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Clemens Martini
ondernemer

Clemens Martini

The basics

Quick Facts

Intro
ondernemer
Work field
Gender
Male
Place of birth
Biberach an der Riss
Place of death
Augsburg
Age
62 years
The details (from wikipedia)

Biography

Karl Clemens Martini (* 12. Dezember 1799 in Biberach an der Riß; † 3. August 1862 in Augsburg) war ein deutscher Textilindustrieller in Augsburg.

Biographie

Familie

Martini war ein Sohn des Biberacher Wundarztes Joseph Xaver Alexius Martini und seiner zweiten Ehefrau Maria Carolina, geb. Zink. Aus dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor, von denen Eberhard Karl, Ferdinand Candidus und Ludwig SebastianMartini als Ärzte Bekanntheit erlangten. Ein weiterer Bruder war der Maler Karl Anton Martini. Clemens Martini erhielt eine kaufmännische Ausbildung in Meßkirch und in der Schweiz.

Tätigkeit für einen Textilgroßhändler

Martini begann seine berufliche Laufbahn als Handelsvertreter bei dem in Kaufbeuren ansässigen Textilgroßhändlers Georg Heinzelmann. Im Jahr 1829 ließ sich Heinzelmann eine in den Vereinigten Staaten von Amerika erfundene Flachsbrechmaschine für das Erzherzogtum Österreich und das Königreich Bayern patentieren, während Martini das Patent für das Königreich Württemberg erlangte. Auch an der Erlangung des Patents für Österreich hatte er dank der Mithilfe seines damals in Wien lebenden Bruders Ludwig Martini entscheidenden Einfluss. Die Maschine scheint sich zwar am Markt nicht durchgesetzt zu haben, jedoch gewann Heinzelmann einen positiven Eindruck vom Engagement Martinis.

Kauf einer Manufaktur

Mit der stetig zunehmenden Textilproduktion insbesondere Augsburger Unternehmen wuchs auch der Bedarf an Firmen aus dem Bereich der Textilveredelung.

Im Jahr 1832 erwarb Martini von den Gläubigern der Firma von Molo & Comp. für 7000 Gulden ein am Lochbach gelegenes Bleichgut in Haunstetten. Der Preis war für die damalige Zeit sehr günstig. Allerdings hatten bereits zwei Voreigentümer Insolvenz anmelden müssen und die alte Rasenbleicherei war über mehrere Jahre hinweg von verschiedenen Pächtern ohne großen Erfolg betrieben worden.

Der Kaufmann Martini verfügte aus seiner Zeit bei Heinzelmann über ausreichende Erfahrung um wissen, dass er den handwerklichen Betrieb zu einem zeitgemäßen Industrieunternehmen umstrukturieren musste, wenn er Erfolg haben wollte. Mit dem Teilhaber Georg Heinzelmann hatte er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1840 den dazu erforderlichen finanzstarken Partner. Dieser erhielt für seine Beteiligung allerdings auch die Hälfte des Ertrags. Zur fachlichen Unterstützung holte er seinen Bruder, den erfahrenen Färber Friedrich (genannt Fritz) Martini, ins Unternehmen.

Aufbau eines Industriebetriebes

Im Jahr 1833 erhielt Martini, der anfangs nur Leinwand und Kattun bleichen durfte, auch die Konzession zum Färben und zur Appretur von Leinen- und Baumwollstoffen.

In den ersten Jahren belieferte Martini ausschließlich Kunden in seinem alten Tätigkeitsgebietes Oberschwaben, dann begann das Unternehmen im In- und Ausland zu expandieren. Es wurde zwar zum großen Teil für fremde Rechnung gearbeitet, teilweise wurden auch eigene Stoffe veredelt. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen zu können, baute Martini das Werk in Haunstetten immer weiter aus. Im Jahr 1842 wurde die Kraft von drei Wasserrädern genutzt. Darüber hinaus war die erste Dampfmaschine bereits in Planung. Die Bleicherei und die Färberei waren erweitert worden. Für die Appretur standen vier Mangeln, zwei Kalander sowie Klär- und Trockenmaschinen zur Verfügung. Tätigkeit teils für fremde, teils für eigene Rechnung.

Zusammenarbeit mit Johann Georg Käß

Im Jahr 1847 gelang es Martini, von seinem Verwandten Johann Georg Käß, der die vormals Froelich'sche Bleicherei und Appreturanstalt am Hanreibach in Augsburg erworben hatte, deren Mitbenutzung auszuhandeln. Im Folgejahr übernahm er den Betrieb vollständig als Filiale des Haunstettener Werks und investierte in zeitgemäße technische Einrichtungen. Käß blieb stiller Teilhaber. Die Textilveredelungsfirma Martini war bald darauf in Deutschland in ihrer Art führend. Die Werke in Haunstetten und Augsburg, in denen insgesamt 70 Arbeiter beschäftigt waren, hatten zwischenzeitlich den Sprung von der handwerklichen zur industriellen Fertigung vollzogen. Dabei überzeugten die Produkte aus dem Hause Martini & Cie. weiterhin durch sehr hohe Qualität.

