Eduard Munninger
Quick Facts
Biography
Eduard Munninger (* 6. Dezember 1901 in Gallspach; † 12. Februar 1965 in Esternberg, Ordensname: Medardus O.R.C.) war ein österreichischer Pädagoge, Musikfunktionär und Autor.
Leben und Wirken
Munninger war Volksschullehrer u. a. in Lambrechten (1927 bis 1931), in St. Georgen an der Gusen und in Kopfing (Schulleiter 1939).
Ab 1928 setzte er sich gemeinsam mit Karl Moser für die Schaffung eines Dachverbandes der Nicht-Berufsmusiker Oberösterreichs ein, der schließlich 1929 als Bund der Nichtberufsmusiker Oberösterreichs gegründet wurde und sich u. a. die Fortsetzung der von Munninger gegründeten Oberösterreichischen Musikzeitung als Alpenländischer Musikerzeitung (erschien 1930 bis 1935), die Einführung eines Mitgliedsbeitrages, die Umsetzung eines Wanderlehrersystems bzw. einer Kapellmeisterschule sowie die Bewertung von musikalischen Neuerscheinungen als Ziel setzte. 1929 lud der Verband zu einem ersten „Landes-Preisspiel“ nach Ried im Innkreis, 1930 folgen 54 Kapellen dem Ruf zum Landesmusikfest. 1934 organisierte er den ersten österreichweiten Kapellmeisterkurs.
Munninger leitete zu Beginn der 1930er-Jahre die Arbeitsgemeinschaft sämtlicher Blasmusikverbände, die trotz behördlicher Genehmigung aus finanziellen Gründen nie zur Bildung eines Reichsverbandes der Nicht- und Nebenberufsmusiker Österreichs führte.
1931 initiierte er gemeinsam mit Anton Moser in Kitzbühel die Gründung des Reichsverbandes österreichischer Volksmusik, der 1935 mit rund 60.000 Mitgliedern in 1.800 Musikkapellen die führende Organisation im Blasmusikbereich war. Der von ihm mitbegründete Dachverband wurde 1938 nach dem Anschluss Österreichs aufgelöst. 1939 wurde er Landschaftsleiter für die Ostmark und stand dem Musikwesen in der Ostmark vor.
1933 eröffnete Munninger in Katsdorf einen Musikalienhandel.
1935 schrieb er mit Die Beichte des Ambros Hannsen einen historischen Roman zur Thematik der Bauernkriege (Martin Aichinger), der u. a. im Blut-und-Boden-Verlag erschien.
Munninger pachtete 1937 die Burg Krempelstein in Esternberg im Innviertel und baute die zuvor fast unbewohnbare Burg 1938 bis 1942 mit Hilfe von Hans Vogt (einem der Erfinder des Tonfilms) zu einer Pension und Künstlerherberge aus. Nach Kriegsende führte er ab 1947 den Pensions- und Gastbetrieb in den Sommermonaten weiter, hauptsächlich als Ausflugslokal und Weinstube. Munninger, der sich mit Ordensnamen Bruder Medardus nannte, gründete dort 1952 den Antiquus Arcanus Ordo Rosae Rubeae Aureae Crucis (AAORAC). Bis 1965 trafen sich dort auch Rosenkreuzer.
Werke
- Österreichisches Musiker-Jahrbuch (Hrsg.). Linz 1930 bis 1935
- Die Beichte des Ambros Hannsen - Ein Roman aus der Riedmark um 1635. Verlag Blut und Boden, Goslar 1937 (bis 1943 drei weitere Auflagen, zuletzt bei Ovilava-Libri, Wels 1984, ISBN 3854100418)
- Pflege und Forschung der pansophischen Weltanschauung im Sinne und in Fortführung der universellen Gedanken des Rosenkreuzers Ruprecht von Moosheim im Geiste eines paneuropäischen Kulturbundes, 1939
- Die Burg - Eduard Munninger von Mysterium, Weisheit, Kunst, Publikationsorgan des AAORRAC, (1955 bis 1963)
- Zur Gründung des Ordens vom Rosenkreuz AAORRAC, in: Mensch und Schicksal, 6. Jahrgang, Nr. 22
- Großes Rosenkreuzer Manifest: AAORRAC - Der Alte Orden vom Rosenkreuz. Selbstverlag, 1954
- Burg Krämpelstein. Ein heimatkundlicher Beitrag von Eduard Munninger. Selbstverlag. Schärding 1956
Literatur
- Arthur Luther: Deutsche Geschichte in deutscher Erzählung, ein literarisches Lexikon, 2. Auflage, Leipzig (Hiersemann), 1943
- Deutsches Literatur-Lexikon, 3. völlig neu bearbeitete Auflage, Bern, München, Stuttgart, (Francke), 1968
- Reinhard Oberschelp (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV), 1911-1965. München, (Saur), 1976.
- Helmut Vallery: Führer, Volk und Charisma. Der nationalsozialistische historische Roman, Köln, (Pahl-Rugenstein), 1980 (= Pahl Rugenstein Hochschulschriften/Gesellschafts- und Naturwissenschaften. 55 Serie: Literatur und Geschichte)