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Franz Hausmann
Jurist and politician

Franz Hausmann

The basics

Quick Facts

Intro
Jurist and politician
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Horn, Germany
Place of death
Horn, Germany
Age
59 years
The details (from wikipedia)

Biography

Franz Hausmann (* 26. Februar 1818 in Horn (heute Horn-Bad Meinberg); † 30. Dezember 1877 ebenda) war Jurist und Abgeordneter.

Leben

Franz Hausmann wurde am 26. Februar 1818 in Horn in Lippe geboren. Sein Vater war der Horner Amtmann Ludwig Friedrich Ernst Hausmann, seine Mutter Friederike Ernestine Wilhelmine von Heiderstedt. Hausmann, am 25. März 1818 auf den vollständigen Namen Franz Konrad Kasimir getauft, war der Älteste unter mehreren Geschwistern. Die Mutter verstarb früh. Franz Hausmann besuchte das Gymnasium in Lemgo, studierte 1837 bis 1840 in Jena, Leipzig und Heidelberg die Rechte, trat in den Justizdienst seines Heimatlandes und wurde 1845 zum Stadtsyndikus seiner Vaterstadt erwählt. 1847 bis 1851 war er Vizepräsident des konstituierenden Landtags von Lippe und nach dessen Auflösung Führer der liberalen Partei im Land. Zugleich war er Mitglied im Nationalverein als Agent für Lippe und wurde Deputierter bei den deutschen Abgeordnetentagen.

Seit 1867 war er Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes und brachte in dieser Eigenschaft die Bedenken des Landes Lippe über die reaktionäre Regierung und die widerrechtliche Wiederherstellung der Verfassung von 1836 zur Diskussion. Damit bewirkte er die Entlassung Alexander von Oheimbs und die Berufung Adalbert von Flottwells im Jahr 1871. Flottwell versuchte, im Streit zwischen Fürst Leopold III. und dem Landtag zu vermitteln, konnte jedoch Hausmann nicht überzeugen. Damit wurde eine Aussöhnung der zerstrittenen Parteien vereitelt. Hausmann gehörte dem norddeutschen und deutschen Reichstag seit 1867 bis zu seinem Tod ununterbrochen als Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei an, die in strikter Opposition zu Otto von Bismarck stand. Franz Hausmann starb am 30. Dezember 1877 in Horn. Im Zentrum des Marktplatzes in Horn steht ein Denkmal des überzeugten Demokraten und Vorkämpfers demokratischer Freiheitsrechte Franz Hausmann. Auch eine Straße in Horn-Bad Meinberg wurde nach ihm benannt. Hausmann war, als sein plötzlicher Tod im Dezember 1877 seinem politischen Wirken ein Ende setzte, seit 1876 auch wieder Abgeordneter (Fortschrittspartei) im lippischen Landtag, in dem er auch erneut zum Vizepräsidenten ernannt worden war.

Franz Hausmann hatte bereits zur Zeit der gescheiterten Revolution von 1848/49 eine namhafte Rolle bei den lippischen Demokraten gespielt. Er war von ihnen bereits im Herbst 1848 in ihre regionale Dachorganisation gewählt worden, und er soll von ihnen in dieser Zeit des schwindenden Vertrauens in die Tätigkeit der Frankfurter Nationalversammlung sogar einmal auf einem Kongress in Lemgo dazu erwählt worden sein, als Co-Deputierter ('Condeputirter') nach Frankfurt zu gehen, wie ein Zeitzeuge schreibt.

Ein spektakuläres Ereignis in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus war im Jahr 1851 beim Amtsantritt Leopolds III. die Verweigerung des Huldigungseids durch eine Gruppe lippischer Landtagsabgeordneter, darunter Hausmann, in Auflehnung gegen die auch in Lippe durchgeführte Restaurationspolitik.

Franz Hausmann setzte seinen in der Revolutionszeit begonnenen Kampf für bürgerlich-demokratische Rechte (womit es gerade im Einzelstaat Lippe oder auch etwa in Mecklenburg nicht zum Besten stand), für ein demokratisches Wahlrecht und die Beseitigung alter feudaler Privilegien bis in die letzten Jahre seines Lebens hinein fort. Weithin Aufsehen erregte die in den Jahren 1870/71 ihren Höhepunkt erreichende lippische Widerstandsbewegung gegen das Jagdprivileg des Landesherrn, bei der Hausmann eine maßgebliche Rolle spielte.

Ehrungen

1882 wurde ihm zu Ehren auf dem Marktplatz von Horn ein Denkmal errichtet. Es trägt die Inschrift: "Dem deutschen Reichstags- und lippischen Landtags-Abgeordneten, dem treuen Vorkämpfer für Volksrechte, F. HAUSMANN, geb. 26. Februar 1818, gest. 13. Dezember 1877, gewidmet von seinen Wählern und Freunden"

