Ernst Grelle
Quick Facts
Biography
Ernst Grelle (* 5. September 1855 in Hannover; † 21. Juli 1920 ebenda) war ein deutscher Architekt, Baurat, vereidigter Schätzer und Alpinist. Er war ein Vertreter der Hannoverschen Architekturschule.
Leben
Geboren 1855 in der Residenzstadt des damaligen Königreichs Hannover studierte Grelle in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs von 1872 bis 1877 an der Polytechnischen Schule in Hannover als Schüler von Conrad Wilhelm Hase.
Nach seinem Studium betrieb Grelle ein gemeinsames Architekturbüro mit Otto Bollweg. In einer Rezension im Centralblatt der Bauverwaltung wurde er bei den „Meistern der Hannoverschen Schule“ gelistet. 1912 wurde er zum Baurat ernannt. Grelle war vereidigter Schätzer und publizierte 1911 sein Fachbuch über seine 25-jährige Erfahrung als Gebäudesachverständiger bei Brandschäden, das 1913 in einer verbesserten zweiten Auflage erschien.
Grelle war aktiver Alpinist und 1885 Gründungsmitglied der hannoverschen Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Er war von 1889 bis 1892 Schriftführer der Sektion, Mitglied in der Baukommission und Sachverständiger bei Schutzhütten- und Wegebau.
Werke (sofern bekannt)
Bauten
Gemeinsam mit Otto Bollweg entstanden die folgenden Bauten:
- 1886, Hannover,
- Große Packhofstraße 3 (früher und heute): Geschäfts- und Wohnhaus Pinthus; nicht erhalten
- Raschplatz 10 bzw. 20: Wohnhaus; nicht erhalten (Anfang des 21. Jahrhunderts Standort des Parkhauses hinter dem Hauptbahnhof)
- 1890, Hannover,
- Große Packhofstraße 1 (früher): Wohn- und Geschäftshaus S. Frenkel; nicht erhalten
- Hildesheimer Straße 1: Wohn- und Geschäftshaus; nicht erhalten, heute Straßenfläche der verbreiterten Mündung der Hildesheimer Straße
- 1893, Hannover, Striehlstraße 13 Ecke Nordfelder Reihe (früher: Nordfelder Reihe 31 Ecke Striehlstraße, später: Striehlstraße 4): Mietshaus; nicht erhalten
Schriften
- Ernst Grelle: Erfahrungen eines Gebäudesachverständigen bei Brandschadenabschätzungen (= Abhandlungen aus dem Gebiet der Feuerversicherungswissenschaft, Bd. 4), Brandes, Hannover 1911; 2. verbesserte Auflage, Rechts-, staats- und sozialwissenschaftlicher Verlag, Hannover 1913
Literatur
- Gustav Schönermark (Hrsg): Die Architektur der Hannoverschen Schule. I. T. 17, 33; III. T. 14, IV. T. 25–26
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland: Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 978-3-87706-538-9; Kurzbiografie Grelle S. 528, ansonsten S. 189, 195, 198, 210, 226