bis hin zu innovativen Neubauten und Sonderprojekten inklusive städtebaulichen Entwürfen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Arbeiten an folgenden Objekten in Gmunden und Umgebung: Kirche im Seeschloss Ort, die Stadtpfarrkirche, die Kapuzinerkirche (Kapuziner-Kloster), Karmelitinnen-Kirche (Kloster), die Kirchen in Ohlsdorf, Gschwandt und Aurachkirchen (‚Römerkirche‘), der Friedhof von Ohlsdorf, das Landschloss Ort, das (ehemalige) Parkhotel an der Schiffslände, die Kössl-Mühle an der Traun, das Hotel Echo (‚unterm Stein‘), die (ehemalige) ‚Werkstatt‘ Trachten Beurle, das (ehemalige) Privathaus Dr. Brunner (ursprünglich Theophil-Hansen-Bau), (ehemaliger) Rundpavillon/Steinmetz – Firmensitz (in Friedhofsnähe), diverse Grabstätten in den Friedhöfen von Gmunden und Ohlsdorf, signifikantes Bootshaus (Nähe Gmundner Strandbad) sowie das Rathaus von Gmunden (‚Keramik-Glockenspiel‘).
Als Sammler hatte sich König-Hollerwöger auf die ‚Alt Gmundner Fayencen‘ spezialisiert und dies durch einschlägige Publikationen auch ‚volkskundlich‘ aufgearbeitet. 1964 erschien sein Buch „Alt-Gmundner Fayencen: eine Handwerkskunst aus dem Salzkammergut ; (17.–19. Jahrhundert)“. Er war darüber hinaus auch immer wieder kunstpädagogisch und kunstvermittelnd tätig, war Kunstexperte im Status eines gerichtlich beeideten Sachverständigen und wurde für seine besonderen Verdienste mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet. König-Hollerwöger war Mitglied u. a. der ‚Salzburger Landeskunde‘, pflegte die ‚musikalische Volkskunst‘ (Violine) und stand im Zusammenhang damit u. a. in Kontakt mit Gerlinde Haid. Die Laudatio zu seinem 70. Geburtstag hielt Franz Lipp.
Franz König-Hollerwöger war seit 1946 mit der aus Wien stammenden Malerin Lotte König-Hollerwöger, geb. Uhlmann, als einer künstlerisch kongenialen Partnerin verheiratet. Der Ehe entstammen acht Kinder.