Veröffentlichungen

  • Lippe-Detmold. In: Das Staats-Lexikon, Bd. 9 (1864), herausgegeben von Karl von Rotteck und Karl Theodor Welcker, S. 531–549 (Digitalisat auf Google Bücher)
  • Eine nicht gehaltene Rede des Landtags-Abgeordneten Hausmann. Beilage zu: Die Wage Jg. 4 (1851), Nr. 40 vom 17. Mai (Digitalisat LLB Detmold)
  • Nachricht über den Stand der Weerths-Denkmal-Angelegenheit. In: Die Sonntagspost Jg. 7 (1862), Nr. 30 vom 27. Juli, S. 123
  • Die am 28. und 29. Septbr. zu Weimar Statt gehabte Versammlung der deutschen Volks-Vertreter betreffend. In: Die Sonntagspost Jg. 7 (1862), Nr. 40 vom 5. Oktober 1862, S. [163]-164 und Nr. 41 vom 12. Oktober 1862, S. [167]-169
  • Die neueste Wendung der Streitfrage über unser Jagdrecht. In: Die Sonntagspost Jg. 15 (1870), Nr. 11 vom 13. März 1870, S. [41]-43
  • Briefliche Mittheilungen aus Berlin. In: Die Sonntagspost Jg. 15 (1870), Nr. 51 vom 18. Dezember 1870
  • Mittheilungen aus dem Reichstage. In: Die Sonntagspost Jg. 16 (1871), Nr. 49 vom 3. Dezember 1871
  • Die unvollendet liegen gebliebene Eisenbahnverbindung in Lippe und die Stellung der Fortschrittspartei zu derselben. In: Die Sonntagspost Jg. 19 (1874), Nr. 27 vom 5. Juli 1874, S. 153–154
  • Die bevorstehende Einweihungs-Feier des Hermanns-Denkmals. In: Die Sonntagspost Jg. 20 (1875), Nr. 26 vom 27. Juni 1875, Nr. 27 vom 4. Juli 1875 und Beiblatt zu Nr. 27 der Sonntagspost vom 7. Juli 1875
  • Der Kampf um's Recht in Mecklenburg und Lippe. In: Die Sonntagspost Jg. 20 (1875), Nr. 39 vom 26. September 1875 und Nr. 40 vom 3. Oktober 1875
  • Mittheilungen aus dem Reichstage. In: Lippische Post Nr. 35/1877 vom 2. Mai 1877 und Nr. 36/1877 vom 5. Mai 1877
  • Zur Erläuterung. In: Lippische Post Nr. 103/1877 vom 29. Dezember 1877

Literatur

  • Bernd Haunfelder: Die liberalen Abgeordneten des deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06614-9, S. 185.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, S. 159 und S. 414.
  • Walter Capelle: Franz Hausmann 1818–1877. Zum Gedenken an seinen 150. Geburtstag. In: Heimatland Lippe. Juli 1968, S. 146–149
  • Walter Capelle: Franz Hausmann 1818-1877. Zum Gedenken an seinen 150. Geburtstag am 26. Februar, in: Der Stadtbote. Horn. 7. 1968, Nr. 73 vom 29. Febr. 1968 und Nr. 74 vom 6. April 1968
  • Walter Capelle: Franz Hausmann 1818–1877. Stadtsyndikus zu Horn, Reichstags- und Landtagsabgeordneter [Arbeiten der Pädagogischen Akademie Detmold (1946–1949)], Horn (Selbstverlag) 1947, 37 S. (maschinenschriftlich, Kopie) [Landesarchiv NRW Abt. OWL. – Vgl. Lipp. Bibl. Bd. I, 1957, Sp. 1161]
  • Jens Buchner (Hrsg.): Stadtgeschichte Horn 1248 - 1998. Im Auftrag der Stadt Horn-Bad Meinberg, Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe Band 53. Hütte-Verlag, Horn-Bad Meinberg 1997, S. 390–393, 433–434
  • Franz Hausmann aus Horn zum Gedenken – Querschnitt durch ein bewegtes Leben. Zum 75. Todestag am 30. Dezember 1952, in: Lippische Blätter für Heimatkunde Nr. 10. Herausgegeben von der Lippischen Landeszeitung, 1952, S. 38–40
  • 75 Jahre Hausmann-Denkmal auf Horns Marktplatz. Es war ein Mensch – ein Mann. Vizepräsident des Lippischen Landtages und viermal Reichstagsabgeordneter. In: Lippische Rundschau. 26. März 1957
  • Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage, Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1888, Seite 225; Digitalisat, abgerufen am 19. Februar 2010
  • Karl Volckhausen: Aus einem deutschen Kleinstaat. In: Die Gartenlaube. 1877 (Volltext [Wikisource]). 
  • Max Ring: Eine Sitzung des Reichstages. In: Adolf Kröner (Hrsg.): Die Gartenlaube. Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1874, S. 291–297
  • Albin Gladen u. a. (Hrsg.): Hollandgang im Spiegel der Reiseberichte evangelischer Geistlicher. Teil 1, Münster, Aschendorff 2007, ISBN 978-3-402-06800-7, S. 216 (Digitalisat; PDF; 2,6 MB)
  • Rudolf Brockhausen: Franz Konrad Casimir Hausmann, in: Lippische Post 1878, Nr. 6 v. 19. Januar
  • Max Staercke: Franz Hausmann (1818–1877). Stadtsyndikus zu Horn, Reichstags- und Landtagsabgeordneter, in: Menschen vom lippischen Boden. Lebensbilder, hrsg. v. Max Staercke, Detmold 1936, S. 249–251 (mit 1 Abb.)
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