Armin Schmidt
Quick Facts
Biography
Fritz Max Armin Schmidt (* 11. November 1888 in Hildburghausen; † 17. Mai 1978 in Gütersloh) war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP. Er war von 1933 bis 1945 Oberbürgermeister der Stadt Jena in Thüringen.
Leben
Am 29. Mai 1933 wurde der seit 1932 als Kreisleiter der NSDAP tätige Schmidt für zwölf Jahre zum Oberbürgermeister von Jena vereidigt. Bereits einige Wochen vor seiner Amtsübernahme begann seitens seiner Partei in der Stadt die Diskriminierung und Verfolgung aller politischen und humanistischen Kräfte. Viele erhielten Gefängnis- und Zuchthausstrafen oder wurden als „Schutzhäftlinge“ in das erste KZ Nohra, seinen Nachfolger KZ Bad Sulza und später in das KZ Buchenwald eingeliefert. Nach dem Berufsbeamtengesetz wurden zahlreiche missliebige Wissenschaftler von ihren Posten vertrieben. Die Universität mutierte mehr und mehr zu einem Ideologie-Produzenten von Rassismus (Lehrstuhl für Sozialanthropologie) und Antisemitismus (Zusammenarbeit mit dem kirchlichen Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben).
Am 1. April 1933 wurden jüdische Geschäfte und Einrichtungen boykottiert. Im Oktober 1938 wurden in der „Polenaktion“ zehn jüdische Personen ohne Staatsangehörigkeit nach Polen abgeschoben. Während der Novemberpogrome 1938 kam es in der Stadt zu antijüdischen Ausschreitungen. In der Folgezeit konnten noch zahlreiche jüdische Familien und Einzelpersonen ins Ausland emigrieren. In den Jahren 1942 bis 1945 wurden die verbliebenen Juden vom Westbahnhof aus in die Gettos und Vernichtungslager des Ostens deportiert und ermordet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch der Dienstsitz Schmidts, das Rathaus, teilweise durch alliierte Bombenangriffe zerstört. Er hatte mehreren Verwaltungs- und Aufsichtsräten in Jena angehört.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Schmidt von der US-amerikanischen Militärregierung verhaftet und durchlief ein Entnazifizierungsverfahren.