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Ernst Georg Deuerlein
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Ernst Georg Deuerlein

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Biography

Ernst Georg Deuerlein (* 22. Juli 1893 in Erlangen; † 15. November 1978 ebenda) war ein deutscher Chemielehrer in Nürnberg. Bekannt wurde er als Heimatkundler Erlangens und Frankens.

Leben

Deuerlein besuchte das Gymnasium Fridericianum Erlangen. Nach dem Abitur studierte er ab 1912 an der Friedrich-Alexander-Universität Naturwissenschaften, angeblich auch Geschichte für das Lehramt. Er wurde in der Burschenschaft Germania Erlangen aktiv. Von 1916 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1919 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr war er Mitgründer des Erlanger Heimatmuseums und des Heimat- und Geschichtsvereins, den er 1923–1925 und 1958–1970 als 1. Vorsitzender leitete. 1921/22 war er Studienassessor in Coburg und Rosenheim. Danach war er bis 1945 Studienrat an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Schon sehr früh galt sein eigentliches Interesse der Geschichte seiner Heimatstadt und Frankens. Seit 1919 publizierte er in den Erlanger Heimatblättern mehrere Hundert meist kleinerer Beiträge, vor allem zur Erlanger Universitäts-, Studenten-, Häuser- und Alltagsgeschichte. Von 1933 bis 1945 betreute er nebenamtlich das Erlanger Stadtarchiv. Er setzte sich 1933 für die Erhaltung des Erlanger Logenhauses ein, präsentierte es jedoch als „Anti-Freimaurer-Museum“ im Sinne der Nationalsozialismus. Zumeist in Regionalzeitungen veröffentlichte er antisemitische Artikel. Von der Militärregierung in der Amerikanischen Besatzungszone nach demKrieg aus dem Lehramt entlassen, kam Deuerlein von April 1946 bis Ende 1948 als Hilfsarbeiter beim Stadtbauamt und im Erlanger Stadtarchiv unter. Nach seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand 1949 blieb er als Dozent der Volkshochschule und in zahlreichen sonstigen Funktionen aktiv. 1954 war er Mitbegründer der Erlanger Bausteine, des Jahrbuchs vom Heimat- und Geschichtsverein. 1955 wurde er Mitglied der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Von 1959 bis 1971 war er Kreisheimatpfleger. Zur Landes- und Heimatkunde Frankens trug er eine umfangreiche Sammlung von Druckschriften, Zeitungsausschnitten, Graphiken, Fotografien und zeitgeschichtlichen Dokumenten zusammen. Sie gehört zu den wertvollsten Beständen des Stadtarchivs. Er befasste sich mit dem Constantistenorden und dem Amicistenorden und schrieb – als der Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung gegründet worden war – für das Jahrbuch Einst und Jetzt über Justus von Liebig (1957), über das Studentenleben an der Universität Altdorf (1959) und über Johann Peter Hebel (1963).

Ehrungen

  • Ehrenbürger der Friedrich-Alexander-Universität (1943), „für Verdienste um die Universitäts- und Studentengeschichte“
  • Ehrenmitglied des Erlanger Kunstvereins (1960)
  • Ehrenmitglied des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege (1962)
  • Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (1962)
  • Bürgermedaille der Stadt Erlangen (1962)
  • Ehrenmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Erlangen (1963)

Literatur

  • Andreas Jakob: Deuerlein, Georg Adam Ernst, in: Christoph Friederich, Bertold Frhr. v. Haller, Andreas Jakob (Hg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmel, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2, S. 204 f.
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1970, S. 472.
  • Heimatverein Erlangen und Umgebung: Festgabe für Dr. Ernst G. Deuerlein zur Vollendung des 70. Lebensjahres am 22. Juli 1963. Erlanger Bausteine zur fränkischen Heimatforschung, 1963.
  • Andreas Jakob: "... daß ein Jude Jude bleibt, auch wenn ihm Taufwasser scheffelweise über den Kopf geschüttet wird!" – Antisemitismus in Erlangen am Beispiel von Dr. Ernst G. Deuerlein (1893–1978). In: Peter Fleischmann / Georg Seiderer (Hgg.): Archive und Archivare in Franken im Nationalsozialismus, Neustadt an der Aisch VDS 2019 (Franconia, Beiheft; 10), ISBN 9783940049254, S. 265–326.

Anmerkungen

  1. Nach Deuerleins Meinung wäre 1938 eine Beförderung fällig gewesen; die Ernennung sei aber hintertrieben worden, weil Hitler sie sich persönlich vorbehielt. Deshalb wurde sie bis Kriegsende zurückgestellt.
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