Benjamin P. Lange
Quick Facts
Biography
Benjamin P. Lange (* 1978 in Kassel) ist ein deutscher Psychologe sowie Sprachwissenschaftler, Kommunikationswissenschaftler und Medienwissenschaftler. Der Publizist und Hochschullehrer ist u. a. bekannt für seine Medienauftritte, in denen er einem breiten Publikum Themen u. a. aus dem Bereich der Psychologie und anderer Sozialwissenschaften näher bringt.
Leben und Ausbildung
Lange erwarb in Kassel die Allgemeine Hochschulreife mit Schwerpunkt in Biologietechnik. Nach dem Zivildienst in einer Kasseler Tagespflegestätte für Senioren studierte er Deutsche Philologie / Germanistik (mit Schwerpunkt in Sprachwissenschaft sowie in den Bereichen Kommunikation und Medien), Englische Philologie / Anglistik, Psychologie und Biologie an der Universität Kassel; seine Abschlussarbeit schrieb er 2008 zu kommunikativen Aspekten menschlicher Partnerwahl. Von 2008 bis 2011 absolvierte Lange ebenfalls an der Universität Kassel ein Promotionsstudium im Fach Psychologie, das er mit einer empirischen sprach- und kommunikationspsychologischen Arbeit bei Harald Euler mit dem Doktortitel im Fach Psychologie abschloss. Seit 2015 arbeitet Lange nebenberuflich als Heilpraktiker für Psychotherapie und Kommunikationscoach.2018 habilitierte er sich zur Erlangung der Facultas Docendi im Fachgebiet Psychologie an der Universität Würzburg mit der Arbeit „Sprach-, kommunikations- und medienpsychologische Phänomene aus lebensgeschichtstheoretischer Perspektive“ u. a. bei Frank Schwab zum Dr. habil.; seine Antrittsvorlesung hielt er zu Sprache, Kommunikation und Medien aus biopsychosozialer Perspektive. Es folgten die Verleihung der Venia Legendi und des Titels Privatdozent für das Fachgebiet Psychologie. Lange ist u. a. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie sowie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.
Forschung und Lehre
Lange forscht interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Psychologie, Sprachwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Medienwissenschaft. Auch kunst- und allgemein kulturwissenschaftlichen sowie medizinischen/klinischen Themen widmete er sich bereits. Lange arbeitet seit 2008 als Wissenschaftler und Dozent/Lehrbeauftragter, u. a. in den Bereichen Psychologie sowie Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Seine Stationen umfassen neben der Universität Kassel die Universitäten Frankfurt am Main und Göttingen sowie die Hochschule Fresenius in Frankfurt am Main und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Derzeit arbeitet Lange als Medienpsychologe an der Universität Würzburg am Institut Mensch-Computer-Medien, wo er u. a. mehrere Jahre Vorsitzender der Ethikkommission des Instituts war. Er unterrichtet dort u. a. im Studiengang Medienkommunikation. Lange unterrichtet ein breites Themenspektrum u. a. aus den Fächern Psychologie, Sprachwissenschaft und Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkten in den Bereichen Grundlagen der Psychologie, Psycholinguistik, neue / soziale / digitale Medien sowie Grundlagen der Kommunikation, einschließlich medialer Kommunikation. Er richtete gemeinsam mit Carsten Niemitz und Nils Seethaler 2010 die 11. MVE-Jahrestagung in Berlin aus.
Medientätigkeiten und öffentliche Auftritte
Lange tritt seit mehreren Jahren in den Medien als Kommentator und Experte zu psychologischen, aber auch zu sprach-, kommunikations- und medienwissenschaftlichen Themen auf. Schwerpunkte sind menschliche Kommunikation (Online-Kommunikation, verbale und nonverbale Kommunikation) und (Online-)Partnerwahl sowie weitere Bereiche menschlichen Sozialverhaltens. Seinen ersten Medienauftritt hatte er 2007 noch als Student. Zwischenzeitlich ging Lange zudem selbst journalistischen Tätigkeiten nach. Seit 2010 arbeitet er beratend auch hinter den Kulissen diverser Medienproduktionen mit. Langes Medientätigkeiten umfassen u. a. die Zeitschrift Glamour, das Schweizer Radio, Sendungen auf RTL, die Fernsehsendung nano, Produktionen des Hessischen Rundfunks, die Deutsche Presse-Agentur, Men’s Health, die Fernsehsendung „Das Experiment mit Linda Zervakis“, die Satire-Sendung Walulis, die Deutsche Welle, den Westdeutschen Rundfunk, darunter die Fernsehsendungen Quarks und Planet Wissen, sowie mehrere Produktionen des Bayerischen Rundfunks, u. a. für ARD-alpha.
