Christoph Lundgreen
Quick Facts
Biography
Christoph Lundgreen (* 1980 in Hannover) ist ein deutscher Althistoriker.
Leben und Akademische Karriere
Christoph Lundgreen studierte von 2000 bis 2006 Rechts-, Literatur- und Geschichtswissenschaften an der Freien Universität Berlin, am University College London (UCL) sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Studium beendete er mit dem Magister Artium mit Auszeichnung in den Fächern Alte Geschichte, Neuere Geschichte sowie Teilgebieten des Rechts. Anschließend war er bis 2009 DFG-Stipendiat im Internationalen Graduiertenkolleg 625 „Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole“ an der TU Dresden und der École pratique des Hautes Études in Paris. In dieser Zeit hatte er ebenfalls ein Gastkollegiat am Max Weber Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien in Erfurt inne. Im Rahmen eines Stipendiums der Gerda Henkel Stiftung und der Elise und Annemarie Jacobi-Stiftung forschte er 2009 in der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts. Im selben Jahr wurde Lundgreen mit einer Arbeit über „Regelkonflikte in der römischen Republik. Geltung und Gewichtung von Normen in politischen Entscheidungsprozessen“ zum Dr. phil. mit summa cum laude promoviert und erhielt das Diplôme national de docteur mit très honorable avec félicitations. Die Promotion erfolgte im Rahmen eines co-tutèlle-Verfahrens an der TU Dresden bei Martin Jehne und der EPHE, Paris bei Jean-Louis Ferrary. Im Rahmen seiner Habilitation forschte Lundgreen 2015 als Visiting Scholar am Department of Classics in Stanford und als Stipendiat des Feodor Lynen-Forschungsstipendiums für erfahrene Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universita degli studi Roma Tre. 2018/19 war er Fellow am Centre of Hellenic Studies der Harvard University.
Seit 2007 geht Lundgreen einer Lehrtätigkeit an der TU Dresden nach. Von 2009 bis 2012 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“ der TU Dresden unter der Leitung von Martin Jehne. 2012 übernahm er die Stelle des Akademischen Assistenten am Lehrstuhl für Alte Geschichte. Als Teil der Grundausstattung des altertumswissenschaftlichen Teilprojekts ist er seit 2017 an der Forschung im Sonderforschungsbereich 1285 „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“ beteiligt.
Lundgreen war von 2013 bis 2017 Mitglied im Vorstand der Mommsengesellschaft, sowie Mitglied des Steering Committee of the British Epigraphy Society. 2016 wurde er in Die Junge Akademie an der BBAW und Leopoldina 2016 berufen, zu deren Sprecher er 2018 gewählt wurde.
Christoph Lundgreen wurde 2016 mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet.
2019 schloss er seine Habilitation mit der Verleihung des Dr. phil. habil. und der venia legendi für Alte Geschichte ab. Zudem wurde er in das Heisenberg-Programm der DFG aufgenommen.
Im Wintersemester 2019/20 wird er als Visiting Fellow am Dipartimento di Civiltà e Forme del Sapere der Università di Pisa sein.
Schriften
- Regelkonflikte in der römischen Republik. Geltung und Gewichtung von Normen in politischen Entscheidungsprozessen (Historia Einzelschriften 221). Stuttgart 2011 (Diss. Dresden/Paris 2009), ISBN 978-3-515-09901-1.
- Herausgeber mit M. Jehne, Gemeinwohl und Gemeinsinn in der römischen Antike. Stuttgart 2013, ISBN 978-3-515-10327-5.
- Herausgeber mit S. Dreischer, S. Scholz, D. Schulz, Jenseits der Geltung. Konkurrierende Geltungsbehauptungen von der Antike bis zur Gegenwart. Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030309-4.
- Herausgeber, Staatlichkeit in Rom? Diskurse und Praxis (in) der römischen Republik. Staatsdiskurse 28. Stuttgart 2014, ISBN 978-3-515-10710-5.
- Lucullus und die politische Kultur der römischen Republik. Konkurrenz und Distinktion zwischen Feldherren, Feinschmeckern und Fischteichbesitzern. In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Hans Beck: Verlierer und Aussteiger in der 'Konkurrenz unter Anwesenden'. Agonalität in der politischen Kultur des antiken Rom. Stuttgart 2019, ISBN 978-3-515-12179-8, S. 81–126.