Die Zusammenarbeit zwischen Martini und Käß verlief nicht spannungsfrei. Im Jahr 1860 trennten sich die beiden. Martini übernahm mit seinem Bruder das Augsburger Werk, Käß den etwas größeren Haunstetter Stammbetrieb, der erst durch die übernächste Generation für das Unternehmen Martini & Cie. zurückerworben werden konnte.

Nachfolgeregelung

Martini, wie auch sein im Unternehmen mitarbeitender Bruder waren unverheiratet geblieben. Daher sorgte er rechtzeitig dafür, dass zwei seiner Neffen, die Cousins Wilhelm Martini und Victor Martini, die Nachfolge im Unternehmen antreten konnten.

Würdigung

1973: In Augsburg-Haunstetten erhält die Martinistraße ihren Namen nach dem Firmengründer Clemens Martini.

Literatur

  • Allgemeine Zeitung. Beilage zur allgemeinen Zeitung vom 30. August 1824. Nr. 161. München 1824, S. 647. Digitalisat
  • Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich Bayerischen Ministerial-Kommission über die im Jahre 1834 aus den 8 Kreisen des Königreichs Bayern in München stattgehabte Industrie-Ausstellung. Verlag J. Rösl, München 1835, S. 191. Digitalisat
  • Bericht über die Industrie-Ausstellung des königlich bayerischen Regierungs-Bezirks Schwaben und Neuburg in Augsburg vom 4. September bis 17. Oktober 1852. Verlag Volkhart, Augsburg 1852, S. 191. Digitalisat
  • Intelligenzblatt und wöchentlicher Anzeiger der königlich bayerischen Hreis-Hauptstadt Augsburg vom 11. Januar 1826. Nr. 3. Druck Brinhaußer, Augsburg 1826, S. 13. Digitalisat
  • Jahresbericht über die Königliche Kreis-Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule von Schwaben und Neuburg. Nebst einem Anhange über die Handwerks-Feiertags-Schule in Augsburg. Bekannt gemacht am Schlusse des Studien-Jahres 1842/43. Druck Lauter´sche Buchdruckerei, Augsburg 1843, S. 7 f. Digitalisat
  • Königlich bayerischer Polizei-Anzeiger von München vom 24. April 1811. Nr. 33. Verlag der Bayerischen Polizei-Direktion, München 1811, S. 175 f. Digitalisat
  • Sammlung der deutschen Handels-Register. Hrsg. mit dem Central-Organ für den deutschen Handelsstand. Bd. 2, 1863, Nr. 16. Verlag DuMont-Schauberg, Köln 1863, S. 57. Digitalisat
  • Sammlung der Gesetze für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Bd. 11. Verlag Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei, Wien 1833, S. 950. Digitalisat
  • G. Decher: Die technischen Lehranstalten in Augsburg im Studienjahre 1850/51. Einladungsschrift zu den Prüfungen der Schüler der technischen Lehranstalten in Augsburg am Schlusse des Studienjahres 1850/51. Druck Albr. Volkhart, Augsburg 1851, S. 34 ff. Digitalisat
  • Max Flad: Augsburger Wirtschaftskapitäne, die aus Oberschwaben kamen. In: Zeit und Heimat vom 15. Dezember 1983. Beilage der schwäbischen Zeitung. Ausgabe Biberach an der Riß. Sonderdruck. Jg. 26, Nr. 3. Digitalisat
  • Friedrich Benedikt Wilhelm von Hermann: Bericht der Beurteilungs-Kommission bei der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München im Jahre 1854. Verlag von Georg Franz, München 1855. S. 27. Digitalisat
  • Königlich-Bayerischen Ministerial-Kommission (Hrsg.): Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich-Bayerischen Ministerial-Kommission über die im Jahre 1834 aus den 8 Kreisen des Königreichs Bayern in München stattgehabte Industrie-Ausstellung. 2. Auflage. Verlag J. Rösl, München 1836, S. 189 f. Digitalisat
  • Ferdinand August Oldenburg: Die Fabriken von Augsburg und Blicke auf die europäische Industrie und Gewerbe-Ausstellungen. Verlag der Matthias Rieger´schen Buchhandlung, Augsburg 1850, S. 27 f. Digitalisat
  • Hector Rössler: Ausführlicher Bericht über die von dem Gewerbeverein für das Großherzogtum Hessen im Jahre 1842 veranstaltete allgemeine deutsche Industrie-Ausstellung zu Mainz. Commission Gustav Jonghaus, Darmstadt 1843, S. 33 f. Digitalisat
  • Heinrich Weber (Hrsg.): Zeitblatt für Gewerbetreibende und Freunde der Gewerbe vom 31. Dezember 1929. Bd. 3, Nr. 20. Verlag August Rücker, Berlin 1829/30, S. 316. Digitalisat
  • Wolfgang Zorn: ''Handels- und Industriegeschichte Bayerisch-Schwabens 1648–1870. Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte des schwäbischen Unternehmertums. Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte. Reihe 1. Studien zur Geschichte des Bayerischen Schwabens''. Bd. 6. Verlag der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Augsburg 1961.
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