Emma Merk

Emma Haushofer-Merk (* 15. Juni 1854 in München; † 11. Juli 1925 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin.

Sie wurde als Tochter des Kunstmalers Eduard Merk und seiner Frau Margarethe Merk, geb. Schreiner (1823–1889) in München, Schönfeldstr. 8 (Maxvorstadt) geboren.

1902 heiratete Emma Merk den Nationalökonomen, Politiker und Schriftsteller Max Haushofer Jr. Sie starb 1925 in München. Ihre Asche wurde auf der Fraueninsel im Chiemsee im Familiengrab ihres Ehemannes beigesetzt.

Politisches Handeln

Emma Haushofer-Merk gehörte zu den Mitbegründerinnen der 1894 von Anita Augspurg ins Leben gerufenen Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau, dem heutigen Verein für Fraueninteressen. Von 1912 bis 1913 war sie dessen Vereinsvorsitzende. 1913 gründete sie zusammen mit der Schriftstellerin Carry Brachvogel den Verein Münchner Schriftstellerinnen. Diesem Verein traten bedeutende Frauen wie Ricarda Huch oder Annette Kolb bei. Ihr literarischer Salon lud wöchentlich „bewegte Frauen“ in ihre Wohnung in der Schönfeldstraße in München-Schwabing.

Schriftstellerisches Wirken

In ihren Erzählungen, Novellen und Romanen behandelt sie Frauenthemen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus geben ihre Werke detaillierte Einblicke in das zeitgenössische Alltagsleben Münchens. 1913 wird sie von Ludwig Thoma und Georg Queri in deren Bayernbuch als eine von fünf weiblichen Autorinnen unter einhundert Autoren aufgenommen und als „Verfasserin zahlreicher psychologischer Novellen und Skizzen“ gelobt. Einige ihrer Werke wurden im Allitera Verlag München neu herausgegeben.

• Es wetterleuchtete. Münchener Roman.(I. Richardsen, Hg.) Neuausgabe: Allitera Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86906-761-2.
• Alt-Münchner Erzählungen.(I.Richardsen, Hg.) Neuausgabe: Allitera Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86906-706-3.
• Die Lierbachs-Mädeln.(I.Richardsen, Hg.) Neuausgabe: Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-824-4.
• Eine Lüge. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1884, Band 3.
• Für die Schwester. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1884, Band 12.
• Eine Jugendliebe. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1885, Band 1.
• Unter einem Dache. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1886, Band 6.
• Ein reiches Mädchen. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1887, Band 9.
• Heimathlos. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1888, Band 1.
• Das Gebot der Ehre. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1888, Band 8.
• Im Schatten der Vergangenheit. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1888, Band 12.
• Einmal glücklich. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1889, Band 1.
• Das Tischtuch. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1888, Band 4.
• Das holde Leben. Hermann Schönlein Verlag, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1889, Band 8.
• Zerstörte Träume. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1890, Band 12.
• Der Erbonkel. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1891, Band 9.
• Aus ewigem Eise. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1891, Band 13.
• Für's ganze Leben. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1892, Band 7.
• Ein Opfer. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1893, Band 12.
• Junge Herzen. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1894, Band 2.
• Treulos. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1895, Band 1.
• Unterwegs. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1895, Band 3.
• Wilde Gluten. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1895, Band 13.
• Fräulein Caroline. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1896, Band 8.
• Aus Mitleid. in: Die Gartenlaube, Heft 21–23. Verlag Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1897.
• In enger Gasse. Die Trennung. Zwei Novellen. A. Schumann's Verlag, Leipzig 1897.
• Eine Einsame. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1898, Band 5.
• Die schöne Frau. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1900, Band 3.
• Drei Frauen. Münchener Roman. Verlag von Carl Reißner, Dresden und Leipzig 1902.
• Allein. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1902, Band 4.
• Das Kochschulfräulein. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Stuttgart 1910, Band 10.

• Ingvild Richardsen: Die Fraueninsel. Auf den Spuren der vergessenen Künstlerinnen von Frauenchiemsee. Volk Verlag, München 2017, ISBN 978-3-86222-222-3.
• Ingvild Richardsen: Evas Töchter. Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894–1933. Volk Verlag, München 2018, ISBN 978-3-86222-271-1.
• Ingvild Richardsen: Leidenschaftliche Herzen, feurige Seelen. Wie Frauen die Welt veränderten. S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-10-397457-7.
• Ingvid Richardsen: Die moderne Frauenbewegung und der Münchner Schriftstellerinnen-Verein (1913-1933). in: Waldemar Fromm, Manfred Knedlik, Marcel Schellong (Hg.): Literaturgeschichte Münchens. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-7245-5. S. 330–335.
• Ingvild Richardsen: Frei und gleich und würdig. Die Frauenbewegung und der Erste Bayerische Frauentag 1899. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München 2019.