Ferdinand Gorup von Besánez
Quick Facts
Biography
Ferdinand Johann Gorup Freiherr von Besánez (* 1. Februar 1855 in Saaz, Böhmen; † 15. April 1928 in Wien) war ein österreichischer Polizeijurist und Polizeipräsident von Wien.
Leben und Wirken
Gorup studierte ab 1873 Jus an der Universität Wien und wurde 1876 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Wien. Er trat 1880 als Konzeptspraktikant bei der niederösterreichischen Statthalterei in den Staatsdienst. 1887 wurde er in die k.k. Polizeidirektion Wien berufen.
Als Polizeibeamter soll Gorup 1889 nach den Vorfällen in Schloss Mayerling nahe Wien gemeinsam mit Johann von Habrda, dem damaligen Polizeipräsidenten von Wien, daran beteiligt gewesen sein, die Leiche von Mary Vetsera im Geheimen von Mayerling ins Stift Heiligenkreuz zu bringen.
1901−1908 fungierte er als Zentralinspektor der k.k. Sicherheitswache, d.h. als organisatorischer Leiter der uniformierten Wiener Polizei. In diese Zeit fiel 1904 die Eingemeindung von Floridsdorf als nunmehr flächengrößtem, 21. Bezirk von Wien; die Großgemeinde hatte schon zuvor zum Wiener Polizeirayon gehört. Am 28. November 1905 hatte Gorup mit der Sicherheitswache eine Wahlrechtsdemonstrationen auf der Wiener Ringstraße mit 250.000 (!) Teilnehmern zu begleiten, die in feierlichem Schweigen ablief. 1906 wurde bei einer internationalen Automobilausstellung in Wien auf die begonnene Motorisierung der Stadt hingewiesen, die die Sicherheitswache vor neue Aufgaben stellte.
Der Freiherr war ohne diesbezügliches Amt juristischer Berater von Kaiser Franz Josef. 1914−1917 war er Polizeipräsident in Wien und somit der vorletzte Polizeipräsident zu Zeiten der Monarchie vor Edmund von Gayer.
Literatur
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 2: F–H. Heidelberg 1999, S. 160.
- Gorup von Besánez Ferdinand Johann Frh.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 34.