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Austria
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Florian Klenk
Austrian journalist

Florian Klenk

The basics

Quick Facts

Intro
Austrian journalist
Places
Work field
Gender
Male
Age
51 years
Florian Klenk
The details (from wikipedia)

Biography

Florian Klenk (* 23. Juni 1973) ist ein österreichischer Jurist, Enthüllungsjournalist und Buchautor. Seit Anfang Juni 2012 ist er Chefredakteur der österreichischen Wochenzeitung Falter.

Leben

Klenk ist promovierter Jurist. Er studierte Rechtswissenschaft in Wien und den Niederlanden und strebte ursprünglich an, Strafverteidiger zu werden. Seine Dissertation „Pressefreiheit und Unschuldsvermutung“ (2000) hatte die Rechtsprobleme der Kriminalberichterstattung unter besonderer Berücksichtigung der Europäischen Menschenrechtskonvention und des Mediengesetzes zum Inhalt.

Während des Studiums war Klenk bei helping hands engagiert, einer im Bereich der Rechtsberatung zum Fremdenrecht tätigen NGO. Viele der Fälle betrafen in dieser Zeit, den Jahren des Bosnienkrieges, Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien. Daneben arbeitete er auch als freier Mitarbeiter bei der Tageszeitung Kurier, wo er vorwiegend mit Gerichtsreportagen befasst war. Die Möglichkeit, auf diese Weise auf Vorgänge und Missstände hinweisen und mitunter mehr bewegen zu können als in der Funktion des Rechtsberaters, führte dazu, dass er ganz zum Journalismus wechselte.

Er wurde freier Mitarbeiter und Redakteur der Wiener Wochenzeitung Falter. Von November 2005 an war er als Redakteur für Die Zeit in Hamburg tätig und kehrte im Mai 2007 als Politikchef und stellvertretender Chefredakteur zum Falter zurück. Seit August 2004 betreibt er „Klenks Watchblog“. An der FHWien unterrichtet er am Institut für Journalismus & Medienmanagement Recherche. Im Sommersemester 2010 hatte Klenk die Theodor Herzl-Dozentur für „Poetik des Journalismus“ an der Universität Wien inne.

Bekannt ist Klenk als investigativer Journalist, u. a. in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Menschenhandel oder Missstände im Justiz- und Polizeiapparat. Seine Recherchen über Wiener Frauenhändler waren Grundlage für Elfriede Jelineks Stück „Über Tiere“. Besondere mediale Aufmerksamkeit fanden Klenks Recherchen zum Fall des im Juli 2003 bei einem Polizeieinsatz in Wien ums Leben gekommenen Exil-Mauretaniers Seibane Wague und des erstickten Schubhäftlings Marcus Omofuma. Er deckte auch menschenunwürdige Haftbedingungen in österreichischen Gefängnissen auf, etwa in Krems Stein und in der Justizanstalt Josefstadt. Bei der Zeit dokumentierte er Missstände sowie die Verwicklungen deutscher Behörden in das Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base.

2005 kritisierten einige Anti-Rassismus-Initiativen und die Zeitschrift malmoe Klenk wegen einer Reportage über Drogenkriminalität. Sie warfen ihm vor, er habe in seiner Argumentation zum Teil Stereotype verwendet, die auch von Rassisten verwendet werden. Klenk und die Chefredaktion des Falter wiesen diese Vorwürfe zurück. Auch die Zeitschrift der Initiative Minderheiten verteidigte den Journalisten gegenüber der Art der Angriffe.

Im Herbst 2007 war Klenk an der Aufdeckung der Amtsmissbrauchaffären in der Wiener Polizei im Zusammenhang mit dem Verein der Freunde der Wiener Polizei beteiligt. Im August 2009 veröffentlichte er vertrauliche Akten aus der Weisungsabteilung des Bundesministeriums für Justiz, die den Verdacht politischer Einflussnahmen in sensiblen Strafverfahren gegen Politiker, Richter und Polizisten nahelegten. Die Enthüllungen lösten eine breite Debatte über das Weisungsrecht des Justizministers aus. Kurz nach Erscheinen der Artikelserie wurde Klenks Weblog vom Justizministerium kurzzeitig blockiert, sodass die Mitarbeiter im Ministerium keinen Zugriff mehr darauf hatten. Klenk warf dem Ministerium Zensur vor. Die Justizministerin wies die Vorwürfe zurück und berief sich auf einen automatisch, anhand von Stichworten arbeitenden Filter.

In der Spenden- und Spesenaffäre des ehemaligen österreichischen Finanzministers Karl-Heinz Grasser enthüllte er immer wieder verschiedene Vorgänge und Machenschaften. Im Dezember 2010 publizierte er Auszüge aus ihm zugespielten Telefonüberwachungsprotokollen von Gesprächen Grassers mit mehreren Beratern und Geschäftspartner. Die Kabarettisten Florian Scheuba, Robert Palfrader und Thomas Maurer inszenierten mit den Protokollen unter Klenks Regie eine Lesung im Audimax der Universität Wien, die von Hans Rauscher als „neuer österreichischer Nationalepos“ bezeichnet wurden.

Florian Klenk (r.) mit Armin Wolf bei einer Präsentation von Klenks Buch „Früher war hier das Ende der Welt“ – Reportagen (Wien 2011)

Im März 2011 erschien Florian Klenks erstes Buch, „Früher war hier das Ende der Welt“, mit 16 zuvor bereits zum Teil im Falter publizierten Reportagen.

2016 war er für das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) des Center for Public Integrity (CPI) an der Auswertung der Panama Papers beteiligt. Anfang 2017 veröffentlichte er einen Bericht zur Dr. Erwin Pröll Privatstiftung.

Auszeichnungen

  • Concordia-Preis 2000
  • Prof. Claus Gatterer-Preis 2002
  • Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2004
  • Kurt-Vorhofer-Preis 2005
  • Der Österreichische Journalist: „Journalist des Jahres“ 2005 und 2016
  • Österreichischer „Investigativer Journalist des Jahres“ 2007, 2008, 2009, 2010 und 2016
  • „Männerpreis“ von Alice Schwarzers Emma für eine Reportage über Frauenhandel in Deutschland, 2008
  • Journalistenwürdigungspreis „European Journalism Prize Writing for CEE 2009“ für Einsatz für Osteuropa und eine Reportage „Hinter dem Zaun“ über die Zustände in einem in der Ukraine gelegenen Flüchtlingslager
  • „Alfred Worm-Würdigungspreis“ für konstant herausragende Leistungen auf dem Gebiet des investigativen Journalismus, 2010
  • Walther Rode-Preis, 2014

    Werke

    • Dissertation: Pressefreiheit und Unschuldsvermutung – Rechtsprobleme der Kriminalberichterstattung unter besonderer Berücksichtigung der Europäischen Menschenrechtskonvention und des Mediengesetzes (2000) (Online, PDF)
    • Florian Klenk: „Früher war hier das Ende der Welt“ – Reportagen. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2011. ISBN 978-3-552-05528-5.
    The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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