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Diether Schmidt
Born:1930|died:2012|; Schmidt, Diether 1930-2012; Schmidt, Diether, 1930-

Diether Schmidt

The basics

Quick Facts

Intro
Born:1930|died:2012|; Schmidt, Diether 1930-2012; Schmidt, Diether, 1930-
Places
Gender
Male
Birth
Place of birth
Lubmin, Germany
Death
Place of death
Retie, Belgium
Age
82 years
The details (from wikipedia)

Biography

Diether Hans Werner Schmidt (* 29. Juli 1930 in Lubmin; † 7. Februar 2012 in Retie, Belgien) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Schmidt wuchs in einem kommunistischen Elternhaus auf. Der Vater war Mauer und die Mutter arbeitete als Putzfrau. Wegen der schlechten Erwerbslage zog die Familie nach Berlin, wo der Knabe im Bezirk Wedding seine Erfahrungen mit dem Arbeitermilieu machte. Durch die Einstellung seines Elternhauses und den Besuch einer katholischen Schule blieb er vor der politischen Indoktrination durch den Nationalsozialismus bewahrt.

Er leitete 1948 unter der Patenschaft von Will Grohmann einen Kunstkreis der Schülergemeinschaft „Humanitas“ beim RIAS Schulfunk. Er begant erst ein Pädagogikstudium, um dann an der Humboldt-Universität Berlin bei Richard Hamann und Willy Kurth Kunstgeschichte zu studieren. Die späteren Berufskollegen Werner Schade und Elmar Jansen waren seine Kommilitonen. Nach dem Studium ging er nach Dresden, wo er für kurze Zeit als Assistent an den Staatlichen Kunstsammlungen beschäftigt war. Nach seiner Dissertation zum Thema „David der Goliathsieger. Stadtheroe und Verfassungs-Bild der Republik Florenz in der Renaissance“ (1960) erhielt er einen Forschungsauftrag des Kulturministeriums.

In der 1977 von seiner damaligen Ehefrau Ulrike Schmidt gegründeten Kunstgalerie des Kulturbundes in der Dresdner Neustadt betreute er maßgeblich die Ausstellungsreihe „orbis pictus“.

Als Kurator, Publizist und Laudator setzte er sich ein für das Werk zeitgenössischer Künstler wie unter anderen Fritz Cremer, Ernst Lewinger, Hans Jüchser, Bernhard Kretzschmar, Friedrich Press, Curt Querner, Gerhard Kettner, Hans-Peter Hund und Jochen Fiedler.

Nach seiner Ausbürgerung in die Bundesrepublik lebte Schmidt zunächst in Eschborn bei Frankfurt/M., bevor er 1988 nach Westberlin zog, wo er viele der alten Dresdner Künstlerfreunde wiedertraf, die unterdessen gleichfalls die DDR verlassen hatten. Er hatte Gastprofessuren an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und an der Hochschule der Künste in Berlin-Charlottenburg inne. Ab 1990 lehrt er an der HfBK in Dresden, wurde 1991 zum Professor für Kunstgeschichte und in das Amt des Rektors berufen, welches er im Jahr darauf wieder niederlegte. 1995 wurde er emeritiert.

Kulturpolitische Haltung / Verfolgung in der DDR

Schmidt war ein unerschrockener Kritiker der Parteidoktrin der SED. Er nutzte alle Spielräume und scheute sich nicht, bei öffentlichen Veranstaltungen seinen Unmut über die geistigen Bevormundungen und die Fehlentwicklungen in der DDR kundzutun. Im Januar 1984 wurde er darum in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Dresden inhaftiert. Mit der Aussicht auf eine mehrjährige Gefängnisstrafe wurde seine Ausreise in die Bundesrepublik erpresst. Für den Freikauf setzte sich Helmut Schmidt ein. Ein Buch über den Bildhauer Friedrich Press konnte noch nach seiner Ausbürgerung in der Evangelischen Verlagsanstalt in Berlin erscheinen. Nach der Wiedervereinigung kehrte er für einige Jahre nach Dresden zurück.

Schriften (Auswahl)

  • Französische Druckgrafik seit 1871. Verlag der Kunst, Dresden 1960
  • Schriften deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts, Band II, In letzter Stunde. 1933–1945, Verlag der Kunst, Dresden 1964
  • Schriften deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts, Band I, Manifeste, Manifeste. 1905–1933, Verlag der Kunst, Dresden 1965
  • Michelangelo. Handzeichnungen. 48 farbige Tafeln. Auswahl und Geleitwort von Diether Schmidt. Insel, Leipzig 1965
  • Bauhaus. Weimar 1919 bis 1925. Dessau 1925 bis 1932. Berlin 1932 bis 1933. Verlag der Kunst, Dresden 1966
  • Ich war, ich bin, ich werde sein! Selbstbildnisse deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1968
  • Fritz Cremer, Leben. Werke. Schriften. Meinungen. Verlag der Kunst, Dresden 1973
  • Karl Hubbuch. Limes Verlag, München 1976
  • Fritz Cremer, Zeichnungen. 48 Bildtafeln. Herausgegeben von Diether Schmidt. Insel, Leipzig 1976
  • Picasso, Welt der Kunst. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1976
  • Otto Dix in Selbstbildnissen. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1978
  • Hans Jüchser. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1978
  • Friedrich Press, Kirchengestaltung und Glaubenszeichen. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1984
  • Nuria Quevedo, Bilder Zeichnungen Graphik. Ausstellungs-Katalog der Galerie oben, Chemnitz 1991
  • Himmel. Erde. Horizonte. Monographie zum Werk des Malers, Zeichners und Radierers Hartwig Hamer. Hrsg. v. Detlef Hamer. Gerhard Wolf Janus press, Berlin 1999
  • Hans-Peter Hund – Die Gemälde. Städtische Galerie Wurzen 2002
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