Franz Josef Beranek
Quick Facts
Biography
Franz Josef Beranek (* 8. August 1902 in Lundenburg, Südmähren; † 11. August 1967 in Gießen) war ein deutscher Sprachwissenschaftler.
Leben
Franz Beranek widmete sich seiner wissenschaftlichen Arbeit an der Deutschen Karls-Universität Prag und ab 1960 an der Universität Gießen der Erforschung deutscher Mundarten mit Schwerpunkt Südmähren. Während seiner Zeit in Prag wurde Beranek Mitglied des Vereins deutscher Studenten Saxonia und in den 60er Jahren auch Mitglied des Vereins deutscher Studenten Gießen. Sein Lebenswerk war die Arbeit an einem Sudetendeutschen Wörterbuch.
Beranek war Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) sowie der Sturmabteilung (SA). Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte er erfolglos in einem seiner Forschungsfelder, der Jiddistik, international anerkannt zu werden, stieß jedoch wegen seines nationalsozialistischen Engagements auf Ablehnung des YIVO und seines Vorsitzenden Max Weinreich.
Schriften
- Die Ortsnamen Südmährens
- Die südmährische Mundart
- Die Mundart der Brünner deutschen Sprachinsel
- Die Mödritzer Mundart
- Lundenburg – Eine namens- und siedlungskundliche Studie
- Grundsätzliches zur südmährischen Mundartforschung
- Vom Lundenburger Deutsch
- Thayawasser
- Mundart und Siedlung in Südmähren
- Die Sammlung südmährischer Flurnamen
- Westjiddischer Sprachatlas
- Das Pinsker Jiddisch, Berlin 1958.
- Herausgeberschaft
- Sudetendeutsches Wörterbuch
Literatur
- Kalman Weiser: „One of Hitler’s Professors“: Max Weinreich and Solomon Birnbaum confront Franz Beranek. In: Jewish Quarterly Review 108, 2018, S. 106–124.