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Annemarie Böll
German translator and author

Annemarie Böll

The basics

Quick Facts

Intro
German translator and author
A.K.A.
Annemarie Čech
Places
Gender
Female
Place of birth
Plzeň, Plzeň-City District, Plzeň Region, Czech Republic
Place of death
Langenbroich, Kreuzau, Düren, Cologne Government Region
Age
94 years
Family
Spouse:
Heinrich Böll
Children:
René Böll Raimund Böll
The details (from wikipedia)

Biography

Annemarie Böll, geb. Čech (* 23. Juni 1910 in Pilsen, Österreich-Ungarn, heute Plzeň, Tschechien; † 15. November 2004 in Langenbroich) war eine deutsche Übersetzerin.

Leben

Annemarie Böll, die spätere Frau des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll, wurde als Annemarie Čech in Pilsen geboren. Ihr Vater Eduard war ein tschechischer Jurist, ihre Mutter Stephaine, geb. Hagen stammte aus dem Rheinland. Ihre Eltern starben früh, und sie wuchs bei Verwandten in Köln auf. 1942 heiratete sie Heinrich Böll, der sie als Freundin seiner Schwester Mechthild kennengelernt hatte. 1945 wurde der Sohn Christoph geboren, der aber bald nach der Geburt starb. 1947 wurde ihr Sohn Raimund geboren, 1948 René und schließlich 1950 Vincent. Bevor sie freiberuflich als Übersetzerin arbeitete, war sie Lehrerin. In den Nachkriegsjahren lebte die ganze Familie von ihrem Lehrergehalt.

Am bekanntesten sind ihre Übersetzungen aus dem Englischen, so zum Beispiel der Bestseller Der Fänger im Roggen („The Catcher in the Rye“) von Salinger. Sie übersetzte ferner Werke von Brendan Behan, Flann O'Brien, George Bernard Shaw, Saul Bellow, O. Henry und Patrick White. Bei einer Reihe von Übersetzungen arbeitete sie mit ihrem Mann zusammen. Über die gemeinsame Übersetzungsarbeit schrieb Heinrich Böll 1956 an den Verleger Witsch: „Was die Übersetzungsarbeit betrifft (…) ich mache sie ausgesprochen gern, es ist eine großartige Stilübung (…). Es ist eben nur quantitativ eine Mordsarbeit; doch ist es ja so, dass wirklich 90 % der Arbeit von meiner Frau allein getan werden.“

Annemarie Böll gehörte 1987 zu den Gründern der Heinrich-Böll-Stiftung und war seit 1991 Vorsitzende und Jurymitglied des Vereins Haus Langenbroich, der Stipendien an verfolgte Künstler vergibt.

In ihren letzten Jahren beteiligte sie sich an der Aufarbeitung des Nachlasses ihres Mannes und an der Herausgabe der Heinrich-Böll-Werkausgabe, die seit 2002 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheint. Annemarie Böll starb am 15. November 2004 im Alter von 94 Jahren.

Übersetzungen

zum Teil unter Mitarbeit von Heinrich Böll

  • Brendan Behan
    • Der Mann von morgen früh, 1958/59 (Original: The Quare Fellow)
    • Die Geisel, 1958/59 (Original: The Hostage)
    • Der Spanner, 1966 (Original: The Scarperer)
    • Bekenntnisse eines irischen Rebellen, 1978 (Original: Confessions of an Irish Rebel)
  • Kay Cicellis
    • Kein Name bei den Leuten, 1953 (Original: No Name in the Street)
  • Charles Dickens
    • Ich – der Komödiant. Die Memoiren des Joseph Grimaldi, 1983 (Original: Memoirs of Joseph Grimaldi)
  • Eilis Dillon
    • Die schwarzen Füchse. Die Abenteuer der vier Inselkinder mit der Fuchsfamilie, 1967 (Original: A Family of Foxes)
    • Im Schatten des Vesuv, 1980 (Original: The Shadow of Vesuvius)
  • O. Henry
    • Geiseln des Momus, 1974 (Original: Hostages to Momus)
    • Die Rose von Dixie, 1974 (Original: The Rose of Dixie)
    • Der Mann über mir, 1974 (Original: The Man Higher Up)
    • Ein verschmähtes Opfer, 1974 (Original: A Sacrifice Hit)
    • Nebel in Santone, 1974 (Original: A Fog in Santone)
  • Judith Kerr
    • Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, 1973 (Original: When Hitler Stole Pink Rabbit). Otto Maier Verlag, Ravensburg.
    • Warten bis der Frieden kommt, 1975 (Original: The Other Way Round) Otto Maier Verlag, Ravensburg, ISBN 3-473-38753-3.
    • Eine Art Familientreffen, 1979 (Original: A Small Person Far Away)
  • Bernard Malamud
    • Der Gehilfe, 1960 (Original: The Assistant)
    • Der Judenvogel, 1971 (Original: The Jewbird)
    • Das sprechende Pferd, 1977 (Original: Talking Horse)
  • Zindzi Mandela
    • Schwarz wie ich bin, 1986 (Original: Black as I am)
  • Flann O'Brien
    • Das harte Leben, 1966 (aus dem Englischen, engl. Titel: The Hard Life), Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-38696-4.
  • Tomás Ó Criomhthain
    • Die Boote fahren nicht mehr aus, 1960 (irischer Originaltitel: An tOileánach, engl. Titel: The Islandman)
  • James Plunkett
    • Manche, sagt man, sind verdammt
  • Jerome David Salinger
    • Kurz vor dem Krieg gegen die Eskimos, 1961 (Original: For Esmé – with Love and Squalor, and Other Stories)
    • Der Fänger im Roggen, 1962 (Original: The Catcher in the Rye)
    • Franny und Zooey, 1963 (Original: Franny and Zooey)
    • Hebt den Dachbalken hoch, Zimmerleute. Seymour wird vorgestellt, 1965 (Original: Raise High the Roof Beam, Carpenters. And Seymour an Introduction)
  • George Bernard Shaw
    • Cäsar und Cleopatra 1965 (Original: Caesar and Cleopatra)
    • Mensch und Übermensch, 1972 (Original: Man and Superman)
    • Handbuch des Revolutionärs, 1972 (Original: The Revolutionist's Handbook)
    • Der Kaiser von Amerika, 1973 (Original: The Apple Cart)
    • Mesallianz oder Falsch verbunden (Original: Misalliance)
  • John M. Synge
    • Ein wahrer Held, 1960 (Original: The Playboy of the Western World)
    • Unser Schicksal ist die See, 1969 (Original: Riders to the Sea)
  • Patrick White
    • Zur Ruhe kam der Baum des Menschen nie, 1957 (Original: The Tree of Man)

Literatur

  • Dieter Kühn: Auf dem Weg zu Annemarie Böll, Berlin 2000 (Vereinsinterne Publikation) – Neufassung in: Portraitstudien schwarz auf weiß. Fischer Taschenbuch Verlag 15050, Frankfurt am Main 2006
  • Bibliographie der Übersetzungen von Annemarie und Heinrich Böll in: Das Werk Heinrich Bölls. Bibliographie mit Studien zum Frühwerk. Hrsg. von Werner Bellmann. Westdeutscher Verlag, Opaden 1995, S. 251–257.
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