Publikationen (Auswahl)
- B. P. Lange, S. Kouros, F. Schwab: Schön gesagt! Aspekte der Gewandtheit der Nachrichtensprache: Ein empirischer Vergleich der sprachlichen Gewandtheit der Nachrichtensendungen von ARD, ZDF, SAT.1 und RTL. In: Medien & Kommunikationswissenschaft. Bd. 67, Nr. 1, 2019 (doi:10.5771/1615-634X-2019-1-45).
- B. P. Lange, M. T. P. von Andrian-Werburg, D. C. Adler, E. Zaretsky: The name is the game: Nicknames as predictors of personality and mating strategy in online dating. In: Frontiers in Communication. Bd. 4, 3, 2019 (doi:10.3389/fcomm.2019.00003).
- B. P. Lange, F. Schwab: Game on: Sex differences in the production and consumption of video games. In: J. Breuer, D. Pietschmann, B. Liebold, B. P. Lange (Eds.), Evolutionary psychology and digital games: Digital hunter-gatherers. New York, NY: Routledge, 2018, S. 193–204.
- P. Wühr, B. P. Lange, S. Schwarz: Tears or fears? Comparing gender stereotypes about movie preferences to actual preferences. In: Frontiers in Psychology. Bd. 8, 428, 2017 (doi:10.3389/fpsyg.2017.00428).
- B. P. Lange, C. Hennighausen, M. Brill, F. Schwab: Only cheap talk after all? New experimental psychological findings on the role of verbal proficiency in mate choice. In: Psychology of Language and Communication. Bd. 20, Nr. 1, 2016, S. 1–22 (doi:10.1515/plc-2016-0001).
- B. P. Lange, H. A. Euler, E. Zaretsky: Sex differences in language competence of three- to six-year old children. In: Applied Psycholinguistics. Bd. 37, Nr. 6, 2016, S. 1417–1438. (doi:10.1017/S0142716415000624).
- B. P. Lange, E. Zaretsky, H. A. Euler: Pseudo names are more than hollow words: Sex differences in the choice of pseudonyms. In: Journal of Language and Social Psychology, Bd. 35, Nr. 3, 2016, S. 287–304. (doi:10.1177/0261927X15587102).
- B. P. Lange: Kommunikative Geschlechterunterschiede aus evolutionärer Perspektive. In: Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Bd. 36, 2015, S. 83–100.
- B. P. Lange, S. Schwarz (Hrsg.): Die menschliche Psyche zwischen Natur und Kultur. Lengerich: Pabst Publishers, 2015.
- B. P. Lange, E. Zaretsky, S. Schwarz, H. A. Euler: Words won't fail: Experimental evidence on the role of verbal proficiency in mate choice. In: Journal of Language and Social Psychology, Bd. 33, Nr. 5, 2014, S. 482–499. (doi:10.1177/0261927x13515886).
- B. P. Lange, H. A. Euler: Writers have groupies, too: High quality literature production and mating success. In: Evolutionary Behavioral Sciences, Bd. 8, Nr. 1, 2014, S. 20–30. (doi:10.1037/h0097246).
- B. P. Lange, S. Schwarz: Evolutionspsychologische Perspektiven zur Erklärung kultureller Leistungen. In: G. Jüttemann (Hrsg.), Die Entwicklung der Psyche in der Geschichte der Menschheit. Lengerich: Pabst Publishers, 2013, S. 164–175.
- B. P. Lange, S. Schwarz, H. A. Euler: The sexual nature of human culture. In: The Evolutionary Review: Art, Science, Culture. Bd. 4, Nr. 1, 2013, S. 76–85.